Eine geniale Idee patentieren, (wie) geht das?

Sandro Feuillet

Legendäres Mitglied
Ich habe eine Produktidee. Ich finde die hat riesiges Potential. Wie kann ich
  • Partner dafür finden ohne das jemand die Idee übernimmt?
  • Die Idee patentieren lassen?
  • Meine elektronische "Erfindung" schützen lassen, so dass nicht jedes Unternehmen mit genug Geld mich überfahren kann?
Es gibt noch niemanden der etwas ähnliches macht, und ich finde die Idee wirklich super, nur weiss ich, dass etablierte Firmen die Idee in nullkommanichts übernehmen könnnen, ohne dass sie mich beteiligen müssen.

Das Produkt liesse sich international im Frenchising-prinzip vermarkten, Ich möchte aber nicht das zB in den USA einfach jemand meine Idee übernimmt...

Habt ihr da Erfahrungen, gibt es da Leitfäden oder so?
 
Hi Sandro
Hoffe, kann dir ein zwei Inputs liefern....

1. Bevor Du hausieren gehts, Patent anmelden.
Hierfür brauchst Du einen Patentanwalt.

2. Eine Patentanmeldung ist im ersten Jahr
weltweit gültig. Ab dem 2. Jahr kannst Du
die Länder dann bestimmten, bzw. bezahlen.

3. Du brauchst ein ausgearbeitetes Produkte-
Portfolio (was kann es) wie sieht es aus....

4. Je mehr Details du patentieren lässt,
desto besser aber auch desto teurer....

5. Werbung

Im Moment fällt mir nichts mehr ein, ausser
vielleicht, was ist das für ein Produkt
laugh.gif
 
Hallo Swisshansa,

vielen dank für die Ansätze. Wenn ich dich grad dranhab (*g*) stell ich noch einige Fragen:

QUOTE
1. Bevor Du hausieren gehts, Patent anmelden.
Hierfür brauchst Du einen Patentanwalt.


Kensst du da ungefähre Kosten dazu?


QUOTE
3. Du brauchst ein ausgearbeitetes Produkte-
Portfolio (was kann es) wie sieht es aus....


Bin ich da mit einem ausgefüllten Businessplan-Template auf dem richtigen Weg?
Die angaben zu den zu erwarteten Umsätzen und Mitarbeiter lass ich halt leer...


QUOTE
4. Je mehr Details du patentieren lässt,
desto besser aber auch desto teurer....


Kostet mich der Anwalt dann mehr oder das Patent an und für sich?

Gruss Sandro
 
habe grad hier einige infos gefunden, zB:

QUOTE
In den meisten Ländern sind Ideen, Konzepte, Entdeckungen, wissenschaftliche Theorien, Lernmethoden, organisatorische Arbeitsabläufe, mathematische Methoden und ästhetische Formschöpfungen nicht patentierbar.


wird wohl schwierig für mein konzept...

Gruss Sandro
 
QUOTE (Sandro Feuillet @ Mi 22.6.2005, 8:27) habe grad hier einige infos gefunden, zB:


QUOTE
In den meisten Ländern sind Ideen, Konzepte, Entdeckungen, wissenschaftliche Theorien, Lernmethoden, organisatorische Arbeitsabläufe, mathematische Methoden und ästhetische Formschöpfungen nicht patentierbar.


wird wohl schwierig für mein konzept...

Gruss Sandro

Im Prinzip bin ich sehr froh, dass solche Dinge nicht patentierbar sind. Hoffen wir, dass auch die e-Patente nicht durchkommen werden.

Siehst du denn Chancen, das Projekt selber durch zu führen, oder hast du eher vor, das Konzept einer Firma zu verkaufen oder es mit ihr zu entwickeln?
 
QUOTE (Josh @ Mi 22.6.2005, 8:41) Im Prinzip bin ich sehr froh, dass solche Dinge nicht patentierbar sind. Hoffen wir, dass auch die e-Patente nicht durchkommen werden.

Ich bin auch kein Freund von ePatenten (dass zB amazon ihre 1-click Buttons patentieren kann ist einfach nur krank)

Aber ich habe eine ganze Geschäftsidee im Kopf, und diese möchte ich gerne Patentieren, mit allem drum und dran. Es ist wirklich ein neues Konzept. Aber eben, bloss ein Konzept.


QUOTE
Siehst du denn Chancen, das Projekt selber durch zu führen, oder hast du eher vor, das Konzept einer Firma zu verkaufen oder es mit ihr zu entwickeln?


