Doubleclick von Finanzinvestor übernommen

Remo Uherek

Ayom Gründer
QUOTE Der Online-Werbeexperte Doubleclick wird für 1,1 Milliarde Dollar von einem Finanzinvestor übernommen. Das gab Hellman & Friedman, eine auf Investments im Medienbereich spezialisierte Beteiligungsgesellschaft mit Sitz in San Francisco, Kalifornien, heute bekannt.

http://de.internet.com/index.php?id=2035219

Was haltet Ihr davon?

Gruss, Remo
 
Man müßte wissen aus welchem Grunde der Investor so eine Firma übernimmt. An den überragenden Ergebnissen kann es nicht liegen, denn wer kauft sich für 1,1 Mrd. eine Firma die 31 Mio. pro Jahr abwirft? Aber auch mit gekauften Schulden kann man ja bekanntlich Gewinn machen! Oder die hatten ein Konzept in der Schublade, was diesen Preis wert war.

Viele Grüße
U. Friedrich
 
Hallo Uwe,

Wenn Doubleclick ¤31 Mio abwirft und ¤1'100 Mio gekostet hatte, heisst das, dass diese Anlage einen Profit von 2.82% erreicht. Dies scheint vielleicht nicht besonders gross, ist aber wesentlich höher als das Kursgewinnverhältnis von fast allen börsenkotierten Unternehmensaktien im Moment. Weiter haben die Amerikaner errechnet, dass die digitalen Werbebudgets jährlich im oberen zweistelligen prozentualen Bereich steigen und die traditionellen im unteren einstelligen. Google versechstfachte den Gewinn dank Werbung. Doubleclick ist im digitalen Werbemarkt gut positioniert. Der Finanzinvestor dürfte eine ausserordentlich gute Nase gehabt haben. Vielleicht war es ja Warren Buffett oder Bill Gates, der übrigens in den Verwaltungsrat von Warren Buffetts Berkshire Hathaway gewählt worden war?

Gruss
Lucas
 
<Achtung Spekulation>
Man könnte sich überlegen, was wäre, wenn hinter dem Finanzinvestor Google stecken würde. Es ist auffällig, dass Google am selben Tag klassische AdServer-Lösungen ankündigt und kurz darauf die Doubleclick-Übernahme publik wird.
</Achtung Spekulation>

Gruss, Remo
 
QUOTE (Remo Uherek @ Do 28.4.2005, 11:59)<Achtung Spekulation>
Man könnte sich überlegen, was wäre, wenn hinter dem Finanzinvestor Google stecken würde. Es ist auffällig, dass Google am selben Tag klassische AdServer-Lösungen ankündigt und kurz darauf die Doubleclick-Übernahme publik wird.
</Achtung Spekulation>

Die Spekulation scheint sich jetzt zu bewahrheiten. Heute steht bei Spiegel Online das Google Doubleclick übernimmt:

http://www.spiegel.de/netzwelt/web/0,1518,477190,00.html

Grüße
Chris
 
QUOTE yes, google kauf doubleclick für 3.1 billion us$


Und bevor jetzt jemand in Panik gerät im USA-Englsich sind 1 Billiion das gleiche wie 1 Milliarde in deutsch.
 
yes, natürlich hat rainer recht. aber der kaufpreis ist das zehnfache des revenue last year (umsatz). ist doch wahnsinn...

ric
 
doubleclick ist zwar einer der pioniere des online marketings, hat sich in den letzten 6 jahren meiner meinung nach nur träge entwickelt. wenig bis keine innovation. die technologische plattform, das "dart" system ist zudem auch alles andere als kundenfreundlich. ich habe noch nie so eine miese plattform hinsichtlich bedienbarkeit / frontend-design gesehen.
bei dieser akquisition geht es wohl darum, dass kein anderer die braut schnappt. nimmt mich wunder, wie die partner von doubleklick reagieren, welche denen ihre technologien / adserver einsetzen und defakto in konkurrenz zu google stehen.. oder anders herum, was google mit denen macht... z.B. Adlink..

cu

martin
 
QUOTE (Martin Häfliger @ Sa 14.4.2007, 10:55) doubleclick ist zwar einer der pioniere des online marketings, hat sich in den letzten 6 jahren meiner meinung nach nur träge entwickelt. wenig bis keine innovation. die technologische plattform, das "dart" system ist zudem auch alles andere als kundenfreundlich. ich habe noch nie so eine miese plattform hinsichtlich bedienbarkeit / frontend-design gesehen.
bei dieser akquisition geht es wohl darum, dass kein anderer die braut schnappt. nimmt mich wunder, wie die partner von doubleklick reagieren, welche denen ihre technologien / adserver einsetzen und defakto in konkurrenz zu google stehen.. oder anders herum, was google mit denen macht... z.B. Adlink..

cu

martin

Das könnten meine Worte sein...

