Pro Astro - Wahlpflichtfach Astrologie

profo

Angesehenes Mitglied
Hallo zusammen,

in Berlin wird heute in einem Volksentscheid über ein Ansinnen der Initiative "Pro Reli" entschieden. Es geht darum, ob die Schulkinder in Berlin wie bisher an einem Fach "Ethik" teilnehmen müssen, das die verschiedenen Religionen und Weltanschauungen behandelt. Die Initiative Pro Reli lässt darüber abstimmen, dass dieses Fach durch ein Fach "Religion" ersetzt werden kann. Das Fach Religion ist zur Zeit freiwillig. Befürworter von "Pro Reli" (etwa Günther Jauch und Bischof Huber) finden, dass zuwenige Kinder Religion belegen.

Ich möchte in Anlehnung daran eine neue Initiative ins Leben rufen: "Pro Astro". Die Idee dahinter: die Kinder dürfen Mathematik abwählen und durch Astrologie ersetzen. Meint ihr, das könnte Erfolg haben?

Pro Reli heute - Pro Astro morgen?

Viele Grüße aus dem (sonderbaren) Berlin

Martin
 
Du bist ein klein wenig spät dran -

der erste April ist schon ein paar Tage vorbei.
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Du willst doch das Timing meiner seriös aufklärerischen Kampagne für die Freiheit nicht etwa in Frage stellen?
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Also wenns ein Witz sein soll finde ich ihn sonderbarerweise unlustig.
Wenns keiner sein soll, dann isses ganz amüsant. Paradox, aber doch wahr.
 
Inzwischen ist das Ergebnis schon größtenteils bekannt:

Pro Reli scheitert

Berlinweit haben 51,3 % derjenigen, die zur Wahl gegangen sind, mit 'Nein' gestimmt - und ein klarer West-Ost - Gegensatz.
 
mhm,
ich Frage mich ohnehin, was Fächer wie Religion in einer Schule zu suchen haben.
Meine Überzeugung wird bis heute an keiner Schule behandelt, obwohl Sie inzwischen sicherlich eine Weltreligion ist.
Oder wer kennt nicht FSM?



Disclaimer
Da jeder weiß, dass es Unsinn ist, zeigt es auch sehr deutlich, wie viel Sinn Religionsunterricht in der Schule macht!
 
QUOTE mhm,
ich Frage mich ohnehin, was Fächer wie Religion in einer Schule zu suchen haben.
Meine Überzeugung wird bis heute an keiner Schule behandelt, obwohl Sie inzwischen sicherlich eine Weltreligion ist.
Oder wer kennt nicht FSM?



Disclaimer
Da jeder weiß, dass es Unsinn ist, zeigt es auch sehr deutlich, wie viel Sinn Religionsunterricht in der Schule macht!


Ja, unbedingt. Wir haben alle uneingeschränkt DEINE Meinung. So einen schwachsinnigen Post habe ich lange nicht mehr gelesen, Entschuldigung.
Du bist nunmal so ein Typ der alles glaubt was belegt ist und den Rest eben nicht, das ist ja ok.
Aber lege deine Meinung niemals so aus, als würdest du erwarten, dass sie als objektiv angesehen wird!

Grüße
 
QUOTE (André Griepenburg @ So 26.04.2009, 20:11) mhm,
ich Frage mich ohnehin, was Fächer wie Religion in einer Schule zu suchen haben.
Meine Überzeugung wird bis heute an keiner Schule behandelt, obwohl Sie inzwischen sicherlich eine Weltreligion ist.
Oder wer kennt nicht FSM?



Disclaimer
Da jeder weiß, dass es Unsinn ist, zeigt es auch sehr deutlich, wie viel Sinn Religionsunterricht in der Schule macht!



Ich bin katholisch, aber KEIN Stück gläubig und sage dennoch: Religion gehört in die Schule (über die genaue Form kann man diskutieren). Wenn man aufgepasst hätte, wüsste man warum.

Ich will sehen wie du akzeptanz und tolleranz zeigen willst, indem du deine islamischen Nachbarn zum Würstchen und Bier einläds. Denn wenn man sowas nicht in Reli lernt, wo dann?
 
