Domain-Ankauf via sedo

MISC

Mitglied
Hallo zusammen

Ich möchte hier ein kleines Erlebnis mit sedo.de von letzter Woche kurz schildern:

Ich habe sedo.de mit den Ankaufsverhandlungen einer .com-Domain betraut. Dies kostet gleich zu Beginn 70 Euro, dann erstellt Sedo zuerst ein Domaingutachten. In diesem Stand dann unter anderem zu lesen:

Auf der Domain wird ein komplett entwickeltes Projekt betrieben, das auf den ersten Blick auch gute Umsätze zu erzielen scheint.

Der Wert wurde dann auf 20'000 geschätzt. Ich sehe dies leicht anders, denn auf der Domain haben seit 2003 keine Aenderungen mehr stattgefunden, der Server ist oft down, Links funktionieren teilweise nicht, es gibt kein integriertes Payment-System. Darum stimmt aus meiner Sicht das obige Zitat auf dem Domaingutachten nicht und der Preis müsste viel tiefer angesetzt werden.

Wenn ich aber nicht mindestens 75 Prozent des von Sedo geschätzen Preises für die Domain biete, dann ist Sedo gar nicht bereit, die Verhandlungen überhaupt aufzunehmen.

Naja, was ich davon halte, brauche ich hier wohl nicht zu schreiben ...

Herzliche Grüsse
MISC
 
und wie sollen wir was dazu sagen, wenn du die domain nicht nennst ?
ich habe mit sedo gute erfahrungen gemacht.

ric
 
Es ja nicht um die eigentliche Domain.

Ich will nur darauf hinweisen, dass man seine eigenen Preisvorstellungen nicht einbringen kann, wenn man Sedo mit den Verhandlungen für einen Domainankauf beauftragt.

Denn dies mag wohl irgendwo in den Vertragsbedingungen stehen, ist aber beim Erteilen des Auftrag ansonsten nicht transparent.

MISC

 
QUOTE Denn dies mag wohl irgendwo in den Vertragsbedingungen stehen, ist aber beim Erteilen des Auftrag ansonsten nicht transparent.

Und deshalb gilt auch hier: wer liest, ist klar im Vorteil!
 
Hallo zusammen,

mir ging es gerade ähnlich, ich wollte ebenfalls eine Domain per Mittelsmann Sedo ankaufen.

Das Wertgutachten von Sedo kommt in etwa zu einem Domainwert wie Adressio oder Adresso, es liegt damit nach meinem Urteil um den Faktor 10 zu hoch. Über die Qualität des Domaingutachtens und der Markenrecherche lästere ich hier aber nicht im Detail, weil ich die Domain hier auch nicht nennen möchte.

Bei der Bestellung des Domainankauf-Versuchs habe ich mich selbstverständlich auf die Spielregeln von Sedo eingelassen. Und bezahle nun eben mal wieder etwas Lehrgeld. Andere potentielle Ankäufer sollten daran denken:

a) Sedo verdient am Ankauf 10% der Verkaufssumme.
b) Sedo legt effektiv einen (potentiellen) Mindestbetrag für den Verkauf fest.

Die Werbeaussage "Hierbei bleiben Sie anonym im Hintergrund und sind somit vor überhöhten Preisforderungen geschützt" ist demgemäß mit Vorsicht zu genießen.

PS: frohe Ostern!
 
Wieso sollte man Sedo auch mit dem Kauf beschäftigen? Verkauf verstehe ich aber einen Kauf nicht.

In den meisten Fällen weiß man doch wer der Domaininhaber ist, wieso nimmt man nicht gleich selbst Kontakt mit ihn auf?

In meinen Fällen hat dies bis jetzt ohne Probleme funktioniert.

LG Brian
 
Ich bin eigentlich ganz froh, wenn ich ein paar Arbeiten abgeben kann. Aber in diesem Fall war das eben ein Irrtum.
 
Irgendwie verstehe ich das Problem nicht so ganz.

Jeder Dienstleister (egal ob on- oder offline) ist gut damit beraten, wenn er sich nur auf jene Kunden einläßt, mit denen gewisse Mindestumsätze zu erzielen sind.

