Ein gescheitertes Projekt....

Mal eine Frage: Ist dieser Thread eigentlich noch interessant für Euch?

Marketingerfahrungen mit Google Adwords, Radio- und Printwerbung, Events

Zu meinen Adwordserfahrungen hatte ich ja bereits bei „Domains“ berichtet
Jetzt einmal meine Erfahrungen zur Radiowerbung im Lokalradio Bonn Rhein Sieg:
Ich hatte 3 Radiospots á 30 Sekunden erstellen lassen. (Telefonate zwischen Partnersuchenden) anschliessend Nennung der Domain Glück-in-der-liebe.de..
160 Spots, eingeteilt nach folgendem System
1 Spot / fremder Spot / 2.Spot (dieses 5 Mal am Tag) 8 Tage lang
Dann 1 Woche Pause, dann wieder:
1 Spot / fremder Spot / 2.Spot (dieses 5 Mal am Tag) 8 Tage lang
Kosten: rund 10.000 Euro, nachweisbare Anmeldungen dadurch: 5 (in Worten fünf)!
Hörer im Verbreitungsgebiet: ca. 500.000 Personen.
Das war der größte Flop bei diesem Projekt. Habe wohl noch nie so sinnlos Geld verbrannt.

Noch heute stimmt es mich nachdenklich dass kein Vertriebler von Radio Bonn Rhein Sieg bei mir angerufen hat um ein Anschlussgeschäft zu machen. Die haben den Werbeeffekt wohl schon richtig eingeschätzt, und dann keinen Mut gehabt mich noch einmal anzusprechen…

Ein Grund weshalb ich Mediaberatern auch heute sehr kritisch gegenüber stehe.

Printwerbung:

In der Lokalzeitung unter Ehewünschen Bekanntschaften Anzeigen geschaltet. Kosten je Erstanmeldekonversion: rund 68 Euro. Also auch nicht wirklich prickelnd…

Adwords:

Ich habe Adwords zuerst als Konversionsoptimierungstool genutzt. Damals gab es den Begriff A/B- Tests noch nicht, habe es noch per manuellem Seitenaustausch beobachtet.
Dann pendelten sich die Kosten einer Erstanmeldungskonversion bei rund 10 Euro ein. (Die hier geschilderten Erfahrungen mit Radio, Print und Events basieren auf den mit Hilfe von Adwords optimierte Seiten.

Events:

Um das Angebot abzurunden und den Singles die Möglichkeit zu geben sich zwanglos kennenzulernen hatte ich Kochevents eines externen Veranstalters über Webseite und Printwerbung angeboten. Dabei stellte sich heraus dass die Herren der Schöpfung nicht ins handeln kamen und ich eine 50 / 50 Verteilung männlich / weiblich nicht darstellen konnte.
Selbst Versuche mit einer Veranstalterin für eine Erlebnisrally im Siebengebirge sind an dieser männlichen Inaktivität gescheitert.

Das tat mir ausgesprochen leid, da beide Veranstalter einen ausgesprochen guten Eindruck bei vorher von mir besuchten Veranstaltungen hinterließen. Und dass Singles die Möglichkeit nicht nutzen wollten sich völlig ungezwungen kennenzulernen – für mich nicht verständlich.

Die entscheidende Veranstaltung mit der ich es geschafft habe innerhalb von einem Wochenende die kritische Masse an Mitgliedern in Bonn zu erreichen war folgende:
Auf einer Ü30 Party haben wir den 3000 herauskommenden Gästen je eine rote Rose überreicht, an die ein bedrucktes Papierfähnchen angetackert war mit dem Text: Partner suchen und finden: Glueck-in-der-Liebe.de. Verbunden mit hohem finanziellen Aufwand und persönlichem Einsatz. Aber persönliche Ansprache in Verbindung mit emotionaler Botschaft - das funktioniert. (Auch wenn es als Dauerlösung betriebswirtschaftlich gesehen zu teuer ist)

 
Lieber Johannes

QUOTE Mal eine Frage: Ist dieser Thread eigentlich noch interessant für Euch?


Als kleines Rauchzeichen. Ein klares: Ja
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Vielen Dank für diesen tollen Bericht.

