Wohnsitz oder Serversitz?

Michael Schramm

Aktives Mitglied
Hallo,

ich habe meinen Wohnsitz in Mexiko. Der Server steht in Deutschland.
Bin ich dann Impressumspflichtig nach Deutschem Gesetz?

Wahrscheinlich nicht, oder?
 
Die Frage an wen sich das Angebot richtet und was fuer eine Domain verwendet wird, waere in diesem Zusammenhang vermutlich auch noch relevant.
 
Ausschlaggebend ist der Geschäftssitz.

In diesem Falle - herzlichen Glückwunsch.
Den die mexikanischen Gerichte werden sich einen feuchten xxxxx um irgendwelche deutschen Gesetze scheren.
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Der Server-Betreiber muss sich aber vermutlich auch an das deutsche Gesetz halten, egal woher seine Kunden kommen. Es stimmt auch, daß die TLD eine Rolle spielt. Mit manchen darf man keine Porno-Seiten machen.
 
oh sehr komisch, ich dachte immer, der serversitz wäre ausschlaggebend. ich habe nämlich schon öfter überlegt, einfach einen server in panamesopotaneika zu mieten, und dann - sagen wir mal, "andere" seiten zu machen
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Hi zusammen

So viel ich weiß, ist beides wichtig, da der deutsche Server sich an das deutsche Recht halten muss, also auch der Nutzer seines Angebots. Entscheidend ist aber sicher der Wohnsitz, deshalb kann man ja auch nicht jede Domain bekommen, ich erhielt z. B. keine eu-Domain, da ich im Nicht-EU-Land Schweiz lebe.
 
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Entscheidend ist aber sicher der Wohnsitz, deshalb kann man ja auch nicht jede Domain bekommen, ich erhielt z. B. keine eu-Domain, da ich im Nicht-EU-Land Schweiz lebe.


Du kannst auch in der Schweiz über einen Vertreter eine .eu-Domain registrieren, hab ich auch schon gemacht z.B. bei http://www.is-fun.de/ (Oder andere)

Dein Wohnsitz ist schon ausschlaggebend, nur wenn du gegen Deutsches Recht verstösst wird dir vielleicht der Hoster den Zugang sperren... Das rechtliche Problem hat dann der Hoster, der es aber auf dich abwälzen möchte wenn möglich...
 
QUOTE (Lynn @ So 24.02.2008, 11:54) So viel ich weiß, ist beides wichtig, da der deutsche Server sich an das deutsche Recht halten muss, also auch der Nutzer seines Angebots.

Ja, die Einschränkung stimmt natürlich.

Es gilt der Geschäftsstandort für das jeweilig anzuwendende Recht.
Wenn du in Mexiko wohnst hast du mit der deutschen Rechtsprechung wenig am Hut.
Natürlich muss aber auch der Hoster schauen das er nicht mit dem Hosting deiner Seiten gegen das Recht an seinem Geschäftsstandort verstößt. Das kann allerdings nicht dir zum (rechtlichen) Verhängniss werden, es kann höchstens bedeuten das er sich weigert deine Seiten zu hosten.

Dazu gab es hier allerdings auch schon sehr viele Threads. Schau einfach mal in die Suche unter Stichworten wie Serverstandort.
 
QUOTE (Joel @ So 24.02.2008, 12:20)
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Entscheidend ist aber sicher der Wohnsitz, deshalb kann man ja auch nicht jede Domain bekommen, ich erhielt z. B. keine eu-Domain, da ich im Nicht-EU-Land Schweiz lebe.


Du kannst auch in der Schweiz über einen Vertreter eine .eu-Domain registrieren, hab ich auch schon gemacht z.B. bei http://www.is-fun.de/ (Oder andere)

Dein Wohnsitz ist schon ausschlaggebend, nur wenn du gegen Deutsches Recht verstösst wird dir vielleicht der Hoster den Zugang sperren... Das rechtliche Problem hat dann der Hoster, der es aber auf dich abwälzen möchte wenn möglich...

Hey, danke für den Tipp! Ich hab gerade meinen Domain-Anbieter deswegen angefragt. Kennst Du ev. einen guten, billigen Hoster, der auch Domains ohne Hosting-Pakete anbietet?
 
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Hey, danke für den Tipp! Ich hab gerade meinen Domain-Anbieter deswegen angefragt. Kennst Du ev. einen guten, billigen Hoster, der auch Domains ohne Hosting-Pakete anbietet?



Ich würde die Domain nicht bei einem Web-Hoster kaufen, da du für einen Hoster-Wechsel dann immer einen schriftlichen KK-Antrag stellen musst (per post oder fax). Bei einem Registrar kannst du die Nameserver bei einem Wechsel gleich selbst ändern ohne einen Hoster-Support in Anspruch zu nehmen.

