Gibt es eine Welt, die sich nicht um Google dreht?

Remo Uherek

Ayom Gründer
Angesichts der regen Google-Diskussionen hier bei Ayom (Pagerank und Co. lässt grüssen) hat heute Claus Lehmann in seinem Newsletter ein wahres Wort gelassen ausgesprochen:
QUOTE Gibt es eine Partner-Welt, die sich nicht um Google dreht?
(...)
In Gesprächen mit Webmastern die gerade anfangen wollen mit Partner-
programmen Geld zu verdienen, stelle ich in letzter Zeit fest, dass
es eigentlich nur noch zwei Vorstellungen gibt. Entweder schildern
diese die Strategie so: ich werde zielgruppenfokussierten Traffic
über Google Adwords kaufen oder so: ich werde durch Suchmaschinen-
optimierung für trafficstarke Keywords ein Top 10 Ranking bei
Google erzielen.
(...)
Doch was bitte ist aus dem Ansatz geworden eine Website zu bauen,
die dem Nutzer einen Mehrwert bietet.
(...)
Und wo bitte ist die Differenzierung vom Wettbewerb? Liegt sie
in dem Glauben bei der Suchmaschinenoptimierung besser als der
Wettbewerb zu sein. Oder kennt der Partner die besseren Keywords?



Dies lässt sich wohl vom Affiliate Marketing auf das gesamte Internet-Marketing verallgemeinern.

Gruss, Remo
 
dazu ist doch folgender Artikel von dr.web mehr als passend
tongue.gif


QUOTE Weihnachten ist nah, zumindestens für Suchmaschinen-Optimierer. Fünf Monate vor dem eigentlichen Weihnachtgeschäft werden jetzt die Budgets für die Marketing-Planung festgelegt und es ist Zeit sich Gedanken über Suchmaschinenvermarktung zu machen.


http://www.drweb.de/seo/vorbereitungen-weihnachten.shtml

MfG
GP
 
Hello,
Als alter EDV-Hase (damals hiess es noch nicht IT *ggg*) möchte ich folgendes dazu sagen:
"As time goes by" (Gruss an alle Casablanca Fans)
Nun Spass bei Seite:
- Google ist im Moment der Highflyer, aber
- wer hätte in den 70er und 80er gedacht, dass IBM ernsthafte Konkurrenz bekommt
- wer hätte je an den Untergang von DEC gedacht
- und nur ein paar Jahre später war COMPAQ weg
- renomierte Firmen wie Burroughs und Sperry (ich träume heute noch vom OS1100)
existieren auch nicht mehr

- Es braucht nur eine noch schlauere Garagen-Firma, welche die Websites noch besser
indiziert und Google hat das Nachsehen und alle rennen dem Neuen nach und oprimieren
nach den neuen Kriterien.

- Bei Ayom habt ihr euch ja sehr gut auf GOOGLE eingeschossen. Bei YAHOO
sag ich nur "Shalom". und MSN ist sosolala.

- Wenn das CERN Data Grid das Web ablöst, wird es einen neuen grossen Raum für
innovative Technologien geben. gridcafe.web.cern.ch/gridcafe/GridatCERN/datagrid.html

Im Moment müssen wir halt noch googeln.

Mit besten Grüssen aus Genf
Boubou7

 
Hi Boubou7

Es geht ja nicht darum, ob Google gut oder zu wenig gut ist. Google ist gut. Es geht auch nicht darum, dass Google Konkurrenz bekommen wird. Google wird Konkurrenz bekommen. Es geht doch vielmehr darum, dass zahlreiche Webmaster vor lauter Google offensichtlich das Wesentliche nicht mehr sehen (sozusagen eine rosa "Google-Brille" auf haben). Google ist zum "Geschäftsmodell" schlechthin geworden. Dies bietet sicherlich zahlreiche Chancen (der Googleboom hat zweifellos schon einige Webmaster reich gemacht), aber genauso birgt dies grosse Risiken (v.a. wenn jemand seine Existenz von Google abhängig macht). In vielen Fällen steht das "Geschäftsmodell" leider auf wackeligen Beinen, da einfach zu wenig Substanz dahinter ist. Das Modell kann (praktisch) problemlos von jedermann kopiert werden, was zur Folge hat, dass die Gewinne für jeden Beteiligten zunehmend Richtung null gehen werden.

Eine gewisse Grundabhängigkeit von Google ist heutzutage (v.a. im deutschsprachigen Raum) sicher vorhanden. Dazu ist Google zu gross und zu einem zu wichtigen Intermediären geworden. Nur sollte sich jeder bewusst werden, dass langfristiger Erfolg eben nicht (nur) von Google, sondern v.a. von einem gewissen Grad an Website-Qualität abhängig ist. Dazu gehört Mehrwert, Kundenorientierung, Kundenbindung, Benutzerfreundlichkeit und eine Portion Einzigartigkeit (damit meine ich nicht oder nur sehr schlecht imitierbare Wettbewerbsvorteile, wie z.B. eine starke Marke). Dass zu viele Leute dasselbe Geschäftsmodell benutzen, sollte eigentlich bei jedem, der neu einsteigen (oder seine Aktivitäten ausbauen) will, alle Alarmglocken läuten lassen.