Liebe Grüsse
Remo
 
Danke für die Schilderung der Verschiedenen Maßnahmen (und ob sie gefruchtet haben oder nicht). Ich wünsche bei Ihren anderen / neuen Projekten viel Glück und Erfolg!
 
Danke für die freundlichen Worte.

Heute möchte ich einmal ein Thema anschneiden welches Euch in Eurer Webseitenoptimierung weiterhelfen kann.

Bei den Versuchen die Conversionsrate zu optimieren habe ich auch Versuche mit unterschiedlichen Farben für die Anmelde- und „Weiter“ Buttons gemacht.

Dabei hat sich die Erstanmeldeconversionsrate nicht wirklich wesentlich verändert.
Aber die „Häufung“ bestimmter Persönlichkeitsstrukturen verschob sich.

Wobei bei den Farben der Anmeldebuttons bestimmte Persönlichkeitsstrukturen vermehrt auftraten:

Rot: spontan, schnell, präsent aber auch ungeduldig
Grün: konzentriert, konsequent aber auch unflexibel
Gelb: abenteuerlustig, aktiv, kommunikativ
Blau: bedächtig, abwägend, geduldig und zurückhaltend
Orange: vertrauensvoll, optimistisch und überaktiv

Für mich waren diese Unterschiede nicht wichtig weil ich ja sehr unterschiedliche Menschen zur Vermittlung brauchte.

Ich bin mir nur recht sicher dass es sich für den einen oder anderen von Euch lohnen würde den Blick nicht nur auf die Erstanmeldeconversionsrate zu lenken, sondern auch die Wirkung an Stellen wie dem verlassenen Warenkorb / Retouren oder nicht bezahlten Rechnungen im Auge zu behalten.

So könnte ich mir vorstellen dass die Erstanmeldeconversionsrate mit rotem Button besser, die Anzahl der verlassenen Warenkörbe jedoch schlechter als bei einem blauen Button ist.

Mit einem entsprechenden Projekt würde ich das einmal austesten……

Mehr zur Farbpsychologie und Tools zur Farbgestaltung findet Ihr hier:
http://www.digitale-infoprodukte.de/market...aft-der-farben/

PS: Wenn auf Ayom die Buttons zum Antworten auf Beiträge rot wären - ich möchte wetten das die Aktivitäten hier zunehmen würden.
rolleyes.gif
 
Die Grenzen einer Internetdienstleistung

10.000 Seitenbesuche entstehen durch (Besuche, nicht Besuchern (1))
2000 einzelne Personen.
600 Personen melden sich zum kostenlosen ausprobieren an. Davon machen mindestens
360 Personen nachweislich falsche Angaben.
48 Personen buchen ein Kontaktpaket.
9 Personen werden von selber aktiv.
14 Personen finden einen Partner (2)

(1) Hier kann ich nur eine Vermutung aussprechen wenn ich davon ausgehe dass eine bestimmte einzelne Person im Durchschnitt 5 Besuche während ihres Auswahlprozesses auf dieser einen Seite ausführt. Die Personenanzahl die dann hinter der Anzahl der Besuche stehen würde wären die genannten 2000 Personen.

(2) Diese Zahl ist nach meiner Einschätzung mit großen Unsicherheitsfaktoren behaftet. Weil eine Rückmeldung der erfolgreichen Teilnehmer praktisch immer unterbleibt. Hier habe ich den von Par ship in der Werbung genannten Erfolgsfaktor von optimistischen 30% einmal als gegeben angesetzt. (der Kontaktpaketinhaber, Andere haben ja keine Kontaktmöglichkeit und damit keine Erfolgsaussichten)

Da gibt es also in einer Riesenanzahl Menschen die einen Wunsch haben. Und die hoffen, ähnlich wie beim Lottospielen, mit minimalstem Einsatz den Hauptgewinn zu erzielen.

14 von 2.000…… oder 0,7 % haben Erfolg

Und da ist eine sehr sehr überschaubare Anzahl von Menschen, die sich konsequent für ihre Ziele einsetzen – keine Mühen scheuen - und damit in einem hohen Maße Erfolg haben.

