Mailserver auslagern

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andre.ballensiefen

Guest
Hallo zusammen,

das Thema wurde zwar schon hier besprochen, da es aber andere gegebenheiten sind ist ein eigener Beitrag sinnvoll :)

Ich verwalte derzeit ca. 300 Domains auf eignen Servern. (Web, DB und DNS)
ca. 5 Kunden / 10 Domains benötigen einen ordentlichen Maildienst.

Derzeit läuft bei mir ein Postfix/Cyrus System auf einem einfachen gemieteten Virtuellen Server.
Ich würde gerne den gesamten Mailbereich auf einen externen Anbieter auslagern.

Derzeit werden insgesamt ca. 20 Mailboxen benötigt mit insgesamt 1-2 GB Speicherplatz.
Ich würde den Mailserver als MX im DNS eintragen.

Das Mailaufkommen liegt derzeit bei ca. 150 Mails pro Tag.

Weboberfläche etc. ist nicht unbedingt notwenig, weil sich die Adressen sehr selten ändern.

Greylisting sollte, falls vorhanden, für die Domains abschaltbar sein.

Gruß,

Andre


 
Hallo,

Also ich denke nicht das sich das lohnt. Ich würde hier lieber auf einen eigenen Server (nicht vServer) umsteigen.
Mit 150 Mails pro Tag ist die Belastung so gering, dass es sich nicht mal lohnt darüber nachzustudieren. Bei unserer Homepage (liegt nicht auf den Hostingservern sondern auf einem separaten) haben wir pro Tag etwa das doppelte an Mails (in/out) und erreichen eine Belastung bzw. einen Load von maximal 0.01

Gruss Marc
 
Hallo Marc !

mir ist es mittlerweile 2x passiert, das ich im Urlaub war (passiert komischerweise auch nur dann :) ) und ich von nagios eine sms bekommen habe, das der server steht. Dann mit PDA das Ding neuzustarten ist ziemlich aufwendig. Deshalb hätte ich gerne einen kleinen managed server.

Die Web- und Datenbankserver sind bei einem Provider den ich anrufen kann und der guckt dann danach. Aber für so einen kleinen Mailserver 1000 € zu inverstieren + Housing Miete steht einfach nicht im Verhältnis. Das Hauptproblem liegt darin, das ein Ausfall des Mailservers innerhalb von 2-3 minuten von den Kunden bemerkt werden. Dann steht das Handy nicht mehr still.

Da es ja nicht viel ist, würde es mir ja ausreichen wenn jemand einen Server im Betrieb hat und meine Domains gegen eine Gebühr pro Monat / pro Jahr mit aufnehmen würde.

Gruß Andre
 
QUOTE (Marc Schuler @ Do 8.01.2009, 13:59)[...] Also ich denke nicht das sich das lohnt. Ich würde hier lieber auf einen eigenen Server (nicht vServer) umsteigen.
Mit 150 Mails pro Tag ist die Belastung so gering, dass es sich nicht mal lohnt darüber nachzustudieren. [...]

Wenn man über die gesamten Kosten nachrechnet, lohnt es sich dies sehr wohl, und gerade bei kleinen Mailaufkommen.
Mailsysteme sind relativ komplex, alleine das "Know-How" kostet hier schon einiges an Geld (entweder durch Zeit und/oder Schulungen/Bücher), da man immer auf den aktuellen Stand bleiben muss. Hinzu kommt, dass Mailsystem gerade für Geschäftskunden schon so wichtig sind, dass ein längerer Ausfall für diese nicht hinnehmbar sind.
Zudem geht noch Zeit für die regelmäßige Pflege drauf.

Das heißt, wir haben hier drei Faktoren, die Geld kosten:
  • Wissen (Kostet einfach Zeit)
  • Zeit (Kostet Geld)
  • Hardware (Kostet auch Geld)
Da hier besonders Wissen und Zeit das Geld kosten, ist es gerade bei kleinen Systemen wohl eher kostengünstiger den Service einzukaufen, der ggf. sogar besser gewartet wird, da bei solchen Dienstleistern, einfach durch die Masse Zeit gespart werden kann und mehr Wissen vorhanden ist. Außerdem wird bei größeren System entweder der Preis in der Masse niedriger oder das Systemkonzept wird besser.

