Freelancer als Projektleiter

Mark_L

Angesehenes Mitglied
Hey,

habe eine Möglichkeit ab September bei einem Unternehmen als selbstständiger Freelancer ca. 6-10 Monate tätig zu sein. Als Projektleiter EDV. Welche nachteile bzw. Vorteile hätte das für mich? War bislang eigentlich immer nur Mitarbeiter --> gesetzlich Krankenversichert etc.

Der Stundenlohn liegt "hoffentlich" bei ca. 40-60 EUR je 50STd./Wo.

Was haltet Ihr davon?
 
Mal kurz auf die Schnelle:

Vorteile:
- Deutlich höherer Verdienst als ein Angestellter
- Interessanter Job als Projektleiter
- Solltest du Freelancer bleiben: Immer wieder viel Abwechslung durch Projektwechsel.

Nachteile:
- Du bist für sämtliche Nebenkosten (evtl. Hotel, Fahrten etc.) selbst verantwortlich
- Du musst ein angemeldetes Gewerbe haben
- Du musst dich selbst versichern. Du wirst, wenn du aus Deutschland kommst, sicherlich mit dem Verdienst weit über die maximale Grenze kommen und somit bei der Krankenversicherung den "Top-Beitrag" (liegt in DE irgendwo um die 670 Euro) monatlich zahlen müssen.
Wenn du mit dem Gedanken spielst, anschließend wieder eine Stelle als Angestellter anzunehmen, solltest du dich auch wirklich unbedingt freiwillig in der gesetzlichen Krankenkasse versichern. Andernfalls ist die Überlegung, dass du in den Privatversicherungs-Sektor gehst (wesentlich günstiger)
- Du musst dich um die Abfuhr der Steuer kümmern (Steuerberater!!!)
- Und nicht zu vergessen: Stress. Du hast plötzlich - im Gegensatz zum Angestelltendasein - deutlich mehr Dinge zu beachten und zu erledigen.
- Nach dem Projekt musst du dich um eine neue Festanstellung (oder Folgeprojekt) kümmern

Aber:
Ich bin selbst Freelancer und würde es gegen nichts auf der Welt eintauschen!
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Und ganz wichtig:
Vorsicht beim Geld.
Ich habe viele Freelancer kennengelernt, die anfangs dachten, sie würden plötzlich im Geld schwimmen und vergaßen dabei, wie viel (verdaaaaaammt viel) sie letztlich davon noch ans Finanzamt abzugeben haben.
Bei längeren Projekten unbedingt das Thema "Scheinselbständigkeit" nicht aus den Augen verlieren.

P.S.: Ich weiß nicht was genau du machen sollst, aber 40 Euro erscheint mir arg wenig!
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Die Freelancer in meiner Firma scheinen wirklich nicht schlecht zu verdienen, werden allerdings auch für jeden "Mist" eingesetzt. Als Projektleiter wird dir das sicherlich nicht passieren, aber das solltest du bedenken falls du Freelancer bleiben möchtest!

Als Angestellter hat man es halt "sicherer" würde ich sagen und man ist nicht so viel unterwegs, es sei denn dein Job gibt das eh schon her!
 
Der Annahme das Freelancer gut verdienen war ich auch langer Zeit. Das ganze änderte sich aber dann mit dem Beginn als Freiberufler für ein IT Unternehmen.

Wenn du als Beispiel eine Rechnung in Höhe von 5000-6000 Euro schreiben kannst, sieht das auf den ersten Blick nach enorm viel aus. Zieht man aber die zu erwartende Steuer ab, legt sich Geld zur Seite für auftragsfreie Zeiten oder Urlaube und hält die USt. beisammen - dann wird dieser Betrag minimum halbiert.

Ganz davon zu schweigen, dass man ja nicht immer in Aufträgen schwimmt - Gibt natürlich solche Freelancer aber das ist eben nicht die Regel.

Ich würde es nicht unbedingt empfehlen als Freelancer zu arbeiten.

Sollte es doch der Wunsch sein, auf jeden Fall vorher ordentlich rechnen und nicht vom großen Geld träumen.

Gruß
Dieter
 
Hi,

hast du denn eine Mindestabnahme pro Monat gesichert? Wenn du nur On-Demand zur Verfügung stehen musst, aber keine Mindestabnahme zugesichert hast z.B. im Rahmen eines Servicevertrages (Dienstleistungsrecht) würde ich mich nicht auf 40 € / Stunde exkl. MwSt. einlassen. Ist natürlich auch davon abhängig, welche Stundenabnahme du erwartest.

Generell sollte man auch nicht den Bruttoverdienst mit einem Angestellten vergleichen. Denn hier sind wie gesagt nicht die Personalnebenkosten allein ca. 23 % für die Sozialversicherung, Lohnfortzahlung etc. einberechnet.
 
Hallo, bin selber als Freelancer tätig und wie die Kollegen schon erwähnt haben, sind die 40€ pro Stunde nicht wirklich viel, wenn man alle Nebenkosten abzieht. Also es kommt darauf an, was man eigentlich machen soll. Ich persönlich versuche immer ein Projekt an Land zu ziehen, das mir mindestens 50€/h sichert, besonders in dem Fall, wenn man viel fahren muss, entstehen erhebliche Kosten.
 
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