Wertermittlung für 'tote Online-Projekte'

Jürgen Auer

Legendäres Mitglied
Wiederholt finden sich im Kleinanzeigen-Forum 'nicht ganz junge' Projekte (online seit mindestens einem oder zwei Jahren) mit praktisch keinen Einnahmen und Erstellungskosten im Bereich zwischen 5.000 - 10.000 Euro oder mehr, die verkauft werden sollen.


Warum soll man für solche Projekte Geld ausgeben?


Praktisch keine Einnahmen = Projekt ist tot = warum sollte sich das nun (nach ein, zwei Jahren online) ändern, warum soll jemand dafür Geld (> 50 - 100 Euro) ausgeben?

Wenn eine Firma insolvent geht (Ausgaben > Einnahmen bzw. praktisch keine Einnahmen, Erstinvestition bis heute auch nicht mal zu 20 % durch Einnahmen abgedeckt), dann ist völlig unklar, ob das Geschäftsmodell jemals ertragreich sein wird. Also ist das Projekt wertlos. Damit ist auch die ganze Programmierung und das, was als Erstinvestition reingesteckt wurde, wertlos.

Praktisch zeigt das nur, daß damals zu viel Geld da war und ein Projekt ohne Marketingkonzept gestartet wurde. Nach dem Motto: 'Stellen wir das online und hoffen wir, daß etwas draus wird'.

Es zeigt auch, warum Programmierer damit vorsichtig sein sollten, sich auf Ertragsbeteiligung an einem neuen Projekt zu beteiligen. Der Programmierer hat seine Arbeit dann größtenteils gemacht, er mag ordentlich gearbeitet haben - und hat doch nichts davon, wenn der 'Ideengeber' das Marketing nicht hinkriegt.


Meinungen / Gegenargumente / Positionen?
 
QUOTE Damit ist auch die ganze Programmierung und das, was als Erstinvestition reingesteckt wurde, wertlos.


Würde ich nicht so sehen, denn wer ein solches Projekt kauft und selbst genau Vorstellungen für so eine Idee bzw. Umsetzung hatte, kann aus einem quasi "toten" Projekt trotzdem Kapital schlagen.

1. hat man bereits eine gute Grundlage und braucht es nur weiter zu entwickeln, auszubauen etc. von der Programmierseite aus gesehen
2. man muß nicht bei Stunde "0" bei der Programmierung anfanngen bzw. alle Funktionen neu Programmieren

sprich, wenn man diese Leistung gegenrechnet, dann hat so ein "totes" Projekt immer noch einen gewissen Wert - in wie weit dies man in € ansetzen kann, ist dann wohl aber eine andere Frage, da ja bekanntlich Stundenlöhne oder objektbezogene Programmierkosten sehr unterschiedlich bewertet werden.

Generell würde ich also nicht sagen, dass ein "totes Projekt" absolut keinen Wert mehr hat
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Gruß Dirk O.

Nachtrag:
Wenn Du ein Auto zur Verschrottung gibst, hat es für Dich persönlich auch keinen Wert mehr - aber für den Schrotthändler oder Eisenhändler einen höheren Wert als für Dich, denn der Schrotthändler zb: gibt Dir vielleicht noch 100,- fürs Auto oder erläst Dir knädigerweise die Verschrottungskosten - selbst aber schlachtet der das Auto noch nach verwertbarem aus und verdient im Endeffekt durch den Verkauf der noch brauchbaren Einzelteile zb: 500,- mit Deinem Auto.
 
Es hängt vermutlich von mehreren Faktoren ab, ob das Projekt wirklich tot ist oder nur eine Fehlplanung/Kalkulation.

Den Argumenten von Japs würde ich hinsichtlich der Grundlage die bereits vorhanden
ist zustimmen.

Warum ist das Projekt tot ?
Ist es, wie Jürgen bereits erwähnte, bloß das Ergebnis einer falsch angegangenen Marketing Strategie, oder einer überhaupt nicht existierenden.
Würde sich evtl. mit einem neuen Konzept wieder mehr in die richtige Richtung bewegen.

Mann könnte das ganze verändern, Optimieren oder den Bedürfnissen Anpassen, ohne bei Stunde 0 anzufangen, wenn den der Preis auch einigermassen stimmt.

Oder ist das Objekt einfach etwas das niemanden Interessiert, das von vorne herein zum Scheitern verurteilt ist, weil hierfür schlicht kein Bedürfnis vorhanden ist.