Denn nur mit diesen läßt sich ein Geschäft auch einigermaßen kostendeckend betreiben, wenn die Kosten für den Erstkontakt einigermaßen im Rahmen bleiben.

Ein Erstkontakt, der eine Stunde Arbeitszeit kostet, dafür kann man nicht 20 Euro ansetzen - außer, man will pleite gehen.

Und 70 Euro bewegt sich in der Rubrik Portogeld für einen möglichen Kunden. Ein Anwalt kostet jedenfalls mehr.

Der einzigste Einwand wäre eine mögliche Intransparenz beim Angebot bzw. versteckte Kosten. Aber das dürfte hier nicht der Fall sein.
 
Ich bin nicht sicher, ob ich Dich richtig verstehe. Kurz noch einmal das Geschäftsmodell von Sedo an einem hypothetischen Beispiel. Ich will die Domain krims-krums.de über Sedo ankaufen:

1. Ich bitte Sedo, die Domain krims-krums.de anzukaufen und bezahle für die Bitte 69 Euro.
2. Sedo erstellt daraufhin ein Domaingutachten und kommt darin auf einen Domainwert in der Größenordnung von Adresso (hier konkret: 2000 bis 2300 Euro) / Adressio (hier konkret: 4848 Euro), sagen wir also 3000 Euro.
3. Ich muss Sedo jetzt einen Maximalpreis für den Ankaufsversuch angeben. Dieser muss mindestens 75% von 3000 Euro betragen, also 2.250 Euro.
4. Wahrscheinlich würde hier jeder zustimmen, dass die Domain keine 2.250 Euro Wert ist. Aber das Wertgutachten ist nicht anfechtbar. Und wenn ich nicht bereit bin, für die Domain krims-krums.de 2.250 Euro zu bezahlen, ist der Ankaufsversuch beendet.

Ich kann also nicht selbst bestimmen, wieviel ich für den Ankaufsversuch ausgeben möchte, sondern das liegt in der Hand des Maklers.

Es gibt hier eben einen klaren Interessenkonflikt:

a) Ich als Kunde möchte die Domain günstig erwerben.
b) Sedo erhält eine Umsatzbeteiligung und ist daran interessiert, die Domain teuer zu erwerben.

 
Ich sehe das auch so, wie JAuer. Die Preise von Sedo sind absolut im Rahmen. Ich benutze Sedo auch und möchte ihr nicht unterstellen, dass sie die Domainbewertungen zu hoch ansetzt, um möglichst hohen Profit einzufahren. Diese Erfahrung habe ich nicht gemacht, auch wenn ich nicht immer mit den Bewertungen einverstanden bin.

Das Problem ist doch das Auseinanderklaffen von
A) Die Domainwertvorstellungen des möglichen Käufers
B) Die Domainwertvorstellungen des Verkäufers
Sedo bietet dazu den besten Marktplatz den ich kenne und die Bewertungen von Sedo sind sicherlich die renommiertesten im Markt.

Das alles nützt mir nichts, wenn der mögliche Verkäufer die Sedo Bewertung ignoriert und an einem Preis festhält, der 25-50 mal höher ist als die Bewertung. Ich schätze eine Domainbewertung von Sedo als Grundlage, würde die Wichtigkeit aber nicht überbewerten.

Zur Bewertung von Projekten:
(at MISC) Das am Projekt seit 2003 nichts geändert wurde, der Server oft down ist, Links nicht und kein integriertes Payment System vorhanden ist, ist für die Bewertung nicht so relevant.

Viel wichtiger sind doch die Fragen:
1) Die Platzierung des Projekts bei SUMA für die wichtigsten Keywords.
2) Der aktuelle Ertrag pro Jahr.
3) Der mögliche Ertrag wenn man das Projekt wieder auf Vordermann bringt etc.

At profo
Ich würde für krims-krums.de keine 2250 bezahlen, würde aber vorsichtig sein, mit der Aussage sie sei dieses Geld nicht Wert, wenn ein entsprechendes Sedo Gutachten vorliegt.

