Von Pay-Per-Click zu Pay-Per-Action?

Remo Uherek

Ayom Gründer
Bill Gross dürfte den Wenigsten ein Begriff sein. Dennoch ist er ein sehr fleissiger und einflussreicher Innovator. Mit "Magellan" hat er in den 80er Jahren eine der ersten Desktop-Suchmaschinen entwickelt. Mit der Gründung von GoTo.com/Overture gilt er als Erfinder des Google-Geschäftsmodells und hat sich mit dem $1.63 Mia Verkauf an Yahoo ein kleines Taschengeld verdient. Parallel dazu hat er (neben vielen anderen IdeaLab-Projekten) Picasa entwickelt und an Google verkauft.

Sein neustes Baby heisst SNAP, eine Suchmaschine, die eine Lösung gegen Suchmaschinen-Spam gefunden haben will.

Viel interessanter als die organischen Resultate sind die Werbemöglichkeiten. Bill Gross will den Schritt von Pay-Per-Click zu Pay-Per-Action gehen, d.h. dass man als Werbetreibender nicht für Klicks, sondern nur für Conversions zahlt.

Was haltet Ihr vom neuen Modell? Hat SNAP das Potenzial zu einem neuen Overture? Welche Aufwirkungen könnte das neue Modell auf Affiliate Marketing haben?
 
Ich habe das jetzt nicht ganz verstanden. Statt Per-Click einfach Per-Lead/Sale oder sollen die Hits bezahlt werden, die ein User auf der Seite des Werbenden macht, nachdem er auf die Werbung geklickt hat?
 
Genau, prinzipiell das Affiliate-Marketing Pay-per-Sale/Pay-per-Lead-Modell auf Suchmaschinen-Marketing angewendet. Damit könnte man z.B. Klickbetrug bekämpfen und den Werbetreibenden ein noch effizienteres Marketing-Instrument anbieten.
 
Hier würde dann einfach ein Mehraufwand für den Betreiber diese Technologie entstehen. Da nicht gerade alle Werbetreibende erfahrene Webmaster sind und den Tracking Code unter anderem falsch oder gar nicht einbauen. Hier wäre es interessant, wie das am besten gehandhabt wird.
 
Würde ich nur sehr ungern bei mir einbauen, weil ich dann immer den Eindruck hätte womöglich doch über den Tisch gezogen zu werden.
 
...oder weil wir alle tief im unserem Inneren wissen, dass Werbung im Internet quasi nicht funktioniert. Jedenfalls nicht so, wie manche es gerne hätten.
 
QUOTE oder weil wir alle tief im unserem Inneren wissen, dass Werbung im Internet quasi nicht funktioniert. Jedenfalls nicht so, wie manche es gerne hätten.

Es ist irgendwie paradox. Durch messbares/transparentes Marketing wollte die Suchmaschinen-Industrie die traditionell verlorene Hälfte des Werbebudgets verwertbar machen. Klick-Betrug scheint diesen Vorteil wieder zu Nichte zu machen - Experten sprechen von 25-40 Prozent Klick-Betrug.

Fakt ist aber:
- Suchmaschinen-Marketing ist eines der Instrumente mit den tiefsten Akquisitionskosten pro Neukunden
- Die Suchmaschinen-Industrie nimmt Klick-Betrug sehr sehr ernst
- Digitales (d.h. messbares) Marketing funktioniert besser als klassisches, nicht messbares Marketing (man siehe sich die millionenschweren TV- und Plakatkampagnen an, die praktisch keinerlei Informationen über den Kampagnenerfolg bieten).

Pay-Per-Action würde das Risko zugunsten der Werbetreibenden weiter Richtung Suchmaschine/Affiliate verschieben. Vielleicht ist die Welt auch einfach noch nicht reif für dieses neue Modell. Man beachte, dass das heutige Klick-Modell von GoTo.com/Overture im Jahr 1998 an der TED (Technology, Entertainment, Design) Konferenz in Monterey keine Zustimmung fand und heute zu einem der profitabelsten Geschäftsmodellen der Welt gehört.
 
