ebay schreibt 1,43 Milliarden Dollar auf Skype ab

Jürgen Auer

Legendäres Mitglied
Die Meldung gab es bereits gestern bei Heise, nun folgen Kommentatoren der Netzzeitung, der Welt und der Taz:

ebay hatte vor zwei Jahren Skype für 2.6 Milliarden Dollar übernommen, die Übernahme galt als einer der Startpunkte zu Bubble.2.0. Nun stellt ebay fest, daß damit kein Geld zu verdienen sei, zwar 220 Millionen Nutzer, aber nur 90 Millionen $ Umsatz im letzten Quartal.

QUOTE Skype sei somit das beste Beispiel für den typischen Fehler, den Investoren im Web 2,0 momentan machen, urteilt Analyst Kessler: „Internetfirmen kaufen Firmen mit hohen Nutzerzahlen anstatt Firmen mit hohem Umsatz und Profitabilität.“

(aus dem oben verlinkten Welt-Artikel)

Was nutzen tolle Nutzerzahlen, wenn mit diesen kein Geld zu verdienen ist, weil die vielen Nutzer alles bloß kostenlos haben wollen?

Das eine Angebot hat aberwitzig viele Nutzer, macht aber kaum Umsatz pro Nutzer.
Das andere hat relativ wenige Nutzer, macht aber 500 oder 1000 Euro Umsatz pro Nutzer.
 
Hoffentlich hat sich Ebay verschrieben und auf meinem Konto sind 1,43 Milliarden Dollar mehr wie sonst.
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Ja schön für Skype, aber soweit ich gelesen habe (bei Heise.de) sucht Skype einen neuen Chef.
 
Interessant ist es, ein Interview mit der ebay-Chefin Meg Whitman zu lesen, das am 13.09.2005, dem Tag der Skype-Übernahme durch ebay, geführt wurde.

Damals lag die Hoffnung u.a. darin, ebay, PayPal und Skype zu verknüpfen: Nutzer sollten per Skype die Fragen in bezug auf Auktionen (oder auch Deals über kijiji) führen - und nicht mehr ständig Mails verschicken.

Damals war die Aussage: 1 + 1 + 1 dürfe nicht bloß 3, sondern müsse 4 oder 5 ergeben.

Offenbar haben viele Nutzer doch Mails vorgezogen.

Ein möglicher Hinweis auf die Ursache findet sich bei intern: Die Telekommunikationspreise sind in den beiden letzten Jahren drastisch billiger geworden, die Kommunikation hat sich hin zum Handy verlagert. Da kann Skype nicht mehr mithalten, Festnetz-Flatrates gibt es heute zu brauchbaren Preisen, die DSL-Flat mit eingeschlossen.
 
Hoffentlich lassen die sich noch ein wenig Zeit beim wirtschaftlichen umdenken, dann können wir noch bisschen was einkaufen. Aber 2,6 Milliarden ist schon krass. Und naja das 90$ Mio kein Geld sind muss man mal relativ setzen. Zum EK sicherlich nicht. Als reinen Umsatz ist das für eine kostenlose Plattform schon verdammt viel. Nur eben ein Punkt, sobald es kostenpflichtig wird stagnieren die BEsucherzahlen massiv, bzw. gehen wohl massiv gen Blase...
 
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