Also die Applikation selber würde ich wahrscheinlich noch hinkriegen, evtl. mit einem/zwei zusätzlichen Programmierer. Aber es gehört noch viel mehr dazu, nur schon die Vermarktung, Support und Unterhalt wäre höchstwahrscheinlich eine Nummer zu gross für mich. Daher tendiere ich schon dazu, das Konzept zu verkaufen, oder mit einer Firma zusammenzugehen.

Ich habe schon einigen guten Freunden davon erzählt, alle sehen grosses Potential darin. (ok, ist Subjektiv, aber es ist wirklich seltsam, dass bisher noch niemand darauf gekommen ist)

Gruss Sandro
 
Hallo Sandro

Ohne genaue Kenntnisse des Konzeptes ist es schwierig Dir weiterzuhelfen.

Da es sich bei Deiner genialen Idee anscheinend um ein Konzept bzw. ein neuartiges Business-Modell handelt, wird sich dieses kaum patentieren lassen. Selbst Produkte, die man patentiert, sind nur begrenzt vor Nachahmern geschützt - eine kleine Änderung hier und eine kleine Änderung da und schon ist das Patent umgangen.

Wenn Dein Konzept wirklich so toll ist wie Du sagst, muss das Ziel sein möglichst schnell möglichst gross zu werden, damit Du Dich bereits im Markt etabliert hast bevor die Nachahmer Dir das Leben schwer machen. Wer schnell wachsen will, braucht allerdings viel Geld.

Gruss und viel Erfolg
Ivo
 
Ich würde mir von Venturelab, dem IFJ, estarter.ch und Co. helfen lassen.

Da das mit dem Patent vermutlich schwierig wird, schlage ich folgende Roadmap vor:
1. Sauberen Businessplan entwerfen (Venturelab bietet dazu 5-tägige Workshops, Kostenpunkt um die 2000.- wenn ich mich nicht irre)
2. An Venture-Apéros teilnehmen und nach potentiellen Partnern Ausschau halten (entweder Geschäftspartner oder Geldgeber [sog. Business Angels]; evtl. auch über OpenBC)
3. Mit ersten Prototypen das Konzept verfeinern
4. Weitere Angels suchen bzw. sich an Venture Capital Firmen wenden
5. Durchstarten :)

Fragen, die Du in der Anfangsphase beantworten solltest:
1. Was sind die Wettbewerbsvorteile der Idee (Marktanalysen durchführen)
2. Können Eintrittsbarrieren für Nachahmer geschaffen werden?
3. Womit wird Geld verdient (möglichst genau definieren)
4. Wieviel Geld wird man für die Produktentwicklung brauchen? (Verschiedene Meilensteine/Szenarien/Ausbaustufen definieren)

Viel Erfolg.

Gruss, Remo
 
QUOTE
Da das mit dem Patent vermutlich schwierig wird, schlage ich folgende Roadmap vor:
1. Sauberen Businessplan entwerfen (Venturelab bietet dazu 5-tägige Workshops, Kostenpunkt um die 2000.- wenn ich mich nicht irre)
2. An Venture-Apéros teilnehmen und nach potentiellen Partnern Ausschau halten (entweder Geschäftspartner oder Geldgeber [sog. Business Angels]; evtl. auch über OpenBC)
3. Mit ersten Prototypen das Konzept verfeinern
4. Weitere Angels suchen bzw. sich an Venture Capital Firmen wenden
5. Durchstarten :)



@ Remo
- estarter und co.
Sorry aber ein klares
laugh.gif

in 5 Tagen Erfolg
laugh.gif

aber eins sei trotzdem auch
lobenswert, man befasst sich
mit einem Businessplan.....

zu punkt 1
Würde ich unbedingt machen.....
Hier noch ein Link:
http://www.ubs.com/1/g/ubs_ch/bb_ch/kmu/geschaftspl.html

zu punkt 2
- und allen die Idee liefern?
Danke für die Idee und tschau.....


Ist sicherlich nicht einfach, bzw.
kostenlos, ein Patent anzumelden.
ABER: Wer mit seinen Ideen hausieren
geht und diese nicht schützt ist selber
schuld.....