Ich halte es für einen Fehler, "Banner Impression" -> "Click" -> "Lead" -> "Sale" als linearen oder sogar komplett digitalen Weg zu betrachten. Wenn einer meiner Besucher über Wochen ein Coca Cola-Banner auf meiner Site sieht, kauft er sich die Dosa Cola deswegen, und nicht, weil er auf das Banner geklickt und irgendwelche bekloppten, billig in Indien produzierten Promo-Flash-Spielchen gespielt hat. Insofern ist eigentlich schon CPC nur eine Notlösung, die selbstverständlich für Werbetreibende frustrierend ist, weil die Einbindung ihre Effektivität letztendlich nicht selten aus der Täuschung des Users zieht. Aber wenn es irgendwann nur noch über CPL/CPS läuft, ist es für mich höchste Zeit, meine Sites werbefrei zu schalten.
 
Hallo!

Also allgemein würde ich sagen, dass Pay-Per-Action für Werbetreibende wirklich ein klasse Erneuerung darstellen würde. Aber ich denke, dass das mit den meisten Webmastern nicht zu machen ist. Da wir ja schon seit längerem von Pay-Per-View weggekommen sind, machen viele Webmaster kostenlos Werbung (zum Beispiel Markenbildende) ja praktisch ksotenlos. Also
1000 Leute sehen die Cola Werbung und merken sich den Namen aber nur 1 USer klick und der Webmaster verdient daran. ABer die restlichen 999 USer haben die Werbung kostenlos gesehen. Pech für den Webmaster, toll für den Werber. Bei Pay-Per-Action würde das ja noch weiter gehen. Und ich denke dann würden sich auch nur noch wenige Webseite lohnen.
Ich meien wie hoch ist die C-Rate denn?
Naja! Ich warte mal ab was kommt. Aber Pay-Per-Action würde sich für mich nicht lohnen!

P:S: Fernseh und Zeitungswerbung ist auch Pay-Per-View und klappt bestens! Warum nicht im Internwet?

mfg Felix
 
Ich mache bereits heute meinen Hauptumsatz mit Pay-Per-Action und sehe deshalb dieser Entwicklung grundsaetzlich eher gelassen entgegen.

Was ich jedoch beim Pay-Per-Action-Modell nicht verstehe ist folgendes: Nehmen wir einmal an Google wuerde auf dieses System umsteigen. Was wuerde dann passieren? Die Affiliates koennten bei Google gar nicht mehr werben, da die Action (Einkauf beim Partnershop) gar nicht messbar waere! Oder verstehe ich hier etwas falsch?
 
Hallo!
Naja ich mache den meisten Umsatz mit Pay-Per-View (eigenes System) und Pay-Per-Click und für mich wäre das nicht so toll!


QUOTE Die Affiliates koennten bei Google gar nicht mehr werben, da die Action (Einkauf beim Partnershop) gar nicht messbar waere! Oder verstehe ich hier etwas falsch?


Nein eigentlich nicht. Aber cih denke nach einiger Zeit werden die PArtnerpogramme umstellen, sodass der
QUOTE Partnershop
irgendwie eine Code hat womit der Kauf zu dir zurück verfolgt werden kann.
Die Frage ist ob Google oder eine andere Suchmaschine jemals umsteigen wird! Das lohnt sich für die nicht!

felix
 
Hallo,

hier meine Meinung sozusagen von der anderen Seite (ich will in erster Linie mein reales Produkt verkaufen und bin in zweiter Linie Webmaster) kann ich nur sagen super - nur mehr pay per action.

Natürlich ist mir klar, dass auch eine Markenbildung Kosten verursacht. Eventuell kann man einen Mittelweg finden.

Geringere Kosten für pay per click und schöne Gewinne für pay per action. Ich zahle gerne einige Prozente vom Verkaufspreis wenn ich dabei etwas verkaufe, habe aber einen Horror vor Werbung von der ich nicht weiß was sie bringt.
 
Auch ich bin sehr optimistisch was das Pay-per-Action System anbelangt. Letztendlich ist das ja die Basis des E-Commerce und jeglicher Werbung. Wenn im Endeffekt nichts verkauft wird war jegliches Marketing für die Katz.

Ich bin gespannt wie es an dieser Front weitergeht.
 
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