Türke oder Deutscher

carlo

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Hi Leute!

Ich hatte gestern eine Diskussion über Vorurteile und möchte jetzt mal wissen, was ihr darüber denkt.

Stellt euch vor ihr seid Arbeitgeber und habt eine Stelle zu vergeben. Es gibt nur zwei Bewerber. Einen Deutschen, einen Türken. Beide sind fachlich top.

Ich bin kein Rassist oder so, trotzdem würde ich den Deutschen nehmen. Traurig aber wahr.

Mit dem Deutschen verbinde ich Qualität und Ehrgeiz, mit dem Türken eher das Gegenteil. Wahrscheinlich weil ich in einer Großstadt lebe und hier Türken nur negativ auffallen.

Allerdings zweifel ich an diesem Vorurteil, denn: Wenn ein Türke es schafft das Level eines Deutschen zu erreichen, zeugt das von Ehrgeiz und lässt eigentlich auf einen noch besseren Arbeitnehmer hoffen. Außerdem kann dieser eine weitere Fremdsprache (ob der Betrieb damit was anfangen kann, sei dahingestellt).

Wen würdet ihr einstellen? Schreibt ganz ehrlich eure gefühlte und logische Meinung.

 
Kein Rassist aber:
"Wenn ein Türke es schafft das Level eines Deutschen zu erreichen"

Was soll daran jetzt so schwer sein?

Jeder Türke kann also ne Fremdsprache, ah, ich frag mal meinen Nachbarn der hier geboren ist ob er Türkisch kann.

Einstellen würde ich den der den besten Eindruck macht, egal welche Rasse, Religion, Geschlecht.

Aber wenn du auf Vorurteile stehst, dann den Lederhose tragenden, pünktlichen Deutschen.

Grüße
 
QUOTE (aks @ Di 27.01.2009, 12:57) Kein Rassist aber:
"Wenn ein Türke es schafft das Level eines Deutschen zu erreichen"

Was soll daran jetzt so schwer sein?

Jeder Türke kann also ne Fremdsprache, ah, ich frag mal meinen Nachbarn der hier geboren ist ob er Türkisch kann.

Einstellen würde ich den der den besten Eindruck macht, egal welche Rasse, Religion, Geschlecht.

Aber wenn du auf Vorurteile stehst, dann den Lederhose tragenden, pünktlichen Deutschen.

Grüße

Wenn jemand in einem türkischen Haushalt aufwächst, die Eltern kein Deutsch können und diese Person dann das Abitur schafft und später sogar noch ein Studium absolviert, dann ist das höher anzurechnen, als wenn ein Deutscher Abitur und Studium schafft. Die Grundsteine sind halt verschieden.

Ich rede von Türken, nicht von Deutschen mit türkischer Abstammung.
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Natürlich zählt der Eindruck, aber darum gehts jetzt nicht.

Ich stehe nicht auf Vorurteile, deshalb habe ich dieses Thema ja eröffnet. Vorurteile bestehen einfach. Ich versuche mich z.B. davon frei zu machen.
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Gruß
 
Ich denke, die Frage macht so für mich keinen Sinn.

Wenn beide fachlich top sind, fallen bei mir ganz andere Faktoren ins gewicht als woher der Typ stammt.

Wenn die Stelle mit direktem Kundenkontakt verbunden ist, würde ich mir die Wirkung auf meine Kundschaft natürlich überlegen.

Ansonsten würde ich den Türken sicher einem Deutschen vorziehen, der zwar fachlich top ist, der aber dauernd nach ergonomischen Stühlen, Tageslichtlampen und sonstiges reklamiert und dann noch ausschliesslich während den gewerkschaftlichen Zeiten von 9:00 bis 17:00 arbeitet.
 
QUOTE (carlo @ Di 27.01.2009, 12:47) Wenn ein Türke es schafft das Level eines Deutschen zu erreichen

Was ist der Level eines Deutschen?

Das sie der Deutschen Sprache in Schrift und Wort mächtig sind oder das sie einen erfolgrechen Schulabschluss haben? Beides ist leider nicht immer ganz gegeben.
 