14 von 48…. oder 30 % haben Erfolg

Die Partnersuche ist für die allermeisten die erste Aufgabe im Leben, die sie ohne Anleitung, Hilfen und Vorgaben von außen selber auf die Reihe bekommen müssen. Während man sich bei Schule, Studium und Berufsausbildung in vorgefertigte Bahnen begeben konnte, das eine oder andere mal auch unter Druck setzen lassen musste „um in die Pötte zu kommen“ fehlt hier fördernde aber auch fordernde oder wegweisende Begleitung.

Und da kommen wir an die Grenzen einer Internetdienstleistung:

Die Conversionsoptimierung des Angebotes auf „die Illusion der Wunscherfüllung“ die ausblendet (ausblenden muss??) das es einen gewaltigen Unterschied zwischen einem Wunsch der vom Himmel fallen soll, und einem Ziel zu dem man sich entscheiden und aufmachen muss, gibt.

Verblüffend war für mich auch die Erkenntnis wie wenig sich Mitglieder durch Hinweise helfen ließen. So ist es zum Beispiel bei Profilen mit Bildern so, dass diese etwa 8 Mal so viele Zuschriften erhalten wie Profile ohne Bild. (+700%!) Aber ein solcher Hinweis, untergebracht auf einer Seite vor den Kontaktanfragen, brachte keine wesentliche Verhaltensänderung bei den Mitgliedern ohne Profilbild.

Letztendlich wird man in diesem Bereich nur im persönlichen Kontakt in der Lage sein den Kunden effektiv helfen zu können.

Um da die Nachfrage "anzutesten" habe ich über 50 Singlecoachingseiten, jeweils auf die 50 größten deutschsprachigen Städte ausgerichtet, ausgelegt. Und diese Seiten unter "Singlecoaching" und "Städtenamen" auf der ersten Seite bei "Tante G" platziert.

Für diese Unterseiten hatte ich mehrere Videos produziert und dieses jeweils oben eingebunden.

Eine Auswertung die ich für eine Zeitspanne von 14 Tagen erfasst habe:

3038 Seitenaufrufe, daraus entstanden 9 Videoaufrufe = Öffnungsrate 0,296%

Insgesamt wurden die Videos 1414 mal aufgerufen und führten zu e i n e r einzigen Anfrage. Das war wohl mal wieder nix...
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(eine Seite als Beispiel. Jedoch ohne Videoeinbindung da ich den Youtube- Zugang gesperrt habe.
Bei Interesse Copy-paste: www.glueck-in-der-liebe.de/Singlecoaching-Koeln-Bonn)
 
Das mit der Radio-Werbung ist natürlich hart. Ich habe es mir aber damals gedacht und daher keine Werbung über Radio geschaltet. Es ist gar nicht sooo selten, dass man mit einem Online-Projekt scheitert. Ich habe ein Gutscheinportal aus Spaß erstellt und optimiert. Die Einnahmen sind immer weiter gestiegen und ich hatte Monate mit gut 4.000 Euro Auszahlung von affili.net. Ich wollte jedoch immer mehr und dann kam der Knall. Mittlerweile komme ich auf ca. 150 im Monat und lasse es laufen. Potential ist da, da es eindeutig an den Links liegt. Eventuell werde ich es mal unter einer neuen Domain starten. Solange sich das scheitern aber gelohnt hat (bei mir knapp 13.000 Euro mit 200 Euro Einsatz :) ) alles halb so wild.
 
Sehr interessant
wink.gif
- Ist eben immer wieder bildend, wieviele Risiken man am Beginn ausser Acht lassen kann !
 
QUOTE (Johannes T @ Di 8.04.2014, 12:49)
Da Scammer aber praktisch immer einem bestimmten Handlungsschema folgen, konnte ich diese automatisiert in die Quarantäne verschieben:

Scammer veröffentlichen praktisch immer sofort ein Bild, Scammer schreiben ihre Nachricht praktisch sofort nach der Öffnung eines neuen Profiles, Scammer bringen in der ersten Nachricht praktisch immer eine Emailadresse unter, Scammer schreiben innerhalb kürzester Zeit mehrere Profile mit den gleichen Text an....

Alleine durch Messung der Zeit zwischen Profilöffnung und dem senden der ersten Nachricht ließen sich die Scammer leicht identifizieren.