Es ist vermutlich schwierig abzuschätzen ob ein solches Projekt durch eine andere Vorgehensweise zum Leben erweckt werden kann oder nicht, das selbe gilt aber ebenso für ein neues, es zeigt sich erst nach der Fertigstellung.

Hätte damals jemand geahnt was für ein Erfolg Google hat ?
Oder die erste Entwicklung des WWW, die hat keinen wirklich interessiert.

Der Erfolg eines toten Projektes hängt vermutlich davon ab ob jemand darin noch (oder überhaupt) ein Potenzial erkennt, und dies hervorholen kann. Muss also nicht heißen, das wenn es für den einen nicht funktioniert hat, ein anderer damit nicht ein Erfolgreiches Geschäft damit aufbauen kann.

Generell ist derjenige der erkennt; was ist gut oder aus was könnte man daraus machen und meistens richtig liegt in seiner Annahme, im Vorteil , ob er nun ein Projekt übernimmt oder eines selber erstellt.

Im wesentlichen ist der Preis ein entscheidender Faktor. Wenn ich das ganze für einen angemessenen Betrag erwerbe, kann ich durchaus damit vielleicht erfolgreicher sein als der ursprüngliche Eigentümer.

Fazit:
Der richtige Preis und das erkennen eines (vielleicht übersehenen) Vorhanden Potentials und einer besseren Vermarktung könnten zur Folge haben das auch ein totgeglaubtes Projekt, Erfolg haben könnte.
 
Um es kurz zu sagen:

Die Grundidee sollte natürlich stimmen. Sollte das der Fall sein, können "fähige" Leute aus jedem Projekt auch etwas profitables schaffen. Allerdings ist dies wohl a) nicht immer der Fall und b) werden hier ziemlich oft Projekte angeboten, für die nichtmal 1€ zahlen würde.
 
QUOTE für die nichtmal 1€ zahlen würde.


Das ist aber wiederum eine reine Einstellugssache zum "Projekt".
Für den Einen oder Anderen ist ein "totes" Projekt eben ein "totes Projekt" und nichts wert, wo für er auch nichts zahlen wolle - für den Ein-oder Anderen wiederum sieht in einem "toten Projekt" schon die Dollarzeichen leuchten, da er weiß, wie er dieses Projekt wieder zum Leben erwecken kann und bezahlt dann eben trotzdem noch den ein- oder anderen Euro mehr da für, da er eben das Potenzial sieht, was Andere nicht sehen oder nicht sehen wollen :)

Gruß Dirk
 
Es kann ja auch sein, dass die Idee gut war aber das Marketing versagt hat.
 
Was für mich schlecht ist, ist nicht zwingend für alle anderen auch schlecht. Jemand anders hat vielleicht Markt- oder Vertriebsvorteile und kann aus etwas bestehendem nichtgenutztem eine höhere Wertschöpfung generieren. Man kann aber auch nicht aus allem Gold machen. Es muss sicher eine bestimmte Basis vorhanden sein.

Grüsse

Martin
 
QUOTE (Japs @ Fr 30.10.2009, 11:39)1. hat man bereits eine gute Grundlage und braucht es nur weiter zu entwickeln, auszubauen etc. von der Programmierseite aus gesehen
2. man muß nicht bei Stunde "0" bei der Programmierung anfanngen bzw. alle Funktionen neu Programmieren

Das Problem bei diesem Argument ist, daß gänzlich unklar ist, von welcher Qualität der so eingekaufte Code ist. Stellt man fest, daß der Code gewisse grundsätzliche Regeln nicht erfüllt (Strukturierung, Kapselung, konsistente Namen, SPs), dann produziert so ein Code später unendliche Wartungskosten - so daß es sinnvoller ist, sich davon zu verabschieden.

Die damals gezahlten Programmierkosten sind dann völlig irrelevant für die eigene Preisbildung.

Ein Beispiel: Ich kriege regelmäßig Anfragen 'Könnten Sie uns nicht etwas zu unserer bestehenden PHP/mySql-Anwendung dazu bauen? Der ursprüngliche Programmierer kann nicht'. Ich lehne regelmäßig ab und konzentriere mich darauf, Kunden innerhalb von Server-Daten in wenigen Tagen Lösungen zur Verfügung zu stellen, die dann klein beginnen und später wachsen können. Ich sehe einfach keinen Sinn darin, mich erst tagelang durch Code durchwühlen zu müssen - und später gibt es irgendwelche Sicherheitslöcher und ich kriege Ärger, obwohl die Grundarchitektur vom Vorgänger stammt.


