Sorry... wollte schon lange mal antworten. M.E. ein sehr spannendes Thema.
QUOTE
QUOTE Ich will auch wissen wie schlimm ein Vergehen maximal sein darf, sodass man sich freikaufen kann.
Meine Antwort: solange man sich im privatrechtlichem/vertragsrechtlichem Bereich befindet, wo eine Genugtuung vor Gericht auch nur Strafe und/oder Schadenersatz bedeuten würde.
Das ist m.E. ein seht guter Ansatzpunkt. Gut, danke.
QUOTE Ausserdem finde ich, dass der Betroffene selbst das Recht hat, die Genugtuung gelten zu lassen.
Auch hier stimme ich zu.
Allerdings ist die grundsätzliche Frage noch offen:
QUOTE Und ich will auch wissen ob mit dem Bezahlen einer Summe nicht nur die Schuld der Tat aber auch deren Existens in der Wahrnehmung anderer getilgt ist.
Ric hat in diesem Fall genau den Kompromiss durchgezogen, welchen ich gut finde. Seine Genugtuung war ein Spende an ein Krebs Hilfswerk.
Also was machen wir jetzt mit der alten Zeitung? Passiert ist es ja.
Joe Ackermann (sorry für den Vergleich) hat was gemacht, Sachen darüber wurden geschrieben. Wenn er seinen Vergleich kriegt, zahlt (ich weiss nicht gegen Krebs) dann kann er seinen Job behalten. Sollte wir jetzt die alten Zeitungen verbrennen, wenn er diesen - wahrscheinlich doch nicht unermesslichen Betrag - an ein Krebs-Hilfswerk zahlt?
Wäre das eine Modernisierungsmethode unseres Strafrechts in Zeiten von Informationswissenschaften? Ist das eine legitime Methode der Imagekorrektur? Zensur? Zensur im Sinne von moderaten gemeinnützigen Spenden? Man lebt nicht mehr für den Himmel und muss bei der Kirche bezahlen, sondern man zahlt heute für das Image von morgen.
Irgendwie tangiert das auch Karrikaturen, weil es etwas mit unserer hochgelobten Meinungsfreiheit zu tun hat. Die Praxis der Informationsmanipulation (-aktualisierung) (?) wird ja in vielen Länden massiv betrieben. Aber die Motivation ist eine komplett andere.
Jetzt ist es offensichtlich, dass die alten Zeitungen über Ackermann nicht verbrannt werden könnten. Infos bei Ayom aber werden von Google geliebt und so vertreten wir einige (oft schweizerische) Unternehmen sehr prominent bei Google. Diese aber sind technisch von der Bildfläche zu tilgen,...
Sollen wir uns jetzt - in dem Rahmen den PH m.E. sinnigerweise vorschlägt (?) - korrupieren lassen, weil wir uns in unserem Wohlstand diesen Kuhhandel leisten können? Ich sage ja. Verkaufen wir unsere Meinungsfreiheit, es gibt Punkte an welchen Zensur sinnvoll ist.
Ich will aber endlich Zahlen reden. Allerdings wird der Rahmen sofort klar in welchen eine Information entfernt werden kann. Nur wenn das Problem ein kleines ist werden so wenige Publikationen existieren, dass sie löschbar sind. Also müsste man den Rahmen von PH noch etwas senken. Wenn das Vergehen - wie m.E. hier - ein Geringes war, können wir als Community - wie ich finde, und aus den Antworten hier im Thread vermute - nach einer vom Geschädigten und/oder der Community initiierten gemeinnützigen Genugtuung den Thread löschen.
Damit wird das Problem behoben welches für die Firma besteht, deren Name bei Google fast zwangsweise auf Ayom führt.
Jetzt wieviel. Am Beispiel.
Ric, Contentklau. Wie viel Content, wie gross ist die Firma (die Verantwortung wächst mit)?
Ich sage aus dem Bauch, gut ein-, zwei-, drei-, vierhundert Franken. Wir kochen alle nur mit Wasser, wer einen Fehler macht der gering ist, wenn er das auch eingesthen kann, der für potentielle Kunden eigentlich keine Rolle spielt. Dann sollten wir eigentlich auch unsere Meinungsführerschaft bei Google verantworten, denn jeder der bestimmte Firmennamen (hostpoint, xentria, targetnet, etc) eingibt hat mitunter schon nach dem Titel in den SERPS ein schlechtes Bild gesehen.
Die Frage an euch ist nur noch eher 100, eher 400, oder wieviel etwa? Hier ist nachweislich ein dreistelliger Frankenbetrag an ein Krebs Hilfswerk bezahlt worden. Also ich sage hier spalten wir die Diskussion ab und löschen den Targetnet Thread.
Dann muss nochmal die anfängliche Frage der Publikation im Sinne des Pranger tangiert werden. Wie schon erwähnt finde ich es legitim. Ich finde es auch legitim, dass man Firmen, welche in Internet-Foren trickreiche Schleichwerbung (mit ganz klaren Verdienstabsichten) machen oder Konkurrenten nass machen - gleich wie das hier via Ric geschehen ist - öffentlich denunziert werden. Das hängt allerdings davon ab, wie sie sich verhalten. Womit wir genau wieder an dem Punkt der Genugtuung ist. Genau so wie bei der Löschung eines Themas nach einer Spende sollte das Unterlassen von Veröffentlichungen mitunter peinlicher Zusammenhänge genau so mit einer Spende gekauft werden können.
Jetzt wieviel kann das Krebswerk (oder Greenpeace, et al der Natur schulden wir viel) im Vergleich zu einem Contenklau Fall erwarten? Ich denke wenn die Veröffentlichung ausbleibt, so kostet das grundsätzlich mehr wie eine Löschung.
Verzeit mir meine theoretische Herangehensweise, aber ich hab doch schon einges von euch bei Ayom über Community-Building gelernt, dass ich nicht jetzt aufhören möchte. Ausserdem geht es darum eine Grössenordnung zu entwickeln.
Ich hoffe das war nicht zu lang.
PS: Tippfehler mach ich dann morgen raus ;-)
Die Höhe einer Genugtuung häng nicht nur vom Schaden des Geschädigten, sondern auch von potentiellen Kosten die entstehen, wenn wir Frau Heidi Justitia anrufen.
Und ich bin weder Herzlos noch ein Moralapostel, ich drücke mich nur ab und zu etwas trocken aus.
PS: Fazit für Scroller:
Contentklau -> CHF xxx.- an Hilfswerk -> Thread wird morgen gelöscht. Ich wär noch froh über mehr Meinungen. Ein Tag mehr oder weniger spielt keine Rolle.