Wenn ich nicht bereit bin, die von SEDO geforderten 75 % anzuzahlen, so kann ich ja eine andere Vermittlungsstelle beauftragen oder den direkten Kontakt suchen.
Wenn ich dann mit eventuell unverschämt hohen Preisvorstellungen konfrontiert werde, legt sich zumindest der Argwohn über ein vermeintlich zu hoch ausgestelltes Wertgutachten. Dann sieht die Sache plötzlich ganz anders aus und der ganze Ärger richtet sich auf die Unverschämtheit des Verkäufers.
Ist doch so!






 
@Ralf, gegen die Preise bei Sedo habe ich ja auch gar nichts einzuwenden. Ich habe Sedo ja schließlich auch in Kenntnis der Preise beauftragt.

Wogegen ich etwas einzuwenden habe ist, dass Sedo nicht einmal einen Ankaufsversuch startet, wenn ich nicht bereit bin, den von Sedo geforderten Preis zu bezahlen. Ich zahle also 69 Euro für nichts (bzw. für ein Wertgutachten, dass mich nicht die Bohne interessiert). Und das hat für mich einfach ein bisschen mehr als ein Geschmäckle.
 
Das kann ich verstehen. Dann bleibt Dir im Moment wirklich nichts anderes übrig, als auf anderen Wegen den Verkäufer zu kontaktieren.
Wenn Du dann die Preisvorstellung des Verkäufers kennst, würde ich allenfalls nochmals an Sedo herantreten.

Wenn der Preis des Verkäufers zu hoch ist, kannst du das zur Seite legen und siehst das Gutachten eventuell mit anderen Augen.
Ich sage das, weil mir das selber so passiert ist.

Wenn man es nicht blockt kriegt man über die Sedo Platform sehr viele Angebote, wo Leute versuchen, wertvolle Domains zu Schnäppchenangeboten zu kaufen (100 Euro) und auf der anderen Seite, macht man aus eigener Sicht gute Angebote und bekommt unverschämte Gegenangebote.
Jeder sieht die Welt nur aus seiner Sicht. Trotzedem schätze ich, dass 90 % der Angebote über Sedo, viel zu hoch, oder viel zu tief sind. Deshalb kann ich auch verstehen, dass Sedo da eine 75% "Klausel" eingebaut hat.



 
QUOTE (profo @ Fr 21.03.2008, 22:43)Ich bin nicht sicher, ob ich Dich richtig verstehe. Kurz noch einmal das Geschäftsmodell von Sedo an einem hypothetischen Beispiel.
...
a) Ich als Kunde möchte die Domain günstig erwerben.
b) Sedo erhält eine Umsatzbeteiligung und ist daran interessiert, die Domain teuer zu erwerben.

@profo, ich hatte das oben schon richtig verstanden.

Trotzdem habe ich damit keine Probleme.

Ich kenne dasselbe von mir. Auf meiner Domainstartseite steht hinreichend klar


QUOTE Lassen Sie sich Ihre Web-Datenbank ab 440.- Einrichtungsgebühr zuzüglich Miete erstellen.


daß die Monatsmiete bei 9,90 / Monat beginnt, steht auch auf der Startseite (rechts im Kasten).

Nun gibt es Leute, die rufen bei mir an, sie bräuchten eine Tabelle, die müsse dies, jenes und das können, einige Benutzer usw., ich sage, 'ok, Einstiegspreis 440 alles inklusive'. Und dann erzählt mir der eine, daß es bei der Konkurrenz 399 kosten würde (obwohl er davor selbst kapiert hat, daß das technisch etwas ganz anderes ist als mein Angebot), der zweite klagt, ich hätte das doch schon alles da, ich würde doch nicht so lange dafür benötigen, ob nicht 220 reichen würde usw.

Natürlich habe ich Verständnis dafür, daß jemand eine Dienstleistung (hier Sedo, da eine Web-Datenbank) möglichst günstig nutzen will. Aber das heißt eben auch, daß es noch diverse Fragen gibt, die erst im Laufe der Auftragsabwicklung auftauchen, die Zeit und meine Ressourcen kosten.

