[s] aufträge

QUOTE (Lynn @ Mo 4.02.2008, 04:21) @H.Prohaska: Du rechnest pro Anschlag, nicht? (steht da nirgends auf der Seite, sonst könnte jemand ev. von Zeilen oder Seiten ausgehen
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)

Ich persönlich gehe von den im deutschsprachigen Raum üblichen Stundensätzen aus und versuche, den Arbeits- und Zeitaufwand sowie allfällige Nebenkosten möglichst realistisch auszurechnen. Ich denke, das ist fair und auch nicht überrissen. Ich hab mich erkundigt, andere verlangen da weitaus mehr.

@Lynn

nein, ich verrechne pro Wort. Nicht pro Zeichen. Als Texter nach Stundensätzen zu arbeiten wäre den Kunden gegenüber sehr unfair. Der Wortpreis ist ideal, da weiß jeder so ziemlich genau +- 25 Euro, was er am Ende zu bezahlen hat.

Bsp.:
Der Kunde benötigt 10 Texte über was auch immer, je Text ca. 250-350 Wörter. Ich erstelle ihm ein Angebot mit dem für das Thema kalkulierten Wortpreis (ich versuche den Rechercheaufwand mit einzukalkulieren) und nenne ihm seinen höchsten Endbetrag mit dem er rechnen soll. Also die 350 Wörter x 0,030 (ist z.B. für Reisethemen der aktuelle Wortpreis). So weiß er: 10x350x0,030=105,- Euro. (75 Euro mit der Version von 250 Wörtern pro Text)

Wird der Text etwas kürzer, aber innerhalb seiner vorgegebenen Spanne, kann er mit etwas weniger Ausgaben rechnen. Auch biete ich ein Stammkundenrabattsystem an, das für eine längerfristige Zusammenarbeit in meinen Augen unerlässlich ist.

Pro Anschlag, oder pro Zeichen zu rechnen, ist für die meisten Kunden zu mühselig und ehrlich, für mich sind Wortpreise auch "bequemer".
 
QUOTE Ich persönlich gehe von den im deutschsprachigen Raum üblichen Stundensätzen


Ich habe noch nirgends im deutschsprachigen Raum gesehen das bei Texten auf Stundenbasis abgerechnet wird. Für mich als Kunden waren es viel zu undurchsichtig Texte auf Stundenbasis zu bezahlen. Was weiss ich wie lange du pro Thema brauchst. Wohl mal mehr und mal weniger Zeit.
 
Hi Rainer

Könnte man auch in der IT-Branche sagen. Ein gewisses Vertrauen in meine Integrität muss schon gegeben sein. Auf meiner Site gibt es genug Texte, um meine Persönlichkeit kennen zu lernen. Außerdem schätze ich die Stunden nach Darlegung der Arbeitsvorgaben ein und gebe einen klaren Preis an. Auf dieser Basis lässt sich dann auch der Preis pro Seite/Zeile/Anschlag ausrechnen. Es kommt eben immer auf die Recherchen an.

Ich hab sowieso bei manchen den Eindruck, Texter im Net werden als Arbeitsstrich angesehen. Deshalb suche ich nur noch größere faire Aufträge. Ich schenke jemanden lieber einen Text, als mich unter Wert zu verkaufen, womit ich einen ganz normalen Lohn meine. Auch das scheint ja einem Texter nicht zuerkannt zu werden, obwohl Selbständige mehr verlangen müssten, da sie noch AHV-Beiträge etc. zu bezahlen haben.



 
QUOTE (H.Prohaska @ Mo 4.02.2008, 08:15)
QUOTE (Lynn @ Mo 4.02.2008, 04:21) @H.Prohaska: Du rechnest pro Anschlag, nicht? (steht da nirgends auf der Seite, sonst könnte jemand ev. von Zeilen oder Seiten ausgehen
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)

Ich persönlich gehe von den im deutschsprachigen Raum üblichen Stundensätzen aus und versuche, den Arbeits- und Zeitaufwand sowie allfällige Nebenkosten möglichst realistisch auszurechnen. Ich denke, das ist fair und auch nicht überrissen. Ich hab mich erkundigt, andere verlangen da weitaus mehr.

