Gibt es noch materielle Nostalgie?

Ronald Nickel

Legendäres Mitglied
Viel kennen noch Gegenstände aus Großelterns Zeiten. Da war die Pfeife und Feuerzeug des Großvaters oder die kleine Schmuckschatulle oder der Großmutter. Es waren Gegenstande des täglichen Gebrauchs die benutzt aber dennoch pfleglich behandelt worden sind. Lodenmantel, Kaminuhr, Krawattennadeln oder Manschettenknöpfe waren oft Jahrzehnte im Familienbesitz und konnten gegebenenfalls sogar an die die folgende Generation weitervererbt werde. Es handelte sich also um Artikel des täglichem Lebens, die sofern gut verarbeitet und bei sorgfältigen Umgang sehr lange ihren Dienst getan haben. Mitunter konnten derartige Gegenstände direkt mit einer Person oder Lebenssituationen in Verbindung gebracht werden. Kleinste Gebrauchsspuren waren kein Grund etwas zu entsorgen, sondern haben vielmehr Geschichten erzählt. Wenn man einen solch nostalgischen Gegenstand in der Hand hielt war es als würde man die Zeit zurückdrehen und die alten Bilder von einst erscheinen vor dem geistigen Auge.

Hier drängt sich mir eine Frage auf:
Wer besitzt heute noch solche Nostalgiestücke, die er gerne seinen Kindern mit all den dazugehörigen Geschichten vererben möchte, in dem Wissen, dass jene Kinder diesen Artikel ebenfalls in Ehren halten werden. Haben wir alle nur noch kurzlebige Wegwerfartikel? Mich würde euere Meinung hierzu interessieren. Würdet ihr für einen Artikel gerne etwas mehr bezahlen wenn ihr wüsstet, dass er euch auch länger im Leben begleitet? Lg Ronny
 
QUOTE (Ronald Nickel @ Fr 5.11.2010, 12:01) Mich würde euere Meinung hierzu interessieren. Würdet ihr für einen Artikel gerne etwas mehr bezahlen wenn ihr wüsstet, dass er euch auch länger im Leben begleitet?

Das mache ich bei jedem Klamottenkauf.

Und was die Erbstücke angeht - ich halte die Mundharmonika meines vaters immernoch in Ehren.
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Gibt es den noch eien Wertbewusstsein für Materielles? Ich meine so ein Iphone ist teurer als ein Telefon vor 40 Jahren und trotzdem hat man früher ein Samtdeckchen druntergepackt und 2x in der Woche abgestaubt. Ich galube das Glücksgefühl des Neuerwerbens ist größer als das, etwas in sein Herz zu schließen - es zu einen Teil seinerselbst werden zu lassen.

lg Ronny.
 
Ja, es gibt sie noch, die nostalgischen Gegenstände von Opa und Oma die in Erinnerung gehalten werden (von alten Fotoalben und Münzen mal abgesehen):
Opas Blechspielzeug + Eisenbahn, Schmuck, Taschenuhr, Kaffeemühle, Geige, Porzellan, Armee Uniform usw.

Hat mich als Kind schon immer fasziniert, auf dem Dachboden nach allen möglichen Sachen zu stöbern...die Sachen würde ich nie hergeben. Und ich hoffe, auch meine Kinder werden das ein oder andere Erbstück in Ehren halten.

In der heutigen Wegwerfkonsumgesellschaft hat es ein Produkt sicherlich nicht leicht, zu so einem Erinnerungstück zu werden. Die meisten Elektronikartikel geben eh nach ein paar Jahren den Geist auf und laden dann im Müll - Opas Volksempfänger und die alte Märklin Eisenbahn funktionieren heute noch...
 
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