QUOTE (Goodbuys @ Fr 30.10.2009, 12:46)Mann könnte das ganze verändern, Optimieren oder den Bedürfnissen Anpassen, ohne bei Stunde 0 anzufangen, wenn den der Preis auch einigermassen stimmt.


Das ist eine Gratwanderung: Platt gesprochen: Ist es sinnvoller, das Haus zu renovieren, umzubauen - oder ist es nicht besser, von vorne anzufangen, weil die Fundamente des Hauses 'auf Sand gebaut sind'?


QUOTE (kivat @ Fr 30.10.2009, 16:14)Es kann ja auch sein, dass die Idee gut war aber das Marketing versagt hat.


Manchmal kann aber genau das der Grund sein, lieber mit einer neuen Domain / neuem Design zu beginnen, anstatt ein Projekt zu übernehmen, das quasi zwei Jahre lang bloß rumgegammelt ist und sich dementsprechend (über den Domainnamen) gewissermaßen einen schlechten Ruf eingehandelt hat.


Grundsätzlich: Bei hinreichend großen Projekten ist nicht die Einzelzeile, sondern die Gesamtarchitektur der Anwendung das, was über die Codequalität und die Kosten möglicher Erweiterungen entscheidet.
 
Ich kann Jürgen da nur Recht geben - man weiß nie wie der Code aussieht...und gegebenenfalls muss man im Endeffekt alles umprogrammieren.

Bezüglich dem Punkt, dass ein anderer eventuell etwas aus der Sache machen kann, wozu der vorherige Besitzer nicht in der Lage war - wieso sollte der neue Besitzer dann diese Möglichkeit dem alten (in dem Fall unfähigen Besitzer) bezahlen? Unter Umständen muss auch der neue Besitzer erst noch sein Wissen, Können, Geld, Zeit etc investieren, damit es den gewünschten Erfolg hat.

In dem Zusammenhang ist auch der Vergleich mit dem Schrottwagen eher falsch ausgelegt. Sicher macht der Händler noch Geld damit auch der Schrotthändler verdient am Metall-Wert. Aber wieso sollten sie dem ursprünglichen Besitzer (der den Wagen verschrotten lassen will/muss) diesen Gewinn bezahlen? Auch da ist es egal, wieviel mal für das Auto bezahlt wurde.

Ähnlich bei angesprochenen Insolvenzen - wenn etwas nicht läuft kann man versuchen es bestens zu verkaufen (um seinen Verlust zu begrenzen)...bei einer eingetretenen Insolvenz würde es bestens verkauft...auch daraus ziehen Leute Profit und würden nicht einfach überhöhte Preise bezahlen.

Wenn es ein Projekt ist was wirklich nur dahin dümpelt ohne Einnahmen...dann hat das Projekt gerade mal den Wert der Domain + ggfls. einen Abschlag für eventuell vorhandene Texte (diese sieht man ja vorher und kann somit diese Qualität beurteilen - aber da es vielleicht nicht ganz dem eigens gewünschten Stil enspricht muss man eventuell umschreiben, korrigieren...lassen...der Abschlag ist somit meist sicher niedriger als der Preis für neue Texte)
Somit sehe ich den Preisansatz von bis zu 50-100EUR noch als relativ realistisch an..je nach Domain. Wenn die super wäre (was aber bei den wenigsten der Fall ist), dann auch mehr...oder wenn die Texte top sind..
Bei der Programmierung muss man Abstriche machen - wenn aber Funktionalitäten vorhanden sind, die man gern nutzen möchte, deren Entwicklung für einen selbst lang oder teuer würde, kann auch hier ein Aufschlag möglich sein.
Ansonsten stellt der Code natürlich auch ein Sicherheitsrisiko dar - man muss ihn erst prüfen...wenn er unsicher ist, setzt man sich selbst Hacks aus, deren Schaden höhere Kosten verursachen würden...
 
Zum Thema Code:

Ok, es mag zwar etwas hart klingen. Aber faktisch programmieren heutzutage nur Laien / Anfänger alles manuell.

Jeder mit etwas größerer Erfahrung nutzt entweder Frameworks (Zend o.ä.), eigene CMS, hat sich (auf der Ebene von Kundenprojekten) ganz von Individualprogrammierungen verabschiedet (so handhabe ich das innerhalb von Server-Daten) oder nutzt eigene Bibliotheken / Rahmenarchitekturen, die eine starke Wiederverwendung ermöglichen.