QUOTE (Rainer @ Di 27.01.2009, 13:15)
QUOTE (carlo @ Di 27.01.2009, 12:47) Wenn ein Türke es schafft das Level eines Deutschen zu erreichen

Was ist der Level eines Deutschen?

Das sie der Deutschen Sprache in Schrift und Wort mächtig sind oder das sie einen erfolgrechen Schulabschluss haben? Beides ist leider nicht immer ganz gegeben.

Hab ich weiter oben beschrieben.
 
Ich würde noch zusätzlich auf die Vergangenheit der beiden sehr viel wert legen....

Obwohl ich natürlich zuerst auch zu dem Deutschen tendiere, da ich selbst auch schon negative Erfahrungen gesammelt habe, was Arbeitsauffassung
eines Mitarbeiters angeht, der dachte, es reicht ja, wenn man ein Ladengeschäft um 10.15Uhr statt 10 Uhr öffnet und statt um 19 Uhr zu schließen, bereits um 18.30Uhr verschwunden war.....das schlimm, da muß ich mir selbst an die Nase fassen, es ist fast 5 Monate lang nicht aufgefallen.....
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Kommt schon drauf an um was für eine Arbeit es sich handelt. Wenn die Arbeit in Deutschland wäre und er viel mit anderen Leuten zu tun hätte, würde ich keinen Türken nehmen. Am Fliessband zählt die Produktivität, da würde ich Beide vorher einem Test unterziehen. ( Qualität und Quantität )
 
Leider haben wir alle Vorurteile, ob bewusst oder unbewusst, die einen stehen dazu, die anderen weniger.

Kleines praktisches Beispiel: Einer meiner besten Freelancer, der Typ ist wirklich top, den habe ich nach Monaten das erste mal "live" gesehen. Ein völlig vergammelter Typ, lange fettige Haare und so...

....... Fazit: Hätte er zum Vorstellungsgespräch kommen müssen, wäre er durchgefallen. Ich bin froh, habe ich ihn vorher nicht gesehen, denn der Typ ist absolute Spitzenklasse... nur hätte ich es nie gemerkt.

PS: der Gammli ist Deutscher, nicht Türke

Ric
Döner macht schöner
 
Selten ein so ... Thema hier gelesen..


QUOTE Leider haben wir alle Vorurteile, ob bewusst oder unbewusst, die einen stehen dazu, die anderen weniger.

Vollkommen richtig.


Stell den ein, der den besseren Eindruck auf Dich macht. Ob das nun durch Fakten oder Vorurteile entsteht, ist im Prinzip egal.
 
QUOTE Ansonsten würde ich den Türken sicher einem Deutschen vorziehen, der zwar fachlich top ist, der aber dauernd nach ergonomischen Stühlen, Tageslichtlampen und sonstiges reklamiert und dann noch ausschliesslich während den gewerkschaftlichen Zeiten von 9:00 bis 17:00 arbeitet.

hehe
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Habe die Erfahrung gemacht, dass Secondos motivierter und ergeiziger sind.
Allerdings ist ein Name mit 3 ü ein Kill Faktor für einen Kundenberater.
 
QUOTE Allerdings ist ein Name mit 3 ü ein Kill Faktor für einen Kundenberater.


es ist schon so, dass man bei Stellen mit Kundenkontakt sich nach den Vorurteilen der Kundschaft richten muss.
 
QUOTE es ist schon so, dass man bei Stellen mit Kundenkontakt sich nach den Vorurteilen der Kundschaft richten muss.

Genau das.

Es gibt ein gutes Buch mit dem Titel "Vorurteile". Von dem alten Sack, hab Name vergessen. Leseempfehlung. Auf dem Titel versucht er durch die Tür zu kommen.

PS: Ustinov. Genau!
 
die ethnische herkunft oder der namen wären mir vollkommen egal.
für mich wäre die mentalität bzw. das verhalten wichtig.

ich denke schon, dass es einen unterschied zwischen türkischer, deutscher, italienischer und chinesischer mentalität gibt.
und da würde ich schon die deutsche mentalität vorziehen, die jedoch jede person aufweisen kann (ethnische herkunft spielt keine rolle).
 
