Microsoft will Yahoo für 45 Mrd. USD kaufen

Da frag ich mcih doch gerade, weshalb Yahoo, Google etc. nicht mir gehört ????

Gruß Dirk
 
Aus der Perspektive einer "Heuschrecke" ist das ja vielleicht ein kluger Zug zu einem geschickten Zeitpunkt. MS kauft einen Konkurrenten zu einem momentanen Tiefpunkt (Börse, Image, etc) auf. Und die Unternehmensmeldungen gehen dann garantiert in Richtung Synergiegewinne zwischen Yahoo und Live.

Wenn ich das als IT-Manager sehe ist es aber doch völliger Blödsinn. Wie soll aus zwei kaputten Booten, zudem aus zwei verschiedenen mentalen Kontinenten, eine neue Yacht werden? Da sind doch Synergieverluste aus Streit um Kompetenzen und Technologien viel wahrscheinlicher.

Ein großes komplett neu aufgesetztes "geheimes" R&D-Projekt mit dem Ziel, Google auch nur annähernd zu imitieren, hätte ich für wesentlich sinnvoller gefunden. Der Yahoo-Aufkauf ist doch nur kurzfristiges Marketing... finde ich.

Also: G* kaufen, M* verkaufen ;-)
 
Man sollte nicht vergessen.. Yahoo ist in China und Japan gemäss meinen Informationen besser dran als Google.
Google ist nicht überall Marktführer, aber sicher in Europa!
 
Naja, was spricht denn gegen die Übernahme? Ausser, dass ich mich bei MS nicht wohl fühle?
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Microsoft bezahlt die evtl. Übernahme zwar fast aus der Portokasse, aber mich wundert schon, dass sie 45 Milliarden locker machen, aber keine vernünftige Alternative zu Adwords, Adsense und Analytics bauen können.

Ist Google nun so unglaublich genial-fantastisch oder Microsoft unfähig? Letzteres kann eigentlich nicht sein, sonst wären sie nicht so erfolgreich. Ja ja, ich weiß, Ihr mögt alle Microsoft nicht, aber Ihr habt auch keine 99 % DAUs in Euren Firmen...
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Nur Microsoft hat sich bisher auf diese Klientel eingestellt, ein Linux ist für diese Menschen ein Ding der Unmöglichkeit. Viele Microsofthasser verstehen nicht, dass die Masse nun mal den Weg des geringsten Widerstandes gehen möchte und deshalb Microsoft-Produkte vorzieht...deshalb sind die Konten dort so prall gefüllt.

Also DAS haben sie doch erkannt. Wieso kriegen sie dann nicht hin, etwas ähnlich gutes wie Googles Produkte nachzubauen? Was meint Ihr?
 
QUOTE (nitrit @ Fr 1.02.2008, 17:16) Naja, was spricht denn gegen die Übernahme? Ausser, dass ich mich bei MS nicht wohl fühle?
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Yahoo hat kürzlich Zimbra gekauft, eine tolle Alternative zu MS Exchange (setze es selber ein). Bei der Übernahme befürchte ich, dass Zimbra eingestampft wird, was mich wütend & traurig machen würde.

Momentan hat MS WindowsLive (ehemals MSN) als Startseite und viele stellen auf Google um, ich glaube, daran wird sich auch nichts ändern, wenn Yahoo als Standardseite gesetzt wird.

Ich bin der Meinung dass die Argumentation mit der "Internetmacht" nur als "Deckmänteli" dient und MS Hintergedanken hat (wie oben geschrieben), immerhin war es positiv für die Aktien von Yahoo. Jetzt kann ich nur noch hoffen, dass die Übernahme nicht zustande kommt.

@memoriam: Woher sollen die DAUs denn bitte wissen, was der weg des geringsten Wiederstandes ist? Ich finde Mac OS X viel intuitiver, leider war es viel zu lange nicht im Sortiment von MediaMarkt und konnte daher nicht von den DAUs gefuden werden
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QUOTE (memoriam @ Fr 1.02.2008, 17:44)Ist Google nun so unglaublich genial-fantastisch oder Microsoft unfähig? Letzteres kann eigentlich nicht sein, sonst wären sie nicht so erfolgreich.
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Also DAS haben sie doch erkannt. Wieso kriegen sie dann nicht hin, etwas ähnlich gutes wie Googles Produkte nachzubauen? Was meint Ihr?

google hat etwas, das weder Microsoft noch Sun hat: Ein Betriebssystem, das auf Low-Level-Rechnern laufen kann und das praktisch beliebig skalierbar ist, also sehr viele Anfragen aus dem Web parallel bedienen kann. Außerdem ist es ziemlich redundant angesetzt, Daten können in mehreren Rechenzentren parallel gelagert werden.

Dieses Betriebssystem schafft die Grundlage, auf der Dienste wie die Suche oder Werbung / Adsense laufen. Und nur, wenn das hinreichend schnell geht, wird auch gebucht.

Die 'klassischen Techniken' (High-Betriebssystem, möglichst starke Rechner) sind immer nur für eine begrenzte Nutzerzahl geeignet. Deren Leistung läßt sich nicht einfach dadurch verdoppeln, daß man die Zahl der Rechner verdoppelt, weil solche (klassischen) Cluster (die es auch von Microsoft gibt) nicht beliebig erweiterbar sind - das google-Betriebssystem dagegen schon.

Sun hatte mal vor einigen Jahren den 'Netzrechner' proklamiert: Ein einfacher und preisgünstiger Rechner, auf dem Java als OS läuft und der die Software aus dem Web nachlädt. Das wäre eine Bedrohung des OS-Geschäftes von Microsoft gewesen - davon redet heute (Bildbearbeitung von Handybildern auf dem PC, Filme) kaum mehr jemand. Ob die Software as a Service (SAS), die google als Microsoft-Konkurrenz anbietet ('Word online'), sich durchsetzt, ist unklar - also auch da keine Bedrohung von Microsoft. Bloß bieten diese beiden Kernfelder von Microsoft kaum mehr ein Wachstum - ein PC pro Person genügt.