Für am Thema Scammer interessierte: www.glueck-in-der-liebe.de/Vorsicht-Falle



Dazu ein aktueller Fernsehbericht zu der Vorgehensweise der Scammer:

http://www.ardmediathek.de/tv/Reportage-Do...&bcastId=799280
 
Ein wie ich finde ausgesprochen interessanter Artikel den ich auf Xing gefunden habe und den ich hier mit der freundlichen Genehmigung des Autors Herrn Ralph Trinter einfüge, da ein Link auf den Artikel nur für Xing- Mitglieder lesbar wäre:


Diversifizierung für Fortgeschrittene – was die Gewinner wirklich von den Verlieren unterscheidet

Ein halbes Arbeitsleben bin ich der IT-Branche inzwischen treu und habe seither zalhlose Sterne am IT-Himmel auf- und wieder untergehen sehen. Vermutlich ist keine Branche ist so sehr von Schumpeters Prinzip der „schöpferischen Zerstörung“ geprägt wie diese, und auch Glanz und Elend dürften selten so dicht nebeneinander liegen wie in hier.

Das hat gewiss seine Vorzüge, denn Langeweile kommt hier nicht auf. Andererseits wohnt dem Menschen seit Urzeiten der Drang inne, an der Vorhersagefähigkeit seines Umweltmodells zu feilen. Mit anderen Worten, er liebt die Abwechslung, aber nicht die Überraschung. Was läge also näher also die Frage, was, außer Glück, die Gewinner in der IT-Branche wirklich von den Verlierern unterscheidet?

1. Setzen, sechs.

Zunächst einmal deutet vieles darauf hin, dass die Fähigkeit einer Firma, ihr Kerngeschäft korrekt zu identifizieren und sich im Weiteren genau auf dieses zu konzentrieren, ein maßgebliches Erfolgskriterium ist. Ein andererseits überzeugendes, wenn auch branchenfremdes Beispiel für die Beobachtung, dass Fokus wohl notwendig, jedoch für langfristigen Erfolg keineswegs hinreichend ist, wäre Polaroid. Welche Firma wäre je so fokussiert gewesen? Und trotzdem ist sie spektakulär gescheitert.

2. Plan B, Plan C, Plan D,…

Das führt nun direkt auf ein zweites, wesentliches Erfolgskriterium, nämlich die Fähigkeit, Veränderungen im Markt entschlossen (!) zu begegnen. Dies lässt sich am folgendem Beispiel hervorragend darstellen: Unmittelbar nach Facebooks Börsengang wurden Stimmen laut, deren Geschäftsmodell habe durch den Trend zum Smartphone keine Zukunft mehr. Das war plausibel, und deshalb schien es folgerichtig, Facebook Aktien von der Einkaufsliste zu nehmen. Doch wer so dachte, hatte die Rechnung ohne den Wirt gemacht: Denn in weniger als 18 Monaten hatte Facebook erfolgreich umgesteuert und sein Geschäftsmodell fit gemacht für die schöne neue Welt der „always on“ Generation.

3. Diversifizierung für Fortgeschrittene

Über dieses erstaunliche Maß an Entschlossenheit hinaus ist Facebook außerdem dafür bekannt, ständig auf Einkaufstour zu sein. Gerade heute wird wieder neue eine Akquisition gemeldet, „das von Security-Experten von Google und VMware gegründete Startup Privatecore“ (golem.de). Aber solchen Zukäufe sind keine simplen Investments oder Diversifizierungsversuche, vielmehr dahinter steckt Methode - und gleichzeitig der deutliche Hinweis auf drittes, wesentliches Erfolgskriterium: Die Fähigkeit zur Diversifizierung in komplementäre Lösungen, die allesamt das Kerngeschäft stärken.

Das eindrucksvollste Beispiel hierfür ist aber nicht Facebook, sondern salesforce.com: Eine Firma, die bis hierhin alles richtig gemacht hat: Sie hat zunächst einmal ihr Kerngeschäft korrekt identifiziert; das war aber nicht, wie man hätte meinen können, CRM, sondern in salesforce.coms Jargon gesprochen, „no-software“, neudeutsch: Cloud Business. Dieses Kerngeschäft haben sie von Anfang an konsequent verfolgt, immer wieder modernisiert und durch komplementäre Zukäufe attraktiver gemacht, sodass um den eigentlichen salesforce.com Produktkern herum ein komplettes Lösungs- und Partner-Ökosystem entstanden ist.