Also ich würde das Patent anmelden
(Kostenpunkt für Patentanwalt ca. 3'000.?)
Patentanmeldung 1. Jahr kostet auch was....
aber sicherlich nicht alle Welt

Betreffend Patent und Schutz sind schon
gewisse Sachen gefallen. Es ist leider so,
das ein zwei andere Handgriffe oder Formate....
ein Patent fast umgangen werden kann,
aber dies ist eben die Frage, in wie weit
man ein Patent anmeldet. Je mehr Patent,
desto grösser die Kosten......

Du kannst also ein Patent machen, welche
von ähnlichen Produkten geschützt sind....
Dies wird dann aber sicherlich etwas
teuer.....

Also ich würde diese Problematik mit
deinem Patentanwalt besprechen....
denn ich bin leider keiner

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Hoffe aber, dass ich dir ein zwei Inputs
liefern konnte und freue mich auf Dein
Produkt

 
QUOTE - und allen die Idee liefern?
Danke für die Idee und tschau.....

Wenn man eine Idee nicht komplett selbst realisieren kann, kommt man irgendwann an den Punkt, an dem man sie (vielleicht nicht vollständig in allen Facetten) artikulieren muss. Man sollte sich des Risikos des Ideenklaus natürlich bewusst sein. Abhilfe schaffen können Geheimhaltungsvereinbarungen (inwiefern die dann eingehalten bzw. durchgesetzt werden können ist ein anderer Problemkreis).

Das Dilemma:
Behält man die Idee für sich, hat man zwar kein Nachahmer-Risiko, kann das Ideen-Potenzial alleine aber kaum vollständig ausschöpfen.
Sucht man Partner (bzw. patentiert die Idee), ist das Nachahmer-Risiko zwar vorhanden, aber dafür eine umso grössere Erfolgschance.

Besonders innovative Dinge werden von grossen Firmen teilweise gar nicht patentiert (da man das Produkt ansonsten bis ins Detail dokumentieren muss und so Nachahmern und Patentumschiffern Tür und Tor öffnet).

Zum Thema Patente (und allfälligen Alternativen) gibt es ein interessantes Kapitel in Carlton & Perloff (aus Sicht der Mikroökonomie) bzw. die entsprechenden Slides (mit denen ich mich gerade beschäftigen darf; vielleicht findet sich ja der eine oder andere interessante Input, ist aber eher theoretischer Natur).

Ansonsten würde ich mir auf jeden Fall externe Hilfe holen (seis ein Patentanwalt oder Venturelab).

Gruss, Remo
 
QUOTE (Remo Uherek @ Mi 22.6.2005, 13:38) Behält man die Idee für sich, hat man zwar kein Nachahmer-Risiko

Und sogar das stimmt nur begrenzt. Ideen sind "billig". Auch die wirklich neuartigen Ideen sind durch Gedankengänge entstanden, die ein anderer Mensch irgendwo auf der anderen Seite des Planeten auch durchlaufen kann. Wieso auch nicht?

Man sollte sich IMO nie darauf verlassen, dass man auf der sicheren Seite ist, solange man die Idee auf Teufel komm raus für sich behält. Egal, wie neuartig sie sein mag.

Damit will ich aber nicht sagen, dass man sich sofort alles patentieren lassen sollte. Sowas kann durchaus mehr Nachteile als Vorteile bringen und sogar nett nach hinten los gehen. Der sicherste Weg zum Erfolg mit einer wirklich neuen Idee ist wahrscheinlich das konsequente Ausnutzen des First-Mover-Vorteils -- was natürlich nicht jedermann möglich ist (da man dafür gewisse Ressourcen braucht, s.o.).
 
@Joka

Ich finde das Konzept des "Idea Protectors" schön, aber was meinen die genau wenn die auf der Seite schreiben, dass die Idee dann 2 Jahre geschützt ist? Was ist die rechtliche Grundlage?

Ich halte das ehrlich gesagt für heisse Luft.
Allenfalls kann dadurch nur der Zeitpunkt bewiesen werden, wann man die Idee hatte.
 
Einen fachlich versierten Anwalt wird er eh brauchen, der sollte das dann abschätzen können. Es ist ja nicht mal sicher, dass seine Idee überhaupt patentierbar ist. Daher könnte es Sinn machen, wenigstens auf diese Art einen gewissen Schutz zu erwirken. Ich kann mir schon vorstellen, dass es einen Schutz bietet, damit kein Vertrauensträger mit diesem Konzept auf eigenen Faust loslegen kann. Besonders in Kombination mit den gängigen Geheimhaltungsklauseln dürfte es effektiv sein.