Und da ist meine Erfahrung die, daß es dann besser ist, auf bestimmte Kunden zu verzichten und dafür hinreichend Zeit für jene zu haben, die sich solch eine Dienstleistung auch leisten können bzw. wollen. Denn dann tauchen eben noch tausend Dinge auf, die dem Kunden erst später einfallen - und natürlich will er dann, daß sich die Kosten nicht erhöhen. Letzteres kann ich mir (bzw. oben: Sedo) aber nur dann leisten, wenn mit jedem Kunden auch ein gewisser Mindestumsatz gemacht wird - und wenn man nicht einige Kunden hat, die einem überproportional viel Arbeitszeit in Anspruch nehmen, nicht aber den entsprechenden Umsatz generieren.

Bei Sedo gibt es zwei Einnahmequellen: Die 70 Euro 'Grundrauschen' und die prozentuale Beteiligung. Die wiederum dürfte sich erst ab Domainpreisen von vielleicht 4000 - 5000 (also 400 - 500) lohnen.

Und jedes Unternehmen tut gut daran, eine Strategie zu entwickeln und auch konsequent einzuhalten, dafür zu sorgen, daß gewisse Interessenten keine Kunden werden.

Ich kann deshalb mit einer reinen 'Billig-Strategie' nach dem Motto 'Wir nehmen jeden Interessenten als Kunden' nichts anfangen. Das wird zwar im Providerbereich ständig gemacht. Aber da gibt es dann auch die Klage über 'Provider sperrt, weil zu viel Traffic, dabei hieß es doch Inklusivtraffic', 'Außenstände bei einer dreistelligen Zahl von Kunden' mit dementsprechend horrendem Aufwand für Mahnungen usw.

Oder anders gesagt: Wenn ein Unternehmen viele Außenstände hat, dann zieht es 'ungesunde Kunden' an und sollte vielleicht seine Marktstrategie etwas überdenken.
 
@Jürgen, ich denke, ich habe mich vielleicht nicht klar genug ausgedrückt.

Mein Punkt ist nicht, wie Du schreibst, dass ich eine Dienstleistung unbillig günstig nutzen möchte. Mein Punkt ist, dass ich für eine Domain, die nach meinem Dafürhalten mit viel gutem Willen 1000 Euro wert ist, nicht 10000 Euro bezahlen werde, nur damit mein Makler auf seine Provision kommt.

Wenn für Sedo eine Domainvermittlung unter 5.000 Euro nicht profitabel ist, dann muss das den Kunden auch kommuniziert werden. Sedo erweckt aber den Eindruck, dass sie auch Maklerdienste für tiefpreisige Domains übernehmen. Ihr Angebot lautet: 69 Euro "für das Ausdrucken meines Auftrags", plus 10% - mindestens 50 Euro - Provision für die erfolgreiche Vermittlung.

Der Vergleich mit Deinem Angebot passt da, wenn ich das richtig verstehe, nicht so richtig. Der Vergleich wäre passender bei folgender Vorgehensweise:

1. Kunde bestellt die Einrichtung einer zweispaltigen Datenbank gemäß Deiner Geschäftsbedingungen.
2. Kunde zahlt 440 Euro.
3. Du erstellst einen Kostenvoranschlag, der für die Einrichtung der Datenbank bei 15.000 Euro liegt.
4. Der Kunde rechnet Dir vor, dass ihm das Einrichten einer Tabelle mit zwei Spalten keine 15.000 Euro wert ist. Er zahlt jedenfalls nichts mehr. Du weist darauf hin, dass eine Datenbank eben ein kompliziertes Gebilde ist und im übrigen auf Deine Geschäftsbedingungen.
5. Der Vorgang ist damit beendet. Du hast den Kostenvoranschlag für 440 Euro vergütet bekommen. Der Kunde sucht sich anderweitige Dienste.

Viele Grüße und frohe Ostern!

Martin

 
Ich bin euch noch den Abschluss der Geschichte fällig.

Nach einigem Hin und Her hatte der Sedo-Bearbeiter den Ankauf zu meinen Konditionen versucht, und er kam dann auch erfolgreich zustande.

Viele Grüße
 
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