Eher bei einem grösseren Registrar, für die meisten Domains findest du hier günstige Angebote:
http://domain-vergleich.info/

Bei .eu Domains kenne ich für Schweizer nur is-fun.de aber bei Google findest du sicher noch einige andere.

Sorry für OT...


 
Zum Glück ist es noch nicht soweit mit Deutschland gekommen, das unsere Gesetze Google dazu zwingen impressumslose Websites zu filtern. Obwohl ich mir das für die Zukunft des deutschen Web durchaus ausmalen könnte...

Und in Internetcafés nur noch nach Ausweiskontrolle eingelassen zu werden kommt dann auch noch...


Miguel
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Herzlichen Dank für die vielen Antworten.

Manche meiner Seiten bekommen überwiegend Besuch aus Deutschland.
Alles nur .info, .biz, .de und natürlich .com Domains.
Keine Erotik oder sonstiger Adult Content.

Bei Strato konnte ich keine Domain mit meiner mexikanischen Adresse hosten. Bei www.all-inkl.de war das jedoch kein Problem. (Übrigens kann ich euch www.all-inkl.de wärmstens empfehlen).
Jedoch kann ich keine .eu Domain registrieren mit meiner mexikanischen Adresse.

Da man in Mexiko sehr vorsichtig mit dem eigenen Daten umgehen muss, möchte ich meine Daten nicht unbedingt auf dem silbernen Tablett präsentieren. (Spätestens bei einer Whois Abfrage findet man sowie so alles...)
Deshalb bin ich sehr vorsichtig was ich alles ins Impressum schreibe oder auch nicht.
Je weniger umso besser, aber was ist mit den Pflichtangaben?
Das war meine eigentliche Frage und vielen Dank für eure Antworten.
 
QUOTE (Spätestens bei einer Whois Abfrage findet man sowie so alles...)


Nicht wirklich. Es gibt Anbieter, die dir ein Whois-Protect anbieten. Zum Beispiel bei GoDaddy.


QUOTE Je weniger umso besser, aber was ist mit den Pflichtangaben?


Pflichtangaben gibt es wohl nur in Deutschland.
 
QUOTE Pflichtangaben gibt es wohl nur in Deutschland.

nicht nur deutschland, sondern zumindest innerhalb der gesamten eu. (wie das in china, ägypten usw. ist, weiss ich nicht)

stichwort: E-Commerce-Richtlinie

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Artikel 5: Allgemeine Informationspflichten

(1) Zusätzlich zu den sonstigen Informationsanforderungen nach dem Gemeinschaftsrecht stellen die Mitgliedstaaten sicher, dass der Diensteanbieter den Nutzern des Dienstes und den zuständigen Behörden zumindest die nachstehend aufgeführten Informationen leicht, unmittelbar und ständig verfügbar macht:

a) den Namen des Diensteanbieters;

b) die geographische Anschrift, unter der der Diensteanbieter niedergelassen ist;

c) Angaben, die es ermöglichen, schnell mit dem Diensteanbieter Kontakt aufzunehmen und unmittelbar und effizient mit ihm zu kommunizieren, einschliesslich seiner Adresse der elektronischen Post;

d) wenn der Diensteanbieter in ein Handelsregister oder ein vergleichbares öffentliches Register eingetragen ist, das Handelsregister, in das der Diensteanbieter eingetragen ist, und seine Handelsregisternummer oder eine gleichwertige in diesem Register verwendete Kennung;

e) soweit für die Tätigkeit eine Zulassung erforderlich ist, die Angaben zur zuständigen Aufsichtsbehörde;

f) hinsichtlich reglementierter Berufe: - gegebenenfalls der Berufsverband, die Kammer oder eine ähnliche Einrichtung, dem oder der der Diensteanbieter angehört, - die Berufsbezeichnung und der Mitgliedstaat, in der sie verliehen worden ist; - eine Verweisung auf die im Mitgliedstaat der Niederlassung anwendbaren berufsrechtlichen Regeln und Angaben dazu, wie sie zugänglich sind;

g) in Fällen, in denen der Diensteanbieter Tätigkeiten ausübt, die der Mehrwertsteuer unterliegen, die Identifikationsnummer gemäss Artikel 22 Absatz 1 der Sechsten Richtlinie 77/388/EWG des Rates vom 17. Mai 1977 zur Harmonisierung der Rechtsvorschriften der Mitgliedstaaten über die Umsatzsteuer - Gemeinsames Mehrwertsteuersystem: einheitliche steuerpflichtige Bemessungsgrundlage


http://www.internetrecht-rostock.de/Gesetze/ECR.htm
 
Wenn ich so etwas

QUOTE (Michael Schramm @ So 24.02.2008, 18:28)Da man in Mexiko sehr vorsichtig mit dem eigenen Daten umgehen muss, möchte ich meine Daten nicht unbedingt auf dem silbernen Tablett präsentieren. (Spätestens bei einer Whois Abfrage findet man sowie so alles...)
Deshalb bin ich sehr vorsichtig was ich alles ins Impressum schreibe oder auch nicht.
Je weniger umso besser, aber was ist mit den Pflichtangaben?


lese, dann bin ich immer froh, daß ich in Berlin lebe.