Mich nimmt wunder was AdLink macht...

AdLink sieht sich als "Nummer 1 für Online Werbung". Nun wurde der technologische Partner von AdLink durch google gekauft. AdLink will aber nix mit google zu tun haben.
 
QUOTE (Uwe Friedrich @ Do 28.4.2005, 6:14)Man müßte wissen aus welchem Grunde der Investor so eine Firma übernimmt. An den überragenden Ergebnissen kann es nicht liegen, denn wer kauft sich für 1,1 Mrd. eine Firma die 31 Mio. pro Jahr abwirft? Aber auch mit gekauften Schulden kann man ja bekanntlich Gewinn machen! Oder die hatten ein Konzept in der Schublade, was diesen Preis wert war.

Viele Grüße
U. Friedrich

Uwe.

Nun hat der Investor also einen Gewinn von zwei Milliarden Dollar eingefahren und auf zwei Jahren Dauer entspricht dies einer jährlichen Rendite von 90%, was ja nicht besonders schlecht sein dürfte.

In den USA wird das analoge Fernsehen in genau zwei Jahren vorbei sein.

Wer dann nicht aufs digitale Fernsehen aufgerüstet hat, sieht nichts mehr fern.

Doubleclick, vor allem aber Doubleclicks Beziehungsnetz, dürfte sich dann, auch ohne Google, als eine kleine Goldgrube entpuppen, AdSense natürlich genauso!

Was Europäer selten verstehen ist der Wert von Beziehungsnetzen, denn Europäer sind Informations- und Wissensorientiert.

Ganz anders die Chinesen, welche Beziehungsnetzorientiert sind, meint Terry Hird bei einem Google Event!

Was sich Google bei Doubleclick für US$3.1 Milliarden gekauft hat ist keinesfalls die Technologie, sondern vor allem das Beziehungsnetz!

Google hat in China sicher schon einiges gelernt, was die Europäer vermutlich kaum mehr begreifen werden.

Während die Europäer inzwischen glauben, es handle sich um einen Krieg der Talente, wissen die Chinesen und die Amerikaner beginnen es zu ahnen, dass es in Wirklichkeit ein Krieg der Beziehungen ist.

Wer keine Beziehungsnetze aufbaut wird im Zeitalter des Crowdsourcing und der Massenzusammenarbeit einfach nur noch links liegengelassen.

Don Tapscott und Anthony D. Williams erklären Euch in Wikinomic wohin der Zug fährt!

Gruss

Lucas
 
QUOTE In den USA wird das analoge Fernsehen in genau zwei Jahren vorbei sein.

Wer dann nicht aufs digitale Fernsehen aufgerüstet hat, sieht nichts mehr fern.


Was hat das bitte schön damt zu tun?
 
QUOTE (Rainer @ So 15.4.2007, 22:42)
QUOTE In den USA wird das analoge Fernsehen in genau zwei Jahren vorbei sein.

Wer dann nicht aufs digitale Fernsehen aufgerüstet hat, sieht nichts mehr fern.


Was hat das bitte schön damt zu tun?

Rainer,

Das hat mit dem LUCK Faktor zu tun, wobei L für Location, U für Understanding, C für Connection und K für Knowledge steht.

Du hast womöglich nicht (oder noch nicht) verstanden, dass alle nicht digitale Werbung in zwei Jahren kundenlos sein wird, nicht aber die digitalen Anbieter wie Doubleclick!

Google geht es jedoch nicht um Doubleclicks Technologie, denn die ist in der Tat veraltet, wie es Martin Häfliger richtig festgestellt hatte.

Es geht Google weder um die "Talente" noch um die "Technologie" von Doubleclick, sondern um deren Kundenlisten.

Google will die Kunden von Doubleclick und kauft die Kundenliste für US$3.1 Milliarden ein.

Google will die Kunden von MySpace und kaufte diese vor ein paar Monaten für US$900 Millionen ein.

Google will den Markt und kriegt ihn auch!

Es geht um Marktanteile, lieber Rainer, nicht um Technologie und Talente.

Die Chinesen wissen das und sind deshalb so erfolgreich.

Google hat von den Chinesen gelernt, Europa nicht!

Terry Hird erklärt es Dir, falls Du Dir das Video ansehen willst!