Einen ähnlichen Weg schlug vor kurzem auch SAP ein und ich habe keinen Zweifel daran, dass auch SAP letztlich auf der Seite der Gewinner stehen wird.

4. Wird oft zusammen gekauft mit…

Nun scheinen diese Beispiele den Schluss nahezulegen, dass solche erfolgreiche Strategien stets um proprietäre, marktführende Anwendungen herum implementiert werden. Stehen also alle anderen Mitspieler im IT-Markt, ob nun Systemhäuser oder Service Provider, automatisch auf der Seite der Verlierer? Das muss keineswegs der Fall sein, wie ich an einem weniger bekannten Beispiel zeigen kann:

So ist etwa die Firma Equinix ein Anbieter von Colocation- und Rechenzentrums-Services, soll heißen, sie bietet Räume zur Miete, in die Kunden ihre Rechner stellen können. Das klingt zunächst langweilig und scheint im Cloud-Zeitalter zudem ein hochgradig gefährdetes Geschäftsmodell zu sein, aber einerseits steigt der Bedarf an Rechenzentrumsfläche mit der Digitalisierung beständig an und andererseits lässt sich auch ein solches Angebot durch komplementäre Diversifizierung attraktiv halten, so beispielsweise durch Ökostrom oder Netzdienstleistungen, aber ebenso auch durch Cloud-Services. Denn warum sollte, wer Rechenzentrumsfläche mietet, nicht auch Bedarf und Interesse haben, Rechenleistung zu mieten? Und wer Rechenleistung mietet, wird auch für weitere „Value-added Services“ offen sein, solange sie nahtlos und intelligent an das eigentliche Kernangebot anschließen und das Versprechen auch tatsächlich einlösen, einen darüber hinausgehenden Wert zu liefen.

5. So klug als wie zuvor?

Nun, auch wenn ich auf ein gutes Maß an Branchenerfahrung verweisen kann, so ist das Gesagte dem Wesen nach – mangels Beweis – als Hypothese zu verstehen. Sind es also wirklich diese drei Dinge, die Gewinner von Verlieren unterscheiden: Die Fähigkeit einer Firma, ihr Kerngeschäft korrekt zu identifizieren und sich auf dieses zu fokussieren, die Fähigkeit, Veränderungen im Markt entschlossen (!) zu begegnen, und die Fähigkeit zur Diversifizierung in komplementäre Lösungen?

Bisher ist mir jedenfalls kein Beispiel einer IT-Firma bekannt geworden, die diese Fähigkeiten erkennbar aufgewiesen hätte und trotzdem zu den Verlierern zählte. Auch, wenn das ein herber Schlag für die Vorhersagefähigkeit meines Umweltmodells wäre: Vielleicht fällt Ihnen eines ein?

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Für Xing- Mitglieder der Link zum Thread:

https://www.xing.com/communities/posts/dive...omment=23375708
 
QUOTE (Roberto @ Mi 28.05.2014, 11:51) Danke für die Schilderung der Verschiedenen Maßnahmen (und ob sie gefruchtet haben oder nicht). Ich wünsche bei Ihren anderen / neuen Projekten viel Glück und Erfolg!

Von daher finde ich es toll und wichtig, dass nicht nur Erfolge, sondern auch Misserfolge diskutiert werden.
 
QUOTE (Johannes T @ Mo 9.06.2014, 17:25)
Bei den Versuchen die Conversionsrate zu optimieren habe ich auch Versuche mit unterschiedlichen Farben für die Anmelde- und „Weiter“ Buttons gemacht.

Dabei hat sich die Erstanmeldeconversionsrate nicht wirklich wesentlich verändert.
Aber die „Häufung“ bestimmter Persönlichkeitsstrukturen verschob sich.

Wobei bei den Farben der Anmeldebuttons bestimmte Persönlichkeitsstrukturen vermehrt auftraten:

Rot: spontan, schnell, präsent aber auch ungeduldig
Grün: konzentriert, konsequent aber auch unflexibel
Gelb: abenteuerlustig, aktiv, kommunikativ
Blau: bedächtig, abwägend, geduldig und zurückhaltend
Orange: vertrauensvoll, optimistisch und überaktiv

Für mich waren diese Unterschiede nicht wichtig weil ich ja sehr unterschiedliche Menschen zur Vermittlung brauchte.