Das Wachstum gibt es im Such- und im Werbemarkt, weil offline ausgegebene Gelder umgeschichtet werden in Online-Ausgaben. Da sind Microsoft und Yahoo derzeit von google völlig abgehängt.

Wachstum Microsoft: http://www.heise.de/newsticker/meldung/102425
Wachstum google: http://www.heise.de/newsticker/meldung/97626

Wenn man das vierte Quartal 2004 als Bezug nimmt, dann hat Microsoft seither den Umsatz etwa verdoppelt, man sieht, welche massiven Schwankungen es gibt. Bei google gab es in derselben Zeit etwa eine Vervierfachung. Und die Entwicklung weg von der Offline-Werbung hin zur Online-Werbung kommt gerade erst richtig in Gang, weil erst jetzt (stabiles DSL) die Basistechnik hinreichend ausgereift ist.

Kurz gesagt: Eine Person zahlt einmal für ein Betriebssystem - und dann lange nicht mehr. Für Werbung wird aber kontinuierlich Geld ausgegeben - und das sind Firmenbudgets, keine Privatpersonen.
 
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Microsoft bezahlt die evtl. Übernahme zwar fast aus der Portokasse, aber mich wundert schon, dass sie 45 Milliarden locker machen, aber keine vernünftige Alternative zu Adwords, Adsense und Analytics bauen können.


45 Milliarden Dollar ist weit höher als das Barvermögen von Microsoft (Die Ersparnisse der letzten 10 Jahre..). Nach der Übernahme hätte Microsoft (sogar) ein kleineres Barvermögen als Apple und ungefähr gleich viel wie Google.

Das heisst die "Kriegskasse" würde praktisch geleert, auch wenn nur die hälfte in "Bar" bezahlt wird.


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Also DAS haben sie doch erkannt. Wieso kriegen sie dann nicht hin, etwas ähnlich gutes wie Googles Produkte nachzubauen? Was meint Ihr?


jAuer hat recht, Google ist mit ihrem System im Vorteil. Ein zweiter Nachteil von Microsoft ist, dass sie sich kaum getrauen würden auch nur eine Zeile OpenSource einzusetzen. Mac OS X ist ein 'gutes' System, da sich Apple auf eine stabile OpenSource-Basis verlassen kann und sich um das Handling für die Benutzer zu kümmern. Hätte Microsoft eine UNIX-Basis könnten sie ihren Milliarden Investitionen auch in solche Dinge stecken anstatt eine veraltete Architektur weiter und weiter zu überlasten...
 
Das scheint ja richtig heftig zu werden:

Der google-Chef Schmidt bietet dem Yahoo-Chef per Telefon Unterstützung gegen die feindliche Übernahme durch Microsoft an.

http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,532952,00.html

Bei der Werbung kommt google auf 62 % weltweit, Microsoft und Yahoo zusammen auf 16 % Anteil.

google scheint das also äußerst ernst zu nehmen, was mich eher wundert: Microsoft macht mit seiner Websparte ein Minus, Yahoo ist sowohl vom Umsatz als auch vom Gewinn weit hinter google zurück.

Und angesichts der verschiedenen Firmenkulturen dürfte eine Integration sehr lange dauern, gute Leute könnten abwandern, wenn Yahoo zu Microsoft geht - und der technologische Rückstand dürfte auch noch längst nicht aufgeholt sein.
 
Ich halte die Reaktion von g* für rein taktisches Geplänkel:

a) g* musste reagieren, um den Wirtschaftsjournalisten Futter zu geben. Die Schiene mit der "Monopolstellung im Internet" war albern, aber, wette ich, eigentlich gerade fürs europäische Sentiment gedacht.

b) Mit der sog. "Unterstützung" von Yahoo treiben sie den Kaufpreis für m* nach oben. Und bringen sich sogar (für alle Eventualitäten) selbst als Übernehmer, äh natürlich als Retter, ins Spiel. Diesen Zug finde ich ziemlich gelungen.

g* hat es zur Zeit wirklich zu einfach: nach wie vor passables Image, Marktführerschaft und eine Konkurrenz, die nicht weiss, wie, wo und wann sie angreifen soll und sich stattdessen total verzettelt. Tja...
 
ich denke den preis kann man drücken, jemand heute abend auf SF1 23.55 Uhr die Reportage "Yahoo in China" gesehen ?
 
Yahoo wurde von Analysten überall als BUy ausgewiesen. Die übernahmeabsichten sind doch auf jeden fall einw eiteres positives zeichen, oder? vor allem wenn sich jetzt google und ms streiten werden.

trotzdem verstehe ich nicht wer yahoo besucht. ich gehe da NIE drauf. Was gibt es denn da? suchen tu ich mit google und emails gibts anderswo besser
 
QUOTE (yallknow @ Mi 6.02.2008, 23:09)trotzdem verstehe ich nicht wer yahoo besucht. ich gehe da NIE drauf. Was gibt es denn da? suchen tu ich mit google und emails gibts anderswo besser

Naja, in Deutschland hat Yahoo vielleicht nur Suchanteile von unter 5%. Aber in den USA hat Yahoo immerhin über 20% und Google auch nur ca. 50% ...
Wie wichtig Yahoo heute noch ist, sieht man wohl an den 44 Mrd die MS dafür bietet
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Dann hätte MS immerhin fast genauso viele Suchanteile wie Google ...
 
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