Gruss

Lucas
 
Was Lucas sagt ist vollkommen richtig und ist eigentlich auch bei uns im Dienstleistungsbetrieben schon lange so.
People Business. Es geht primär um das beste Beziehungsnetz! Wer die meisten Leute kennt, die strategisch besten Beziehungen hat bekommt die meisten Anfragen, welche dann bei einem mehr oder wenige konkurrenzfähigen Angebot zu einem Auftrag führt. Was im kleinen funktioniert, lässt sich natürlich auch auf die Grossen skalieren..





 
microsoft macht druck auf kartellbehörden, warnt vor monopolstellung und den daraus resultierenden gefahren für den freien wettbewerb.

gestern hielt ich diesen gedanken noch für satirisch.
aber ne, nix satire: http://www.heise.de/newsticker/meldung/88272

muss aber trotzdem schmunzeln. ausgerechnet microsoft
biggrin.gif
 
Jup, als ich das vor 2 Tagen hier im Forum sah, hab ich als erstes gedacht: Damit MS den Zuschlag nicht erhält.

Wenn man neue Werbung macht (so wie Adsense/-words) dann ist es immer sehr schwer die alten Werber davon zu überzeugen. Bei uns nennt man das der Bauer frisst nicht, was der Bauer nicht kennt. Es geht einfach seine Zeit. Hier - und insb. nicht in Redmont - ist das eingekaufte Vertrauen 3Mia wert...
 
Google diversifiziert weiter und sichert sich Radio-Werbeplätze schreibt nicht nur Golem.de, sondern wird auch von Google selbst in "An agreement with Clear Channel Radio" angekündet!QUOTE ("Google sichtert sich Radio-Werbeplätze")Das mehrjährige Abkommen sieht vor, dass Google einen garantierten Teil der Werbeplätze für 30-Sekünder auf mehr als 675 der UKW- und MW-Sender von Clear Channel vermarkten darf. Die finanziellen Einzelheiten wurden nicht genannt. Google erhält für seine AudioAds damit eine US-weite Distributionsmöglichkeit und kann einzelne Zielgruppen örtlich und zeitlich getrennt erreichen. Clear Channel erhält dadurch eine weitere Möglichkeit, Werbeplätze zu füllen. Google will sich bei der Vermarktung auf Werbetreibende konzentrieren, die bisher nur Online-Werbung betreiben und im Radio nicht aktiv sind, während sich Clear Channel Radio weiterhin um klassische Radio-Werbekunden kümmern will.

Dafür gibt es zwei Gründe, einen politisch kurzfristigen und einen langfristigen Grund um mehr Marktanteile.

Al Gore, der vom amerikanischen Volk zum 43. Präsidenten der USA gewählte ehemalige Vizepräsident der USA, der von 7 republikanischen Richtern des US Supreme Court 2001 nicht zum 43. Präsidenten der USA bestätigt worden war, ist im Verwaltungsrat von Google und berät das Unternehmen.

2008 stehen neue Präsidentschaftswahlen an!

Um das enorme, gefähriliche Netzwerk von Karl Rove und anderen republikanischen Mitgliedern von Corporate America brechen zu können, braucht Google einen substantielle Deckung und Einflussnahme, nicht nur im politischen Bereich, aber auch.

Zwischen sechs und zehn Milliarden dürfte der US Wahlkampf 2008 kosten. Ein grosser Teil davon wird in Werbung von Massenmedien gehen, welche sich primär in vier Teile gliedern:

- Printmedien
- Fernsehen
- Radio
- Internet

Mit diesem neuen Schachzug versucht Google kurzfristig etwas mehr Geldeinnahmen vom US Wahlkampf 2008 einzunehmen und langfristig, sich im stark wachsenden Markt des Podcasting zu profilieren.

Ein Element mehr!
 
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QUOTE Leider können wir keine Google-Ads in DART aufschalten. Wir hatten dies schon länger einmal getestet und es funktioniert nicht mit diesen Tags.

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DART ist der AdServer von DoubleClick. Da hat sich ja google was geiles gekauft.
 
was kommt als nächstes? googlechens reise ist mit der übernahme von doubleclick ja noch nicht beendet.

ein plausibler gedanke:
QUOTE Denn was Google noch immer fehlt, ist der direkte Zugang zu den Werbeetats vieler großer Konsumgüter-Konzerne, von Henkel bis Nestle, von Gucci bis Adidas. Dazu reicht es nicht aus, gute Vertriebswege und Techniken bereit zu stellen. Vielmehr braucht Google eigentlich noch eine der großen internationalen Werbe- oder Mediaagenturen, die ihren Kunden die neuen Möglichkeiten der Reklame im Netz schmackhaft machen.


aus: http://www.zeit.de/online/2007/16/google-m...oft-doubleclick
 
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