Michael: Die Frage nach deinem Wohnsitz bedeutet von der Logik her: Schere dich nicht um die deutschen Regeln, weil Du Abmahnungen ohnehin in die Ablage P entsorgen kannst. Nur bedeutet diese 'Sicherheit vor Abmahnungen' eben umgekehrt auch die 'Nicht-Sicherheit vor anderen Problemen'.

Umgekehrt lassen sich bestimmte Internet-Geschäfte mit Deutschen nicht vom Ausland her machen. Wenn ich meinen Kunden ankündigen würde, in Zukunft meine Web-Datenbanken von Mexiko her anzubieten, dann hätte ich bald keine Kunden mehr.
 
CODE ägypten usw. ist, weiss ich nicht

wir wissen es auch nicht genau, obwohl wir einige Seiten für ägyptische Kudnen betreiben. Es ist wie in Mexiko, je weniger man Preis gibt, umso besser.
So ärgerlich die Abmahnungen in DE sind, in anderen Länderen, wie eben Ägypten, sind die Erpressungspotenziale diverser Behörden, zuständig oder nicht, ein Riesenproblem.
Am besten keiner weiss das es einen überhaupt gibt
wink.gif
, was bei einigen Unternehmen naturgemäß nicht möglich ist.
ja Deutschland ist ein schönes Land
smile.gif
 
QUOTE (Kabir @ So 24.02.2008, 21:31)
CODE ägypten usw. ist, weiss ich nicht

wir wissen es auch nicht genau, obwohl wir einige Seiten für ägyptische Kudnen betreiben. Es ist wie in Mexiko, je weniger man Preis gibt, umso besser.
So ärgerlich die Abmahnungen in DE sind, in anderen Länderen, wie eben Ägypten, sind die Erpressungspotenziale diverser Behörden, zuständig oder nicht, ein Riesenproblem.
Am besten keiner weiss das es einen überhaupt gibt
wink.gif
, was bei einigen Unternehmen naturgemäß nicht möglich ist.
ja Deutschland ist ein schönes Land
smile.gif


Wessen Erpressungspotenziale? Behörden als potenzielle Opfer oder Täter?

Wenn das so gefährlich ist, würde ich aber auch den Whois-Eintrag über einen deutschen Freund oder eben protected laufen lassen, denn meine Domain wird fast täglich bei Whois abgefragt, ist also sicher kein Geheim-Tipp.
 
QUOTE Behörden als potenzielle Opfer oder Täter?

Täter
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Die behaupten dann das man gegen irgendwelche Gesetze verstößt oder verlangen z.b. das mit Mitglied in irgendeiner Vereinigung wird, weil es angeblich dafür Gesetze gäbe. Was normalerweise zwar nicht stimmt, aber man die Leute erstmal am Hals und es kann sein das sie dir deinen Laden erstmal zumachen.
Das hat mir dem Internet erstmal nichts zu tun, nur in sofern als man als Firma in Erscheinung tritt und z.b. einen Adresse in Kairo hat in sie aufschlagen können.
Unsere eigenen Seiten für den ägyptischen Markt betreiben wir offiziell vor DE aus. Wir haben dann auch ein ordentliches deutsches Impressum. Wir machen ja nichts was hier illegal ist
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QUOTE (jAuer @ So 24.02.2008, 20:14)Wenn ich so etwas


QUOTE (Michael Schramm @ So 24.02.2008, 18:28)Da man in Mexiko sehr vorsichtig mit dem eigenen Daten umgehen muss, möchte ich meine Daten nicht unbedingt auf dem silbernen Tablett präsentieren. (Spätestens bei einer Whois Abfrage findet man sowie so alles...)
Deshalb bin ich sehr vorsichtig was ich alles ins Impressum schreibe oder auch nicht.
Je weniger umso besser, aber was ist mit den Pflichtangaben?


lese, dann bin ich immer froh, daß ich in Berlin lebe.

Deshalb denke ich:
auch wenn die Steuern in Deutschland höher sind, du bekommst wenigstens auch eine Gegenleistung, z.B. Sicherheit für dich und deine Familie.

Das Preis/Leistungsverhältnis in Deutschland ist sehr gut!
In der Schweiz aber noch besser.
;-)

P.S.: Wir haben schon konkrete Pläne Mexiko zu verlassen. Das dauert nicht mehr lange.
 
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