Das Internet-Manifest

Jürgen Auer

Legendäres Mitglied
Gelesen in der Online-Ausgabe des Tagesspiegels (der Artikel erscheint morgen):

Das Manifest der Blogger

Ebenso zu finden auf einer eigenständigen Domain http://www.internet-manifest.de/


17 Behaupungen zu den Wirkungen des Internet auf Journalisten und Blogger:
  • * Das Internet ist anders
    * Das Internet ist ein Medienimperium in der Jackentasche.
    * Das Internet ist die Gesellschaft ist das Internet.
    * Die Freiheit des Internet ist unantastbar.
    * Das Internet ist der Sieg der Information.
    * Das Internet verändert (durchgestrichen) verbessert den Journalismus.
    * Das Netz verlangt Vernetzung.
    * Links lohnen, Zitate zieren.
    * Das Internet ist der neue Ort für den politischen Diskurs.
    * Die neue Pressefreiheit heißt Meinungsfreiheit.
    * Mehr ist mehr – es gibt kein Zuviel an Information.
    * Tradition ist kein Geschäftsmodell.
    * Im Internet wird das Urheberrecht zur Bürgerpflicht.
    * Das Internet kennt viele Währungen.
    * Was im Netz ist, bleibt im Netz.
    * Qualität bleibt die wichtigste Qualität.
    * Alle für alle.
Die Thesen stammen von 'wichtigen Bloggern und Journalisten', teilweise sind das relativ interessante Überlegungen zum Verhältnis Journalisten - Blogger.

Verfasser: * Markus Beckedahl * Mercedes Bunz * Julius Endert * Johnny Haeusler * Thomas Knüwer * Sascha Lobo * Robin Meyer-Lucht * Wolfgang Michal * Stefan Niggemeier * Kathrin Passig * Janko Röttgers * Peter Schink * Mario Sixtus * Peter Stawowy * Fiete Stegers

Ich selbst kenne mich nicht so großartig in der Blogszene aus, einige Namen kenne ich (eher vom Hörensagen), andere sind mir unbekannt. Die Onlinequellen bieten jeweils Links zum Blog (die sich nicht so direkt rauskopieren ließen).

Oben habe ich absichtlich nur die Überschriften rauskopiert. Darunter folgen jeweils längere Erläuterungen. Zum genaueren Verständnis sollte man sich die Thesen im Detail ansehen.

Ferner betrifft das natürlich alle, die versuchen, mit Content im Internet Geld zu verdienen - die damit in Konkurrenz zu klassischen journalistischen Angeboten treten.


PS: Grade (20:45) sehe ich: Bei Heise gibt es diese Nachricht auch, dort etwas zu den Hintergründen: Alpha-Blogger entwerfen Manifest für Internet-Journalismus. Da stammt die Nachricht von 14:55. Der oben verlinkte Tsp-Artikel stammt von 15:07, gelesen hatte ich das irgendwann am Spätnachmittag, da aber noch keine Zeit zum Posten gehabt.
 
Bemerkenswert, dass nun (endlich) auch Jouranalisten Blogger nicht als Bedrohung, sondern als Ergänzung sehen oder das Blog als mögliches Tätigkeitsfeld in Betracht ziehen. Das habe ich vor 2 Jahren schon mal geschrieben: Beim Gegeneinander werden die Journalisten früher oder später verlieren, was sich derzeit in der Schweizer Pressewelt auch deutliche zeigt. Die Verlage streichen überall Redaktions-Stellen und das Internet saugt die ganzen Werbegelder weg...
 
QUOTE (Goggi @ Mo 7.09.2009, 23:54)Bemerkenswert, dass nun (endlich) auch Jouranalisten Blogger nicht als Bedrohung, sondern als Ergänzung sehen oder das Blog als mögliches Tätigkeitsfeld in Betracht ziehen.

Teilweise müssen sie das zwangsweise - weil die Redaktionen Stellen streichen und jene, die noch vor ein oder zwei Jahren Artikel über Arbeitslosigkeit schrieben, nun selbst nach neuen Möglichkeiten suchen müssen.


Interessant fand ich einige Stellen:

Zu 10:

QUOTE Qualitativ zu unterscheiden ist nicht zwischen bezahltem und unbezahltem, sondern zwischen gutem und schlechtem Journalismus.


Zu 11:


QUOTE Es waren einst Institutionen wie die Kirche, die der Macht den Vorrang vor individueller Informiertheit gaben und bei der Erfindung des Buchdrucks vor einer Flut unüberprüfter Information warnten. Auf der anderen Seite standen Pamphletisten, Enzyklopädisten und Journalisten, die bewiesen, dass mehr Informationen zu mehr Freiheit führen - sowohl für den Einzelnen wie auch für die Gesellschaft.


Das Internet hebt in gewisser Weise diese Schlüsselloch-Funktion der Journalisten auf. Da die Quelle vieler journalistischer Tätigkeiten - nämlich das, was per DPA und ähnlichen Großagenturen an Informationen hereinkommt, zu sichten und aus diesen auszuwählen - nun für Laien / Blogger direkt zugänglich ist bzw. da bestimmte Informationen direkt in die Öffentlichkeit gehen (etwa http://boocompany.com/ - der DotcomTod-Nachfolger), existiert eine ganz neuartige Konkurrenz.


Ähnlich sehe ich das übrigens schon seit langer Zeit im IT-Bereich. Auch hier ist eine indische oder australische Firma nun Konkurrent von mir (von den Konkurrenten in AT/CH/DE ganz zu schweigen - früher hatte ich Konkurrenten nur in Berlin) - und ich kann nicht sagen: 'Schottet doch bitte die Märkte ab'. Umgekehrt vergrößern sich natürlich die Märkte eines deutschen Anbieters durch das Internet. Aus dieser eigenen Erfahrung heraus fand ich manches 'Herumheulen von Journalisten' in den letzten Jahren immer etwas albern, weil ich nicht einerseits vom Web profitieren, andererseits aber über neue Konkurrenz plärren kann.
 
QUOTE (Jürgen Auer @ Mo 7.09.2009, 19:10) * Die Freiheit des Internet ist unantastbar.


Nun, zumindest diese Behauptung wurde in Deutschlang ja schon abgeschaft.

 
Zurück
Oben