Dabei geht es nicht nur darum, sich nicht Arbeit ständig neu zu machen, sondern auch darum, Fehler in kritischen Codeteilen zu vermeiden. Bsp. durch die automatisierte Generierung aller Sql-Zugriffsprozeduren, so daß von daher Sql-Injektionen unmöglich sind.


Die bei solchen Aktionen angebotenen Projekte dürften dagegen meist nicht auf einer solchen zusätzlichen Abstraktionsebene aufbauen, sondern sind wohl in den meisten Fällen direkt handgestrickt. Also ist so ein Code für alle, die bereits eine der oben skizzierten Rahmenarchitekturen nutzen, wertlos.

Bereits das Durcharbeiten dieses Codes ist Zeitverschwendung. Das aber wäre notwendig, um zu wissen, ob da nicht 'unentdeckte Bömbchen' = Sicherheitslücken drin sind.

Also interessieren sich höchstens jene Programmierer für so ein Projekt, die noch auf dem Status solcher Komplettprogrammierungen arbeiten.

Oder eben jene, deren Kompetenz sich darauf beschränkt, vorhandene Scripte online zu stellen und irgendwelche Designs anzupassen. Mit einem tatsächlichen Programmieren im Sinne einer Gesamtarchitektur hat das allerdings nichts zu tun. Und alle Designschwächen bzw. konzeptionelle Sicherheitslücken werden damit natürlich auch 1:1 übernommen.


Deshalb ist der Code (also das, was den größten Teil des Wunschpreises begründet), für Personen ab einem bestimmten Level wertlos = 0 Euro. Er darf gar nicht verwendet werden. Und anstatt sich da durchzuwühlen werden die Ideen im eigenen Framework direkt umgesetzt - das geht dann schneller. Damit bleiben Design, Domainname, eventuell eingehende Links und die Idee als Wert, die Programmierung ist wertlos.
 
An sich gebe ich den ganzen Meinungen Recht.

Ein Wertloses Projekt kann für den neuen Besitzer einen Wert schaffen, wenn er darin ein gutes Konzept sieht, was er auch durch Marketing oder auch Eigenwerbung oder sei es die Integration in ein bestehendes Projekt erfolgreich umsetzen kann.

Ein Problem bleibt wirklich:
Man weiß nie wie der Code ist. Und den wird der Käufer auch erst nach dem Kauf sehen. Daher ist es sicherlich ratsam und vorteilhaft, wenn das Grundsystem auf ein bestehendes Framework aufsetzt und dies bei dem Kauf mit angegeben werden kann.

Aber idealerweise würde sich daraus eine Geschäftsidee entwickeln: Unabhängige Programmierer, die die Qualität zuvor durch das Anschauen des Codes bewerten und mittels einem gewissen Rahmen zertifizieren. Der so entstehende Aufwand lohnt sich jedoch nur für den Verkauf von lebenden Projekten. Niemand wird das Geld für so eine Bewertung in ein totes Verkaufsobjekt stecken wollen.

Ich habe selber viele Projekte wie Oxami.com und Tankcheck.de selber programmiert oder teilweise von Anfängern aus Kostengründen programmieren lassen und inzwischen zu mehr als 50% selber erweitert. Grund ist, dass ich diese Projekte als Student durchführe und damit nur beschränktes Kapital habe.

Mein Konzept hinter Oxami.com sagt mir noch immer zu, aber ist nur mit Marketingkosten erfolgreich umsetzbar, die mir leider fehlen. Aus diesem Grunde wäre auch hier ein Verkauf an einen starken Partner/Fortsetzer die Lösung.

Aber auch hier ist genau das Risiko des Codes. Nachdem ich aber bereits andere an sich tote Projekte gekauft habe, weiß ich inzwischen, dass der Code von Oxami nicht schlecht ist. Auch wenn man sich reinarbeiten muss. Daher halte ich es aber auch für angemessen, wenn man dem Käufer dafür dann auch hilfreich zur Seite steht, evt. mittels Telefonaten bei Problemen oder auch einer Dokumentation.

Ich sehe das Projekt bei weitem nicht als Tot an. Es steckt eine gute Idee dahinter und auch ein guter Name. Rein nach den Einnahmen ist es sicherlich mehr tot als lebend. Schauen wir es nach der Marketingperspektive an, dann ist es nicht tot, sondern noch nicht einmal richtig geboren und braucht eigentlich nur mal ein paar starke Eltern, die dem Baby den Weg zeigen, was der Hebamme nicht möglich ist.
 