@Lynn

nein, ich verrechne pro Wort. Nicht pro Zeichen. Als Texter nach Stundensätzen zu arbeiten wäre den Kunden gegenüber sehr unfair. Der Wortpreis ist ideal, da weiß jeder so ziemlich genau +- 25 Euro, was er am Ende zu bezahlen hat.

Bsp.:
Der Kunde benötigt 10 Texte über was auch immer, je Text ca. 250-350 Wörter. Ich erstelle ihm ein Angebot mit dem für das Thema kalkulierten Wortpreis (ich versuche den Rechercheaufwand mit einzukalkulieren) und nenne ihm seinen höchsten Endbetrag mit dem er rechnen soll. Also die 350 Wörter x 0,030 (ist z.B. für Reisethemen der aktuelle Wortpreis). So weiß er: 10x350x0,030=105,- Euro. (75 Euro mit der Version von 250 Wörtern pro Text)

Wird der Text etwas kürzer, aber innerhalb seiner vorgegebenen Spanne, kann er mit etwas weniger Ausgaben rechnen. Auch biete ich ein Stammkundenrabattsystem an, das für eine längerfristige Zusammenarbeit in meinen Augen unerlässlich ist.

Pro Anschlag, oder pro Zeichen zu rechnen, ist für die meisten Kunden zu mühselig und ehrlich, für mich sind Wortpreise auch "bequemer".

@H.Prohaska: Als Lektorin gehe ich von Norm-Manuskriptseiten mit 30 Zeilen zu 60 Anschlägen bzw. 10 Worten pro Zeile aus.

Bei Deinem Wort-Satz würde das so aussehen für 1 Manuskript-Seite: 30 Zeilen x 10 Worte = 300 Worte x 0.03 Euro = 9 Euro.

Ich kann nicht so rechnen, weil ich z.B. beim Korrekturlesen bei wenigen Fehlern mindestens 25 Seiten pro Stunde lesen könnte, da wären 9 Euro pro Seite viel zu teuer.

Wenn ich jedoch einen Werbeslogan kreiere, kann unter Umständen 1 Seite teurer kommen.

Ich persönlich finde eine Stundenlohn-Einschätzung transparenter und logischer, aber wie gesagt: Im Prinzip kann ich nach dem Einschätzen und Ausrechnen schon den Wort-Preis angeben, er wird aber bei jedem Kunden verschieden ausfallen, je nach Arbeits- und Zeitaufwand.

In der Texter-Szene wird aus meiner Sicht viel zu wenig für die Rechte getan. Viele verkaufen sich unter Wert und verderben den anderen ihren Satz, hast Du ja auch geschrieben auf Deiner Site. Ich denke, ein Stundensatz wie in der It-Branche würde dem einen Riegel vorschieben. Warum sollen eigentlich Texter nicht einen Stundensatz angeben dürfen, wo doch jede Putzfrau es tut?
 
tja Lynn, das ist eben der feine Unterschied. Bei einer Putzfrau kann der "Arbeitgeber" nachvollziehen, was, wann sie macht. Bei uns im Home-Office ist es ein Ding der Unmöglichkeit.

Ob Stundensatz, oder Wortpreis, Dumpingpreise wird es immer geben. So, oder so. Das hat aber nix mit "Unter Wert zu verkaufen", oder mit "meiner Würde" zu tun. Tun kann man dagegen eh nix, oder willst du etwa alle, die für Dumpingpreise, und ohne Rechnung auszustellen arbeiten, aufstöbern und beim Finanzamt anschwärzen? Das wäre nämlich die einzige Möglichkeit, den schwarzen Schafen Einhalt zu gebieten. Mal krass ausgedrückt. Auch, wenn ich so eine Vorgehensweise nicht strikt ablehnen würde, würde es für mein GEschmack etwas zu weit gehen.