Fach Religion abschaffen und stattdessen mehr Geschichtsstunden erteilen. Da hätte man dann auch genügend Zeit, die Glaubensinhalte + Geschichte der großen Weltreligionen (Christentum, Judentum, Islam, Hinduismus/Buddhismus) zu behandeln.
Und das dann hoffentlich auch ganz wertfrei und neutral. Und danach können die Kinderchen dann selbst entscheiden, was sie von dem ganzen Hokuspokus zu halten haben.

Ich Vollidiot habe früher ja wirklich geglaubt, daß Jesus Wasser in Wein verwandeln konnte. Und die Lehrerin hatte keine Antwort auf meine Frage, ob es denn vor Jesus noch andere Zombies gab (er war ja tot und ist nach 3 Tagen wieder fröhlich durch die Welt gewandelt).
 
Ich denke das hier könnte ein typischer Fall werden für:

Emotionales Thema (ohne Belegbarkeit) + heterogene Gruppe = Krieg.


Das Publikum beobachtet gespannt den weiteren Verlauf...
 
@TSc: In diese Richtung läuft das wohl, das stimmt. Aber: Ich finde es wichtig, dass solche Meinungsverschiedenheiten subjektiv begründet sind, dann ist das ja völlig ok. Wenn nun aber jemand kommt, der seine Meinung so äussert, als wär sie als objektiv anzusehen, so wie Marc und Andre dann ist das für mich absolut inakzeptabel.

@Marc: Wenn ein VB-Programmierer sich als PHP-Professional outen will kommt dabei meistens Mist raus, wenn du den Vergleich verstehst.
 
Na ja, Andre schrieb "ICH frage MICH" und "MEINE Überzeugung...".
Deutlicher als subjektiv kennzeichnen geht glaube ich nicht.
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Und das ist das Problem bei emotionalen Diskussionen - was der eine schreibt ist nicht unbedingt was der andere liest...
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QUOTE Denn wenn man sowas nicht in Reli lernt, wo dann?

In dem Fach Ethik, das unter anderem genau für solche Themen gedacht ist - nur gehalten von mehr oder weniger wertneutralen Lehrern, die die Vertreter der verschiedenen Glaubensrichtungen um Unterstützung beten können und nicht, wie im klassichen Fall des Religionsunterrichts, von dem durch seine berufung mehr oder weniger stark subjektiven Vertreter EINER dieser Glaubensrichtungen.
In dem Religionunterricht den unser Pfarrer hier gehalten hat habe ich deffinitiv nichts (positives) über den islamischen Glauben gelernt...

Und mehr will ich aus meinen obigen Bedenken herraus zu diesem Thema eigentlich auch garnicht sagen.
 
Ich möchte mich da Tsc anschließen.

Vielleicht noch kurz zu Info, es ging in Berlin ja eigentlich darum, aus einem freiwilligen Schulfach ein Wahlpflichtfach zu machen. Die Kampagne hat das diese an sich ja vernünftig diskutierbare Position leider wie zu den besten James-Bond-Zeiten als "Freiheit oder Sozialismus" verkauft, und das hat einfach viele angenervt. "Pro Astro" war nur ein kleiner Spaß, der sich den Stil der Kampagne zu eigen gemacht hat. Also... runterschalten.

Viele Grüße
 
Ich wünsche mir für meine Tochter einfach einen Unterricht der werteneutral auf ethische und moralische Grundsätze- und -fragen eingeht sowie gleichberechtigt über alle großen Religionen informiert.

Und nicht einen Unterricht der nur von den Inhalten einer dieser Religionen geprägt wird und auch alles ausserhalb dieser Religion durch den Filter ihres Selbstbildes betrachtet.
(Ich verutreile damit diese Religion nicht, es ist nur natürlich das die meisten ihrer Vertreter es so handhaben denn das ist ihr Job. Ich halte das aber für unverantwortbar in einem Bereich der informieren und nicht indoktrinieren soll.)

@nitrit:
QUOTE Wenn ein VB-Programmierer sich als PHP-Professional outen will kommt dabei meistens Mist raus, wenn du den Vergleich verstehst.