Ich will damit nicht sagen, dass man jetzt aus dem Online-Bereich aussteigen sollte. Im Gegenteil. Der Bereich bietet nach wie vor exzellente Bedingungen für Startups. Ich möchte nur jeden Webmaster dazu ermutigen, von Zeit zu Zeit sein Geschäftsmodell kritisch zu analysieren, um gegebenenfalls das Ruder noch rechtzeitig in die richtige Richtung lenken zu können. Am Ende bleibt wie in jedem Geschäft: Wer nichts wagt, der nichts gewinnt.

Gruss, Remo
 
Diese Gedanken des "auf-dem-Boden-bleibens" finde ich sehr gut. Dabei ist das alleinige Verlassen auf Google aber nicht so gefährlich wie das Bauen auf den ewigen Fortbestand von Ebay. Es gibt sicherlich mehr Geschäftsleute, die von Ebay abhängig sind als von Google.

Und in unserer schnellen Medien-Gesellschaft braucht es nur eine der unzähligen Medien-Kampagnen, um das Vertrauen der meisten User in solch einen Riesen wie Ebay nachhaltig zu erschüttern. Ich denke da nur an die unzähligen dummen Privatfernsehen-Magazine wie Extra und dergleichen.

Google ist momentan allmächtig. Und das wird sich nicht ändern, solange diese Firma so verdammt gut geführt wird wie momentan. Ich kenne keine andere derart innovative und effiziente Internetfirma, man denke nur an die neuen Satelliten-Bilder, die momentan einen Hype in den USA beginnen. Und wie ich die Macher von Google einschätze, haben sie noch allerlei faszinierende Gimmicks im Hut.

Es gibt sicherlich bessere Suchmaschinen, doch ist das für den Webmaster uninteressant, solange die Masse über den Platzhirsch surft.
 
Ich denke, dass Microsoft mit seinem Windows Vista ( Longhorn wurde ja umbenannt ) versuchen wird den MSN Suchdienst zu pushen. Wie gut das klappen wird und was Google dagegen in den Hand haben wird. Nun wir werden sehen.
 
@ Remo

Ich habe weder gedacht noch gesagt, dass Google nicht gut ist.
Ich sage nur, dass das Bessere Feind des Guten ist und dass es immer wieder clevere Denker und Strategen gibt.

Mit besten Grüssen
Boubou7
 
QUOTE (Boubou7 @ Mo 25.7.2005, 14:20) @ Remo

Ich habe weder gedacht noch gesagt, dass Google nicht gut ist.
Ich sage nur, dass das Bessere Feind des Guten ist und dass es immer wieder clevere Denker und Strategen gibt.

Mit besten Grüssen
Boubou7

Kann es sein dass Du statt Remos kurzen Blick durch die rosa gugl Brille zu folgen eine Lesebrille brauchst?

Ich denke immer noch das neben gugl und Sumas im allgemeinen eine Welt existiert. Sumas sind doch eher gut für Endkonsumenten und jedermann surfer, die ein bisschen Spass haben wollen. So super laufen die gugl anzeigen ja offensichtlich nicht, als dass sie mehr oder weniger nur als pr (wird ausserhalb der guglsphäre immer noch als Kürzel für public relations benutzt) gebraucht werden. Ob gugl besser bleibt mag ich nach dem letzten pr-update bezweifeln. Langsam gewinne ich den Eindruck die Indizierung der Interenetseiten wird für die Programmierer zunehmend unübersichtlich, was sich auch in den Ergebnissen zeigt. Jedenfalls sind in allen meinen Browsern keine Toolbars installiert und die Favoritenliste wird rege benützt, ob das jetzt ein Telefonbuch ist, das selbstverständlich erst bei gugl gefunden wurde oder ein Softwaremanual. Dann sehe ich neben dem gesamten maximal erreichbaren Traffic auch immer noch qualitativen Traffic, der m. E. relativ zum Gesamttraffic nur zu einem unverhältnismässig geringen Teil von Sumas oder Webkatalogen ausgeht, sondern aus langjährigen Kontakten oder anderer Art von Werbung generiert wird. Sonst hätte sicher nicht jeder lokale Handwerker, der etwas auf sich hält, seine Internetdomain kundennah auf seinem Firmenwagen plaziert. (sogar meistens gleich neben der Telefonnummer )
cool.gif
 
Ja ich selber bin doch sehr von den Google AdWords abhängig. Ohne diese würde meine Internet Welt doch ganz anders aussehen. Sie schreiben ja etwas von Verbessereungen und Preisen je nach Keyword Qualität, die demnächst kommen soll. Davor habe ich schon ganz schön Angst. Denn das jetzige Prinzip ist sehr einfach für mich. Ich bezahle einen gewissen Betrag für Besucher auf meiner Seite und erziele daraus einen gewissen Gewinn, der sich in ein Verhältniss zu den Ausgaben setzen lässt. Das wäre natürlich für mich echt blöd, wenn es teurer würde oder noch blöder, wenn Google plötzlich weg wäre.

smile.gif
Aber dann gäbe es immernoch das unübersichtliche Overture, dass zu verstehen ich mich dann bemühen würde.

Ich bin schon sehr google abhängig. Trotzdem ist meine Seite gut und anders als Andere. Aber es würde ohne google praktisch nur noch ein Bruchteil der Besucher kommen, die ich zur Zeit praktisch und bequem einkaufen kann.

Sicher gibt es auch andere Mittel Besucher auf die eigene Seite zu bekommen, doch die AdWords sind derzeit der einfachste und effektivste Weg. Für meine Sichtweise hat also google die totale Macht über das Internet.

 
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