Zum zweiten: Ich lese nix zu Korrektur, höchstens das, was ich selbst getippt habe. So sind die Wortpreise durchaus angemessen und fair dem Kunden gegenüber. Ich gebe ehrlich zu, ich bin mit der Verrechnungsweise nach Stunden auch bei Webdesigner nicht ganz einverstanden, denn auch da kann ich nicht nachvollziehen - schon gar nicht als Laie - wie lange man tatsächlich dafür braucht, ein Design für eine Webseite zu erstellen. Pauschalpreise würde ich hier auch besser finden, aber mir steht es in keinster Weise zu, darüber zu urteilen, oder irgendwelche Maßstäbe zu setzen.
 
Hi H.Prohaska

Ich denke, der Markt reguliert auch das. Die wirklich guten Texter werden sich nicht lange mit solchen Billig-Jobs aufhalten, sondern weiter suchen, bevor sie ausbrennen.

Ich denke schon, dass es etwas mit Selbstwert zu tun hat. Warum sollte ich nicht dasselbe Recht wie ein It-Arbeitnehmer haben?

Sogar in Hollywood demonstrieren die Drehbuchautoren...
 
QUOTE (Lynn @ Mo 4.02.2008, 14:05) Hi H.Prohaska

Ich denke, der Markt reguliert auch das. Die wirklich guten Texter werden sich nicht lange mit solchen Billig-Jobs aufhalten, sondern weiter suchen, bevor sie ausbrennen.

Ich denke schon, dass es etwas mit Selbstwert zu tun hat. Warum sollte ich nicht dasselbe Recht wie ein It-Arbeitnehmer haben?

Sogar in Hollywood demonstrieren die Drehbuchautoren...

Wer sagts denn, dass ich mich mit Billig-Jobs aufhalte?
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Ich kenne meinen Wert, ich kenne meine bestehenden Kunden und weiß, dass ich mich mit meinen Preisen im Mittelfeld bewege. (Ich war schon auf Webseiten von Textern, die ca. das Doppelte von mir verlangen).
Wenn jemand meint, ich wäre zu teuer (kommt auch vor), dann kann ich ihm nur empfehlen, weiter zu suchen. Ich muss schließlich von dem Geld, was ich als Texter verdiene, leben und meine Abgaben bezahlen, im Gegensatz zu vielen, die für Dumpingpreise arbeiten, nur, um etwas Taschengeld für die Disko am Wochenende zu verdienen. Seriöse Kunden wissen das, und damit ist gut. Da ist jegliche Diskussion fehl am Platze.

Aber der Vergleich mit den Drehbuchautoren in Hollywood ist schon n bissle weit hergeholt... ich schreibe Reisetexte und keine Drehbücher. Da kannst du den Aufwand doch gar nicht vergleichen.

Außerdem sind IT-Arbeitnehmer keine Texter. Warum kann ein Arbeitnehmer nicht dieselben Rechte haben wie sein Arbeitgeber? Sprich, warum verdient er weniger, als sein Brötchengeber? .... mei mei mei
 
Hi H.Prohaska

Bei den Hollywood-Demos der Drehbuchautoren dachte ich eher an die schlechten Filme aus Hollywood. Die guten Drehbuchautoren haben sich doch schon längst verdrückt und schreiben ihre Bestseller-Romane oder sind gleich in eine ganz andere Branche gewechselt, z.B. Werbung.

Oder Texter lernen selbst Webdesign und realisieren dann komplette Projekte für gut bezahlende Arbeitgeber, welche sowieso schon Angestellte mit anständigen Löhnen bezahlen.

Aber Du hast schon Recht, man muss sich den Marktpreisen anpassen und sich sonst anderweitig umsehen, z.B. eine Festanstellung mit anständigem Lohn suchen. Das werden sicher auch viele Texter früher oder später tun. Ich denke nicht, dass sehr viele Texter davon leben können bei dem vorhandenen Arbeitsstrich.
 