Das mag anders aussehen, wenn das ganze publik wird und von Dritten abgekupfert wird und das ist auch gut so, sonst wären wir von Monopolisten erdrückt
smile.gif


Aber wenigstens würde es ihm einen Zeitvorsprung vor den Nachahmern sichern..
 
Hallo Sandro,
Ich hatte vor ein paar tagen genau das gleich Problem.
Ruf zuerst beim Institut für gesistiges Eigentum in Bern an: Telefon 031 325 25 25

Die Mitarbeiter sind äusserst Geduldig und sehr kompetent. Kosten tut's nichts (wenigstens am Anfang) und du hast die kompetente Auskunft.

Die Preise findest du auf der Website des Instituts und dazu alle (viele, viele) Formulare.
z.B. um ein Logo und einen Namen zu schützen (Trademark) kostets für die Schweiz CHF 600.-

www.ige.ch/default.htm

Teuer wirds erst beim OMPI (Office Mondial de la Propriété Intellectuelle) in Genf.
Ausser wenn du im blauen Turm einen Mitarbeiter in der Kantine ausfragen kannst, musst zu schnell und tief in die Tasche greifen

www.wipo.int/index.html.fr

Mit besten Grüssen
Boubou7
 
in deutschland werden auf antrag die patentgebühren für ein nationales patent gestundet, bis das patent was einbringt.
in der schweiz ist die beratung für das erste patent grundsätzlich gratis. die patentstelle in zürich hat ja dicht gemacht, die netten leute ziehen halt von zürich wech. die nächste ist dann wohl in bern.
hat man ein nationales patent beantragt, kann man zusätzlich ein internationales, sprich viele gebündelte teure nationale patente bei der wipo beantragen und den antrag, so denke ich 7 jahre stehen lassen.
ein patent wird nicht teuer, daurch dass es detaillierter beschrieben ist. höchstens wegen der seitenzahl. im gegenteil muss im patent beliebig viele ansprüche formulieren und genau beschreiben. der antrag besteht aus ansprüchen, unteransprüchen, beschreibung, skizzen (wenn nötig) und einer zusammenfassung.
schau dir auch mal gebrauchsmuster an. die sind erheblich günstiger mit dem gleichen schutz in kleinerem zeitrahmen

tip: schreibe keine grossen firmen an, denn die haben auch grosse unterbeschäftigte rechtsabteilungen.
tip: das produkt mit dem antrag auf den markt bringen. das wahrt einen wirklichen wettbewerbsvorteil auch vor kopierern, die erst einmal mit der technik nachkommen müssen.

schau mal im http://de.espacenet.com/.

herzlich willkommen im kreis der erfinder.
 
was ich noch vergessen hab:
du musst erfinderische höhe nachweisen können, d.h. eine idee und ein antrag allein reichen nicht, aus dem antrag sollte hervorgehen, dass man bis ins detail ahnung hat.

andererseits blähen sich die nationalen patentämter auch gerne für dei statistik künstlich auf.
rolleyes.gif
 
Hallo Sandro,

sorry dass ich diesen prähistorischen Beitrag wieder ausgrabe, aber ich stehe im Moment vor genau denselben Fragen.
Bei mir handelt es sich um ein größeres Webprojekt.

Du bist ja inzwischen sicher um einige Erfahrungen reicher. Vielleicht kannst du deine Fragen im Anfangs-Posting nochmal selbst beantworten? Und ein bisschen schildern wie es so gelaufen ist?


QUOTE Partner dafür finden ohne das jemand die Idee übernimmt?
Die Idee patentieren lassen?
Meine elektronische "Erfindung" schützen lassen, so dass nicht jedes Unternehmen mit genug Geld mich überfahren kann?




Vielen Dank schonmal.

Grüße, Michael
 
Webprojekte lassen sich überhaupt nicht patentieren.
Oder fällt dir ein Webservice ein, den du nicht anbieten kannst, weil das Prinzip patentiert ist?
Geheim halten lassen sich Ideen auch nicht, weil sie spätestens dann jeder kennen wird, wenn sie auf den Markt gehen.

Generell werden von den meisten Leuten ihre Ideen und vor allem die geistige Schöpfungshöhe maßlos überschätzt (soll kein Angriff sein, schließe mich da ja selbst mit ein, hab oft genug Ideen für Projekte, von denen ich absolut überzeugt bin, damit reich zu werden, und dann floppen sie doch).

 
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