Wenn du einen überzeugten VB-Programmierer nach einer allgemeinen Abschätzung zu VB und PHP fragst wird er dir sicherlich keine ausgewogene Gegenüberstellung abgeben (können), wenn du den Vergleich verstehst.




Ich halte allgemeinen Ethik-Unterricht für den dringend benötigten Schritt zu mehr Objektivität in grundsätzlichen Fragen zu Moral und Ethik in einer Gesellschaft, die eben bei weitem nicht mehr so einheitlich religiös ist wie noch vor 60 Jahren.
Leider sind wir davon hier in NRW noch sehr weit entfernt.

Mist, jetzt diskutiere ich doch mit... *grummel*
 
QUOTE Ich will sehen wie du akzeptanz und tolleranz zeigen willst, indem du deine islamischen Nachbarn zum Würstchen und Bier einläds. Denn wenn man sowas nicht in Reli lernt, wo dann?

In der Gesellschaftskunde sagen Sie Deinem Kind sicher, dass gläubige Muselmänner kein Bier trinken und die Würste nicht vom Schwein sein dürfen...
Mir hat das übrigens Mama beigebracht. Und evtl. ist es sinnvoll sich zu überlegen ob Religion diesbezüglich nicht etwas ist wie Anstand. Die Dinge halt, die man Zuhause lernt.


QUOTE Ich bin katholisch, aber KEIN Stück gläubig und sage dennoch: Religion gehört in die Schule (über die genaue Form kann man diskutieren). Wenn man aufgepasst hätte, wüsste man warum.

Ich passe meistens auf, aber ich weiss nicht warum Religion in die Schule gehört. Magst Du mir das erklären?

Was ist ein Wahlpflichtfach? Für mich ist das ein Widerspruch in sich, aber man könnte sich eine nahezu sinnvolle Interpretation des Wortes überlegen, wenn man aus einer Menge von Wahlfächern eine kleinere Menge belegen muss. Richtig?


QUOTE Ich halte allgemeinen Ethik-Unterricht für den dringend benötigten Schritt

Hatte grosses Glück am Gymnasium. Hab einen Philosophie-Kurs bei einem Ethiker. Bei einem sensationellen Ethiker.

Könnte noch jeder seine Ansichten von Religionsunterricht definieren. Unterscheide zwischen Unterricht über Religionen und Religionsunterricht in einer Religion. Ersteres ist tatsächlich wenig mehr als eine Subdisziplin der Geschichte.

Auch wenn für mich Inexistenz von Gott an sich für mich eine Offensichtlichkeit ist, so ist dessen Kreation durch den Meschen wiederum ein sehr spannendes Thema für Geschichte und Psychologie. Ausserdem darf man nicht vergessen welchen Sinn Tradition hat. Und die Tradition des Christentums zu verlieren ist einer der Gründe warum wir uns mit einem viel kleiner Multiplikator weiterverbreiten. Auch wenn der Wille zu Glauben für alle Kriege vor dem Kommerz verantwortlich ist, so ist das kein Argument, weil die Zeit gezeigt hat, dass man über Assets genau so kämpft wie über Götzen. Religion muss auf den neusten Stand gebracht werden, bevor man ihn wieder unterrichten sollte.

Weil der Wille zu Glauben freiwillig ist aber Physik und Mathe einfach nur sind, so werde ich meine Kinder nicht in den Religionsunterricht schicken. Ich erklärs ihnen selber. Stelle mir das weit schmerzloser vor als die Diskussion über die Bienen und die Blumen.

PS: Wärmste Empfehlung: Who wrote the bible? => BBC Dokumentation. 45 Minuten.

Da Emotionalität Ratinalität hindert, möchte ich euch noch helfen Andre zu verstehen (Fett von mir)

QUOTE mhm,
ich Frage mich ohnehin, was Fächer wie Religion in einer Schule zu suchen haben. Subjektiv rhetorisch laut gedacht
Meine Überzeugung subjektiv wird bis heute an keiner Schule behandelt, obwohl Sie inzwischen sicherlich eine Weltreligion ist Gemessen an Verbreitung ist das eine mutige aber gültige Aussage.
Oder wer kennt nicht FSM?