QUOTE (Lynn @ Mo 4.02.2008, 14:33) Hi H.Prohaska

Aber Du hast schon Recht, man muss sich den Marktpreisen anpassen und sich sonst anderweitig umsehen, z.B. eine Festanstellung mit anständigem Lohn suchen. Das werden sicher auch viele Texter früher oder später tun. Ich denke nicht, dass sehr viele Texter davon leben können bei dem vorhandenen Arbeitsstrich.

Eine Festanstellung als Texter zu finden dürfte sehr schwierig sein. Zudem ich das auch gar nicht so wirklich wollen würde. Da würde mir die Vielfalt doch sehr fehlen, die mir mein Job bietet. Bei einem Arbeitgeber müsste man damit rechnen, immer wieder über die selben Themen zu schreiben. So habe ich eine breite Palette, wo ich mich texterisch bewegen kann. Das ist gut für meine Kreativität und auch für mein Wissensstand. Neugierig wie ich bin. Es gibt nur sehr wenige Auftraggeber, die einem eine Vielfalt an Themengebieten bieten können. Zumindest wäre der Kontrast zu den einzelnen Themengebieten nicht so stark, wie so in der Selbständigkeit.
 
Hi H.Prohaska

Wenn Du Vielseitigkeit liebst, würde ich an Deiner Stelle unbedingt noch Webdesign dazulernen. So weit ich es aus Deiner Site heraus verstanden habe, hast Du sie nicht selbst erstellt, was aber wirklich nicht schwierig wäre. Es gibt genug kostenlose Open-Source, wo auch der Support kostenlos und gut ist. Mit Webdesign-Know-How könntest Du größere Projekte realisieren/annehmen.

Ich selbst gehe in Richtung Lektorat für Verlage und Schriftstellerei. Das Webdesign will ich auch ausweiten, um es an meinen Neffen weitergeben zu können.
 
QUOTE (Lynn @ Mo 4.02.2008, 14:48) Hi H.Prohaska

Wenn Du Vielseitigkeit liebst, würde ich an Deiner Stelle unbedingt noch Webdesign dazulernen. So weit ich es aus Deiner Site heraus verstanden habe, hast Du sie nicht selbst erstellt, was aber wirklich nicht schwierig wäre. Es gibt genug kostenlose Open-Source, wo auch der Support kostenlos und gut ist. Mit Webdesign-Know-How könntest Du größere Projekte realisieren/annehmen.

Ich selbst gehe in Richtung Lektorat für Verlage und Schriftstellerei. Das Webdesign will ich auch ausweiten, um es an meinen Neffen weitergeben zu können.

Ich erstelle ja für Privatpersonen und für kleinere Unternehmen ihre Webseiten, biete es nur auf meiner Webseite nicht an, da ich nicht immer genügend Zeit habe zu Texten UND zu Designen. Außerdem ist Webdesign nicht unbedingt das - für mich - worin in meine Erfüllung finden würde. Zumindest nicht langfristig.
 
Hi H.Prohaska

Ich interessiere mich mehr für intelligente, kreative, größere Aufträge. Falls ich mit dem Lektorat und der Schriftstellerei nicht auf einen grünen Zweig komme, gehe ich ev. Richtung Management. Eine gute Freundin von mir hat es so gemacht. Sie ist Boss von zwei Filialen in D. Allerdings ist der Job sehr stressig und mit vielen Reisen und Arbeitsessen verbunden, nicht gerade gut für die Figur.
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Webdesign mache ich sehr gerne. Das wäre auch noch ausbaufähig.

Mir fallen die verrücktesten Dinge ein und ich teste vieles aus, halte mich aber nicht unnötig damit auf, wenn es sich nicht lohnt oder unter meinem Wert ist.

Liegt sicher auch daran, dass in der Schweiz alles viel teurer ist, es Mindestlöhne gibt und man doch eher einen Job findet als in D, wo die Leute teilweise jahrelang suchen. Da überlegt man es sich zweimal, ob man nicht lieber eine Festanstellung mit einem fairen Lohn sucht als sich für ein kleines Sackgeld abzumühen. In der Schweiz kannst Du für 9 Euro gerade mal 9 Schoko-Tafeln kaufen.
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