Ich bin mir nur recht sicher dass es sich für den einen oder anderen von Euch lohnen würde den Blick nicht nur auf die Erstanmeldeconversionsrate zu lenken, sondern auch die Wirkung an Stellen wie dem verlassenen Warenkorb / Retouren oder nicht bezahlten Rechnungen im Auge zu behalten.

So könnte ich mir vorstellen dass die Erstanmeldeconversionsrate mit rotem Button besser, die Anzahl der verlassenen Warenkörbe jedoch schlechter als bei einem blauen Button ist.



Einen interessanten Beitrag zu diesem Thema habe ich gerade hier gesehen:

http://www.emosense.de/blog/114-welche-far...onversions.html
 
Hallo,
Wenn du bei einem Thema wie Flirtportal wo deine Konkurrenz bereits mehrere Millionen Mitglieder hat noch erfolgreich sein willst, dann geht das nur, wenn du eine richtig gute Idee hast.
Und da gibts in dem Bereich nur einen der das geschafft hat: Jaumo

Jaumo ist aber vom Konzept auch wirklich besser als alles andere im Flirtbereich. Ich persönlich hätte nicht gedacht dass so etwas überhaupt noch möglich ist, aber jaumo beweist, wenn man es besser macht als die bereits etablierten, dann gehts. (Jaumo gibts erst seit 4 Jahren und hat bereits über 1 Mio Mitglieder)

Tinder hats auch geschafft, die sind aber eine reine facebook app - das zählt nicht so richtig als Webseite - aber auch tinder hat es besser (weil einfacher) als alle anderen gemacht -> darum erfolgreich
 
QUOTE Wobei bei den Farben der Anmeldebuttons bestimmte Persönlichkeitsstrukturen vermehrt auftraten:

Rot: spontan, schnell, präsent aber auch ungeduldig
Grün: konzentriert, konsequent aber auch unflexibel
Gelb: abenteuerlustig, aktiv, kommunikativ
Blau: bedächtig, abwägend, geduldig und zurückhaltend
Orange: vertrauensvoll, optimistisch und überaktiv


oh je - ich ahne schon zu was das führen wird.
man wird die Benutzer auswerten, welchem Farbtyp sie entsprechen und wird ihnen das entsprechend farblich gestaltete Anmeldebutton servieren..

..und weil es funktioniert, werden es früher oder später alle so machen müssen.

lg
 
QUOTE oh je - ich ahne schon zu was das führen wird.
man wird die Benutzer auswerten, welchem Farbtyp sie entsprechen und wird ihnen das entsprechend farblich gestaltete Anmeldebutton servieren..

..und weil es funktioniert, werden es früher oder später alle so machen müssen.


Ich kann mir schlimmeres vorstellen als eine Farbe eines Buttons.

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Sehr interessanter Beitrag so was findet man nicht überall danke, dass du uns das alles einfach so frei offen legst.
 
Vielen Dank Johannes T für deine Infos. Ich finde es auch ausgesprochen mutig, das du dich hier outest. In einigen deiner Sätze habe ich mich wiedergefunden. Auch bei mir läuft nicht alles rund.

Aber einige deiner Gedanken und Strategien finde ich gut.
 
Kleines Update:

Inzwischen sind Friendscout24 und Neu.de an Match.com verkauft.

Wie man hört sollen sich die Nutzer mit ihrem Passwort auch auf dem jeweils anderen Portal einloggen können.

Sprich: Die Portale sind miteinander verschmolzen.

Parship und Elitepartner wurden an den britischen Finanzinvestor Oakley verkauft.

http://www.finance-magazin.de/strategie-effizienz/ma/pe-investor-oakley-zimmert-deutschen-online-dating-champion-1348159/

Edarling- Inhaber Affinitas hat zum 31.12.2014 rund 38 Millionen Euro Verlustvortrag angehäuft,

wird die Dating- Plattform Shopaman wegen der dort entstandenen Verluste von gesamt 5 Millionen Euro einstellen. Hat alle Shopaman Mitarbeiter gekündigt:

www.gruenderszene.de/allgemein/edarling-entlassungen-shopaman

Affinitas erreicht nach 38 Mio aufgelaufenen Verlusten für das Jahr 2014 nach 6 Jahren zum ersten Mal die Gewinnschwelle mit knapp 1 Mio Gewinn.