Letztendlich ist das eine einfach Kostenkalkulation, die man individuell aufstellen muss. Natürlich kann man hier auch sagen, ich fühle mich wohler, wenn ich mein System selber verwalte, aber dies scheint hier ja nicht der Fall zu sein.
 
@Sascha Ahlers

Nur steht es hier in keiner Relation.
Eine entsprechend hochverfügbare Infrastruktur um das anzustreben kostet auf dem Markt entsprechend (mein neues Unternehmen, dass ich derzeit gerade Gründe - ich muss nur noch die Statuten fertig schreiben - ist genau auf diese Zielgruppe ausgerichtet). Ein Technikeransatz von ca. 180 Euro pro Stunde ist hier normal, nur als Vergleich zu einem Vserver.

Die "Standardmailserver" sind in der Regel nicht so redundant ausgelegt wie viele das annehmen, da es sprichwörtlich für 99.99% der User nicht von Relevanz ist, ob ein Mail bei einem Problem 10 min später ankommt.

Gruss Marc

Ps. Ich habe 4 Jahre in der öffentlichen Verwaltung gearbeitet, was ich hier an Ausfällen erlebt habe ist mehr als extrem (pro Jahr ca. 24h). Wenn man bedenkt das hier die neuste Hardware zum Einsatz kam die es gab (inkl. eigenen hochverfügbaren RZ's) und fast von allem das teuerste wie auch zig Personen die das betreuten, dann kann man in etwa die Realität erkennen. Auch habe ich die Störungsmelden des VRSG (man suche im Internet) damals gesehen und auch hier kommt die fast modernste Technik zum Einsatz die man kaufen kann.
 
@Marc Schuler

Die Preise für Techniker kenne ich recht gut, ich weiß auch, was meine Firma für mich die Stunde bekommt. Aber dieser Technikersatz ist auch nur so teuer, weil diese Person in den Bereich tätig ist und entsprechende Nachweise besitzt, das von Ihr bearbeitete Thema zu beherrschen. Ich koste für den Bereich, in den ich Zertifiziert bin auch mehr, als wenn ich Aufgaben mache, in denen ich nicht Zertifiziert bin oder nicht zu meinen Aufgabenschwerpunkt gehören.
Nur wenn man einen Dienst einkäuft zu einen Fixpreis mit gewissen SLA, wo Reaktionszeit usw drinne stehen, dann spielt für mich als Kunde keine Rolle was der Stundensatz des Technikers ist, sondern nur, ob die SLA eingehalten wird. Dadurch zahle ich nicht mehr, denn ich bezahle ja dafür, dass ich den Service und die SLA habe.

Aber wie gesagt, dies ist in der Relation zu sehen, Wissenaufbau und Fortbestand kosten auch Geld, die man nicht unter dem Tisch kehren kann. Und wenn es wie hier geschildert, so ist, dass ggf. mal ein paar Tage nichts an den System geschied (bspw. durch einen Unfall, wollen wir mal nun nicht hoffen, dann ist vielleicht keiner da, der sich damit auskennt.


Und klar, das redundanste System kann ausfallen, egal was es gekostet hat, da habe ich selber Erfahrungen drin gesammelt. Aber es muss auch nicht die Toplösung sein, und dann sind nicht alle reduntante Lösungen unbeschreiblich teuer. So können aber auch teuere reduntante Lösungen durchaus attraktiv werden, wenn man selber nur ein Teil zahlt, weil es viele Kunden gibt. Zudem kann der Anbieter durch gewisse technische Lösung über den Betriebszeitraum Geld sparen. Im Storagebereich gibt es da bspw. Möglichkeiten, was natürlich darauf Aufbau, dass die Preise für Hardware einfach fallen.