QUOTE (PH @ Di 27.01.2009, 15:44)
QUOTE Allerdings ist ein Name mit 3 ü ein Kill Faktor für einen Kundenberater.


es ist schon so, dass man bei Stellen mit Kundenkontakt sich nach den Vorurteilen der Kundschaft richten muss.

Ist es nicht eigentlich so, daß der Chef einer Firma sich VOR seine Mannschaft stellen sollte? Wenn dem Kunden nicht paßt, daß sein Ansprechpartner z.B. Mevlüt statt Klaus-Dieter heißt trotz einwandfreier Arbeit, dann würde ich ihm empfehlen mit seinen Sorgen zu einem Mitbewerber zu gehen!
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QUOTE (PH @ Di 27.01.2009, 14:44)
QUOTE Allerdings ist ein Name mit 3 ü ein Kill Faktor für einen Kundenberater.


es ist schon so, dass man bei Stellen mit Kundenkontakt sich nach den Vorurteilen der Kundschaft richten muss.

Wenn die Kunden selbst lauter 'ü' im Namen haben, dann erschließt so ein Kundenberater neue Kundenschichten.

Manche Firmen machen das sehr bewußt: Mitarbeiter verschiedener Nationalitäten beschäftigen, um Kunden verschiedener Nationalitäten Ansprechpartner anbieten zu können.
 
QUOTE Ist es nicht eigentlich so, daß der Chef einer Firma sich VOR seine Mannschaft stellen sollte? Wenn dem Kunden nicht paßt, daß sein Ansprechpartner z.B. Mevlüt statt Klaus-Dieter heißt trotz einwandfreier Arbeit, dann würde ich ihm empfehlen mit seinen Sorgen zu einem Mitbewerber zu gehen!

Das ist schwer naiv
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Er geht nicht mit seinen Sorgen, sondern mit seinem Geld zum Mitbewerber.

Hab kurz im Kopf überschlagen, meine Schweizeranstellungsquote liegt unter 15% - hat mich nicht erstaunt. Müsste mal sauber rechnen mit den Doppelbürgern und Nicht-von-Schweizer-unterscheidbaren-Secondos.
 
QUOTE (MajorROM @ Di 27.01.2009, 18:39)
QUOTE (PH @ Di 27.01.2009, 15:44)
QUOTE Allerdings ist ein Name mit 3 ü ein Kill Faktor für einen Kundenberater.


es ist schon so, dass man bei Stellen mit Kundenkontakt sich nach den Vorurteilen der Kundschaft richten muss.

Ist es nicht eigentlich so, daß der Chef einer Firma sich VOR seine Mannschaft stellen sollte? Wenn dem Kunden nicht paßt, daß sein Ansprechpartner z.B. Mevlüt statt Klaus-Dieter heißt trotz einwandfreier Arbeit, dann würde ich ihm empfehlen mit seinen Sorgen zu einem Mitbewerber zu gehen!
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grundsätzlich KLAR... aber auch hier ein Bsp. aus der Praxis:

habe früher im Verkauf einer Elektro Firma gearbeitet. Dort hatten wir Frauen, Technikerinnen, die kannten sich mit den Produkten besser aus als viele Männer.

Nun haben die Männer angerufen zum bestellen.... wenn ne Frau abnahm, gab es immer wieder Männer die sagten schon vor der Fragestellung: Geben sie mir nen Mann. Intervenieren der Frauen hat meist nichts genützt. Auch wenn wir nach beantworten der Fragen oft sagten... das hätte ihnen Frau Muster mindestens so gut erklären können wie ich....

Einige liessen sich von den Frauen überzeugen, die meisten aber haben ihre Vorurteile behalten.
Mann > Technik
Frau > Kochherd

Und zum Thema: schick ihn doch zur Konkurrenz
>>> Das können sich leider nicht alle leisten, viele sind in der heutigen (oder auch vorherigen) wirtschaftslage froh um jeden auftrag. die leute vergessen wenn es ums eigene portemonnaie geht die moral schnell wieder.

ist halt einfach so...
ric
 
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