Browserkrieg beendet?

Martin H

Angesehenes Mitglied
Vor ein paar Jahren überschlugen sich regelmässig die Schlagzeilen hinsichtlich Browser-Marktanteilen. Wie ein Börsenkurs wurde deren Entwicklung verfolgt. Der Marktanteil besass den Status als DIE Kennzahl für den Erfolg oder die Beherrschung des Internets schlechthin. Kann der Underdog Netscape das neue Medium beherrschen? Bekanntlich gewann Microsoft die Schlacht und verdrängte Netscape vom Markt!!!

Aber noch Jahre später wird die Aufholjagt von mozilla / Firefox (ex netscape) gegenüber IE in den Fachzeitschriften zelebriert!

Weshalb eigentlich?

Ist diese Information überhaupt noch eine Schlagzeile wert?? Ist aus DER Schlüsselkennzahl nicht einfach eine banale Information ohne Bedeutung geworden? Ist der Browser nicht lediglich nur ein dummes Stück Software wie z.B. ein IRC Client? Das zudem noch kostenlos ist....

Ist durch diesen Browserkrieg viel Leerraum entstanden für neue Impulse?

Ich erinnere mich an eine Headline, welche kurz vor Platzen der New Economy Blase in einer Fachzeitschrift erschien: "Content is King", alles drehte sich in dieser Zeit um Inhalte!! Mit "Content" wurde gehandelt, es gab spezifische Plattformen dafür, Firmen wurden gegründet, welche sich ausschliesslich mit Inhalten fürs Netz beschäftigten ...

Durch das Platzen der Internet-Blase zersprangen leider viele sinnvolle Investitionsimpulse!!

Aber trotzdem:

Ist der Browserkrieg komplett beendet??
Wird Microsoft bald selber auf den Firefox zurückgreifen und spezifische Add ons rausgeben??
Weshalb giesst Big G Öl in ein Feuer, welches gar nicht brennt ?? Ist es lediglich die berechnende Absicht diesen Konflikt als Deckmantel zu verwenden??
Wirre Gedanken oder doch nicht??

cu

martin


 
QUOTE Ist diese Information überhaupt noch eine Schlagzeile wert?? Ist aus DER Schlüsselkennzahl nicht einfach eine banale Information ohne Bedeutung geworden? Ist der Browser nicht lediglich nur ein dummes Stück Software wie z.B. ein IRC Client? Das zudem noch kostenlos ist....

Der Browser-Krieg hat lange Zeit für einen Kampf um den Web-Standard gestanden, also welche Firma durch das Einfügen von propertiären Techniken die Kontrolle über den Standard an sich reißen kann.

Die Browser würden dann zu einem dummen Stück Software werden, wenn man egal mit welchem Browser man unterwegs ist, immer alle Webseiten gleich wahrnehmen würde.
 
Früher haben wir einen Browser nach dem andern druchprobiert. Dann musste nur der IE kommen, und Videos in der Webseite abspielen, dann haben wir den IE benutzt und alle Möglichkeiten ausgereizt.. Dann wieder Navigator oder Opera...

Heute arbeite ich mit Firefox. Das ist in meinem Genre und Community einfach der Standard, und ich möchte ihn nicht mehr missen.

Lukas
 
QUOTE Ist der Browser nicht lediglich nur ein dummes Stück Software wie z.B. ein IRC Client?

Das mag heute durchaus so scheinen. Ich gebe aber zu bedenken, dass Mosaic/Netscape zum Durchbruch des Internets und der IPO von Netscape zum Internetboom geführt hat. Thomas Friedman in "The World is Flat" spricht bei der Browser-Technologie von Netscape (also Browser, wie wir sie heute kennen) von einer der wichtigsten Erfindungen in der jüngeren Geschichte.
Die Frage ist, wieviel Macht Browser heute noch besitzen bzw. verleihen. Sie können immerhin (zu einem Teil) den Besucherstrom kontrollieren (mittels vorinstallierter Startseite, Toolbars, Lesezeichen o.ä.). Browser sind immerhin der Eingang zum Internet. Ich würde das nicht unterschätzen.


QUOTE Ist der Browserkrieg komplett beendet??

Da zu viele Unternehmen nach Macht und Status streben, bezweifle ich, dass der Krieg je vorbei sein wird. Es wird aber interessant sein zu beobachten, ob sich Open-Source gegenüber proprietärer Software durchsetzen wird.

Remo
 
QUOTE (Martin Häfliger @ Fr 23.12.2005, 1:58) Wird Microsoft bald selber auf den Firefox zurückgreifen und spezifische Add ons rausgeben??

1. Nein.

2. Microsoft setzt aktuell stark auf die Integration ihrer zugegebenermaßen sehr soliden .NET-Plattform mit der Web-Welt. Stichworte: XAML, Avalon, Vista. Wenn überhaupt, wird der Client-Krieg in Zukunft auf einer völlig anderen Ebene ausgefochten werden als bisher.
 
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