Ich glaube Du siehst einfach nicht die Relation, Du hast vielleicht das Wissen und die Erfahrung für die Maildienste, und weißt dadruch, was zu tun ist. Zudem hast Du noch 2 Mitarbeiter, die in der Firma bleiben, wenn Du mal Urlaub hast, oder anders verhintert bist und dementsprechend auch eine Rufbereitschaft mitmachen. Doch kostet diese Rufbereitschaft kein Geld oder zumindestens Zeit? Kostet es kein Geld, dass die Personen schon wissen, wie es funktioniert, oder das Anlernen und die Weiterbildung dieser Person(en)?


Nehmen wir die öffentliche Verwaltung, oder wie es im meinen Fall war, im öffentlichen Dienst. Ich habe gesehen, wie das Mailsystem der Uni aufgebaut war und was da diese so am Durchsatz die Woche hatten. Hier wird von 150 Mail/Tag geredet, die Uni hatte da mehr als 100.000 Mails/Woche. Und nun vergleich wir das mal, in der Universität sind mehrere Leute im Rechenzentrum für diesen Themenschwerpunkt beschäftigt, das heißt, die machen zu 75%+ nichts anderes.
Und nun nehmen wir eine kleine Firma, mit 2 bis 5 Mann, die Ihren Mailserver betreiben. Selbst wenn beide gleiches Wissen über das da haben, wird die kleine Firma wohl nicht dauerhaft sich um dieses Geschäft kümmern. Mal ganz zu schweigen davon, dass die Vertretung von dem eigentlichen Administrator ein ähnlich tiefes Wissen hat.

Wenn es nun bei einen hohen Betrieb zum Ausfall kommt, hat meistens die Person, die täglich mit sowas arbeitet schneller eine Lösung, als die Person, die vielleicht mal 2 bis 3 Mal die Woche was damit zu tun hat.


Der Standardmailserver, ist der IST-Zustand, der ggf. vom Aufbau ja auch so bleiben kann, wenn es in der Relation gleich bleibt, kommt unterm Strich heraus, dass man die Aufwände für Wissenaufbau und Wartung einsparrt. Und hier ist der Punkt, wo es sich rentiert. Nicht im technischen Aufbau, sondern in dem, was dahinter steckt.



So kommen wir wieder zum eigentlichen Punkt, ob sich sowas lohnt hängt hier Komplett und Alleine davon ab, ob es sich von Kostenaufwand und/oder der Sicherstellung des Dienstes, für mich selber lohnt.

Es mag alles schön und gut sein, dass es sich bei Dir und Deiner Firma sich nicht lohnt, oder Du meinst es lohnt sich nicht für Euch. Aber vielleicht lohnt es sich für Andre Ballensiefen und seiner Firma. Dies muss er sich überlegen und dies muss er durchrechnen.


Ich persönlich würde es selbst bei einer Kostenersparnis nicht machen, weil ich lieber mein Mailsystem selbst betreue. Ich würde aber dadurch einiges an Zeit sparen und auch Geld, würde ich mir einen Dienstleister dafür suchen.

Ansonsten moderste Technik ist kein Indikator für Stabilität und Zuverlässigkeit eines Systems, denn moderne Technik ist in den seltesten Fälle bereits ausgereift.
 
QUOTE (Urs @ Mo 12.01.2009, 15:53) zieh doch die mails über gmail unter der eigenen domain


Urs,
du bist gemein.
Genau das wollte ich auch grade schreiben. ;-)
(okay, ich bin ein paar Stunden später dran ^^)

@Andre B.:

Ich nutze das ganze, also google aps, bereits seit gut 1,5 Jahren. Bisher gab es nur einen Ausfall, und der wurde nicht einmal groß wahrgenommen. Speicher liegt bei ~7GB, bis zu 50 Konten sind pro Domain (oder war es Unternehmen?) kostenlos, danach kostet das aber auch nicht die Welt.

Denke für deine kleine Anwendung ist es optimal.
Einziges Manko:
Angeblich werden alle e-Mail von google gescannt. Ob das nun erst beim Lesen in der Weboberfläche (=kontextsensitive WErbung) oder bereits früher passiert - weiß ich nicht. Vermuten würde ich ersteres.

Schönen Gruß,
André
 
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