 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hey,

wie würdest du die Zahlen interpretieren? Spontan würde ich sagen, die von dir genannten Ereignisse deuten auf eine Verkleinerung und eine damit einhergehende Zentralisierung des Onlinedatingmarktes hin - oder wie sieht du das?

 
Hallo Peterr,

ich halte es für sehr aufschlussreich, dass zwei Eigner (Elitepartner= Tomorow Focus) und (Parship= Burda Media) die aus dem gebeutelten Printbereich mit den Portalen in den online Bereich eingestiegen sind, sich jetzt aus diesen Portalen zurückziehen.

Vermutlich sind die zukünftigen Ertragsaussichten einfach zu schlecht / zu unsicher. Da machten die Eigner lieber schnell noch Kasse. Bei Kundengewinnungskosten von 80% der Einnahmen kann ich das auch verstehen.

Und der Finanzinvestor der die Scout- Gruppe übernommen hatte, hat sich nicht von Auto- oder Immobilienscout, aber von Friendscout getrennt  Wie man munkelt wegen der schlechten Ertragslage.

Wenn Geschäftsmodelle wie Tinder in den Markt gehen und noch massiver auf den ersten Anmeldeimpuls abzielen - dann wird die Luft immer und immer dünner.

Dann kommt auch noch eine nur als erbärmlich zu bezeichnende Erfolgsquote beim Vermittlungsgeschäft zum tragen. Schauen wir uns dazu doch einmal eine Werbeaussage an:


Alle 11 Minuten verliebt sich ein Single über...


Nehmen wir diese Zahlen einmal beim Wort;

zum Verlieben gehören zwei. Nicht jedes verlieben wird erwidert. Dass passiert, ausgesprochen optimistisch gesehen, vielleicht bei 50% der Verliebten.

Der Betreiber, der diese Werbeaussage gemacht hat, hat 4,5 Mio Mitglieder
Das Jahr hat 52660 Minuten.

Wenn sich alle 11 Minuten ein Single verliebt, dann brauchen 2 Singles 22 Minuten. Wenn in nur 50% der Fälle zurückgeliebt wird, dann klappt alle 44 Minuten eine gegenseitige (ver-) Liebesbeziehung.

52660 Minuten durch 44 Minuten je Pärchen = 11950 verliebte Pärchen im Jahr. Bei 4,5 Mio Mitgliedern wären das gerade einmal 0,53 % der Mitglieder, die innerhalb von einem Jahr (kurzfristig?) Erfolg haben.

Damit bräuchte ein Mitglied durchschnittlich 188 (*) Jahre um sich in einen Menschen zu verlieben der sich auch noch zurückverliebt.

(*) Sollte hier einen Denk- und / oder Rechenfehler drin stecken, bitte Hinweis an mich.

Diese Zahl von 188 Jahren dürfte  schlechter sein als es tatsächlich der Fall ist. Aber selbst ein 10 mal besseres Ergebnis würde immer noch bedeuten dass man im Durchschnitt 18 Jahre braucht um sich dort ein einziges mal zu verlieben- und dann auch noch zurückgeliebt wird..

Wer es sich jetzt einfach macht und zur Schelte über dem Betreiber ansetzt, lässt aber einen Aspekt vollkommen aussen vor:

Die minimale, fast nicht vorhandene Aktivität der Mitglieder, zu anderen Mitgliedern echten Kontakt (treffen, hinfahren) aufzunehmen. (Mangelnde Aktivitäten für die der Betreiber wirklich nichts kann)

Vielleicht ist dieser Umstand mit der minimalen Aktivität der Nutzer auch ein Grund für Oakley gewesen zwei Portale zusammenzuführen. Dann könnten Sie die aktiven User in beiden Datenbanken auf Suche schicken. Und damit dem einen oder anderen "Abwarter" zu Kontakten und Erfolgserlebnissen verhelfen.

Denn dauerhaft kann nur ein Unternehmen überleben, welches einen darstellbaren echten Nutzen für den Kunden mitbringt.

Johannes

 
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