Disclaimer
Da jeder weiß, dass es Unsinn ist, zeigt es auch sehr deutlich, wie viel Sinn Religionsunterricht in der Schule macht! Jetzt wirds spannend. ES bezieht sich auf das von einem Physikprofessor als Reaktion auf den in den US verbreiteten Kreationismus aka Dumb Design und ist obschon nicht direkt gekennzeichnet Philo-Satiere. D.h. Jeder weiss, dass das FSM Unsinn ist. Mit Unsinn ist nicht Dein Glaube gemeint. Die Analogie auf die Sinnlosigkeit von Religionsunterricht ergibt sich dann bezogen auf o.g. Religionsunterricht in einer Religion. Damit ist das Post hoffentlich jetzt verständlich.

 
QUOTE (Alain Aubert @ Mo 27.04.2009, 13:20)

QUOTE Ich bin katholisch, aber KEIN Stück gläubig und sage dennoch: Religion gehört in die Schule (über die genaue Form kann man diskutieren). Wenn man aufgepasst hätte, wüsste man warum.

Ich passe meistens auf, aber ich weiss nicht warum Religion in die Schule gehört. Magst Du mir das erklären?

Was ist ein Wahlpflichtfach? Für mich ist das ein Widerspruch in sich, aber man könnte sich eine nahezu sinnvolle Interpretation des Wortes überlegen, wenn man aus einer Menge von Wahlfächern eine kleinere Menge belegen muss. Richtig?

Ich wohne in NRW, ich hatte katholische Religion als Pflichtfach, konnte mir das nicht aussuchen. Jeder der nicht katholisch war konnte freiwillig daran teilnehmen.
Es hieß "römisch katholische Religion", das war es aber nicht.
 
@Alain:
Ich wußte nicht, dass ich tatsächlich so viel Nachgedacht hatte.

@TSc:
Ich kann dir in deinen ganzen Ausführungen nur Beipflichten - entspricht ziemlich meiner Überzeugung.

@All:
Ich wollte mit meinem Beitrag lediglich ein wenig provozieren und war der Ansicht, dass die Ironie erkennbar ist.
Ich denke wir alle wissen, dass man über Sinn oder Unsinn von Religionen nicht diskutieren kann, denn dies bleibt letztlich immer eine Glaubensfrage.
Durchaus diskutieren kann man aber, in wie fern Staat, Bildung, Religion, etc getrennt werden sollte - oder auch nicht.
Ich bin hier verfechter einer klaren Trennung (was sicher auch von meiner Atheistischen Überzeugung her rührt). Religionen zu kennen, ist wichtig. Aber muss man Lernen, dass z.B. der Katholische Glauben der einzige Wahre ist und jeglicher andere nur Gotteslästerung? Derartiges wurde mir in der Grundschulzeit noch beigebracht. Merkwürdigerweise nahmen damals etwa 3/4 aller Eltern ihre Kinder aus eben jenem Unterricht heraus und stecken Sie in den "Evangelischen". Der Lehrer reagierte entsprechend und unterrichtete fortan neutral (soweit es ihm möglich war).

Später bekam ich Werte & Normen bzw. Philosophie. Auch hier lernte ich viel über Religionen, Traditionen, etc.

Ich bin klar für eine Art von Ethik-Unterrichte oder Geschichtlichem Unterricht, aber klar gegen Pastoren oder Angestellte von Kirchen in Schulen.
Das ist meine Überzeugung.


Und nun lehne ich mich zurück und freue mich über die sicher interessanten, folgenden Beiträge :)
 
Für mich stellt sich gar nicht so sehr die Frage ob Religion oder Ethik unterrichtet wird, sondern WER es unterrichtet.

Religion ist ein wichtiges Fach, bzw. es ist wichtig über Religionen bescheid zu wissen. Leider ist es aber so, dass der Name für dieses Fach in den meisten Schulen einfach falsch gewählt ist. Anstatt Religion sollte es „Missionierung“ oder auch „Bibelkunde“ heißen. Solange solche Fächer von Personen unterrichtet wird, welche einen neutralen Blick auf die verschiedenen Religionen werfen können, solange ist dieses Fach für mich nicht Diskutabel.
 
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