QUOTE (kekskruemel @ Sa 31.10.2009, 09:36) Mein Konzept hinter Oxami.com sagt mir noch immer zu, aber ist nur mit Marketingkosten erfolgreich umsetzbar, die mir leider fehlen. Aus diesem Grunde wäre auch hier ein Verkauf an einen starken Partner/Fortsetzer die Lösung.


Wenn jemand nun sein Projekt aus einem Grund wie diesem verkaufen würde, ist die Situation doch für den
Ver- als auch den Käufer eine realistische gute Möglichkeit das beste aus diesem Projekt zu machen.

Ein Beispiel eines Projekts das tatsächlich existiert, und dessen Verlauf ich seit 2-3 Jahren beobachte:
Das Projekt ist noch nicht tot, schwebt aber in "Lebensgefahr"

Ein Online Browser Game welches vor Jahren ein extremer Erfolg war. War auch damals Spiel des Jahres.

Das Projekt läuft immer noch, hat aber lediglich vielleicht noch 10% des Ursprünglichen Erfolges.

Die Problematik setzt sich meiner Meinung nach wie folgt zusammen:
- Fehlende Einnahmen; bloß durch Abos etwas einnahmen, aber vermutlich keine Gewinn bringenden.

- Eigentlich alle Maßnahmen zur Gewinnsteigerung in einer anderen Form als Abos fehlen gänzlich.

- Die Entwicklung steht eigentlich seit 2-3 Jahren still, das heisst, es wird entwickelt, doch die Fehler sie nicht
beheben können, bestehen weiterhin. Der Code hat hier also auch seine Löcher.

- Der Erfolg bleibt aus, seitdem diese Fehler vom Entwickler einfach nicht behoben werden können. Die Kunden Sind unzufrieden.

- Es fehlt Mittlerweilen an einem Ganzheitlichen Konzept in ALLEN Bereichen, welche die Weiterführung des ganzen verhindert. z.B wird immer wieder lange an Dingen gearbeitet welche absolut nichts nützen und das Ziel weiterhin in weiter Ferne bleibt.

Ich behaupte das dieses Projekt durch die Lösung der genannten Probleme wieder zu einem Gewinnbringenden Projekt werden kann. Der Code hat sicherlich auch viele Fehler, doch würde sich die Mühe gemacht werden diesen mithilfe von Spezialisten auf vordermann zu bringen, wird sich das bezahlt machen, und den Aufwand rechtfertigen.

Auch die Abgesprungenen Mitglieder, mich mit einbezogen, schauen immer mal wieder da vorbei und sehen sich den Stand der Dinge an, merken schnell das es immer noch keinen Fortschritt gibt und verabschieden sich wieder. Präsentierte man diesen Leuten nun eine Perfekte Version, wie es verlangt wird, kommen viele zurück, 100%ig.

Einen neuen Namen braucht dieses Beispiel auch nicht, der Name ist sehr bekannt, und etwas anderes daraus zu machen wäre hier sinnlos.
Ich würde ganz klar hier eine "Renovation des Hauses" anwenden, das Grundgerüst ist einigermaßen solide, hat sich bewährt, doch die Fassade bröckelt etwas und ein paar "Bugs" leben im Keller.

Das ganze ist schlichweg an der Unfähigkeit des Inhabers gescheitert, Er mag ein Guter Programmierer sein, doch vom ganzen Rest, wie Planung, Vermarktung und insbesondere Prioritätensetzung hat er keine Ahnung, und auch nie die Richtigen Leute dafür engagiert.

Das Projekt ist in dem Fall schon lange "scheintot" doch in den Richtigen Händen wäre das nach wie vor die Goldgrube die es einmal war.
 
Wollte hier noch schnell was anfügen, auf das ich gestern durch eine Diskussion aufmerksam geworden bin.

Das tote Projekte nicht unbedingt tot sind.

Das "Projekt" Nespresso, 1986 gestartet, 2 Jahre ein extremer Flop, sehr tot und massiv in den Roten Zahlen bis 88.
Da hat das Projekt irgend so ein Marketing Guru übernommen, und das Resultat war unglaublich.

Heute Nr. 1 und einziger "Luxus Kaffee Kapseln" Anbieter.
Weltweit die Nummer 3 unter den Kaffee Anbietern.

Seit 88 eine jährliche Gewinnsteigerung im Schnitt um die 24% ! , bei denen kein anderer mithalten kann.
Verkaufte 2006 bereits 3 Milliarden Kapseln im Jahr.

Fand ich eine ganz interessante die Entwicklung....
(Angaben sind sehr kurz gefasst.....)

Tot kann manchmal auch nur Schein tot sein,...... oder lebendig begraben.
 
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