Beispielrechnung für Contentschreiber

Schwede

Angesehenes Mitglied
Hallo,

In letzter Zeit findet man in diesem Forum (und anderen Foren) immer wieder Gesuche, in denen Contentschreiber gesucht werden.

Die Vergütungen, die den Autoren geboten wird, ist zumeist allerdings so gering, dass man denken könnte, die Sklaverei ist wieder eingeführt worden.
So findet man Angebote bei denen man umgerechnet 0,7 Eurocent pro Wort erhalten soll bis hin zu den etwas besseren Angeboten, bei denen man etwa 2 Eurocent pro Wort vergütet bekommt.

Leider glaube ich, dass auch bei so geringer Vergütung, dennoch einige Contentschreiber auf solche Angebote eingehen. Dies wird wahrscheinlich aus einer gewissen Verzweifelung (akuter Geldnot) heraus geschehen.

Deshalb möchte ich hier jetzt mal aufzeigen, wie viel Geld Content einbringen kann.

Vor rund zwei Jahren habe ich eine sehr kleine Website zum Thema: Fitness, Abnehmen und Diäten online gestellt. Die Site umfasst gerade einmal 11 Seiten, die aus insgesamt nur ca. 2900 Wörtern bestehen.
Die Qualität des Contents ist wahrscheinlich nur durchschnittlich. (Ich bin kein Genie)
Bei der Vermarktung des Projektes habe ich mir nur sehr wenig Mühe gegeben. Ich habe nur in den ersten Wochen ein paar Links getauscht und mich dann gar nicht mehr um das Projekt gekümmert. Demzufolge ist das Suchmaschinenranking der Site bei relevanten Suchbegriffen auch nicht sonderlich gut. Den gesamten Zeitaufwand für den Linktausch schätze ich auf maximal 5 Stunden.
Um auch etwas mit der Site zu verdienen, habe ich kontextsensitive Werbung dezent eingebaut. Diese Werbung hat mir bislang etwas mehr als 1500 Euro eingebracht.

Rechnet man die bisherigen Einnahmen um, hätte ich somit also etwas mehr als 50 Eurocent pro Wort verdient.

Hätte ich den Text verkauft, hätte ich statt 1500 Euro nur etwa 20 bis 60 Euro verdienen können. (Basierend auf o. g. Preise für Content)


Mein Fazit lautet:

Liebe Contentschreiber - Verscherbelt eure Arbeitszeit und eure Texte nicht und ignoriert entsprechende Gesuche in Foren, wo ihr Texte zu Spottpreisen schreiben sollt.
Setzt eure Texte lieber selber online und verdient damit auf längere Sicht ein Vielfaches.
 
Hallo Schwede

dies ist meines Erachtens aber eine Milchmädchenrechnung. Denn zu dem geschriebenen Wort kommt ja noch die Arbeitszeit des HTML-Programmierens sowie weitere Zeitaufwenungen für das Einstellen von Adsense sowie die Bemühungen das Geld auch einzutreiben. Ziehst du also all die Aufwendungen von den Einnahmen den Contentschreibens ab relativiert sich der von dir beschriebene Ertrag. Es gilt also weitehin abzuwägen ob "Text erstellen und weg damit zum Kunden" einträglicher ist als eine eigene Seite zu bauen und hoffen das der Content auch gelesen (und bezahlt) wird.

Gruß Ronny
 
<<<Es gilt also weitehin abzuwägen ob "Text erstellen und weg damit zum Kunden" einträglicher ist als eine eigene Seite zu bauen und hoffen das der Content auch gelesen (und bezahlt) wird.>>>

Das stimmt schon. Aber nur dann, wenn halbwegs vernünftige Preise für Content bezahlt werden. Ich bezog mich ja aber auf die Angebote, bei denen die Autoren lediglich eine lächerliche Bezahlung erhalten sollen.
In diesen Fällen bringt es immer mehr Geld ein, den Text selber online zu stellen.
Außerdem habe ich ja betont, dass ich mir bei dem Beispielprojekt keine große Mühe gegeben habe, was die Vermarktung angeht.
Die Vermarktungsaktionen + der Bau der kleinen Site (incl. Einbau von Adsense) hat maximal 10 Stunde gedauert. (Eher weniger).
Die Contenterstellung hat deutlich länger gedauert.

Gibt man sich bei der Vermarktung mehr Mühe, erzielt man auch deutlich höhere Einnahmen. Diese Erfahrung habe ich bei anderen Projekten gemacht.

Mit Content kann man definitiv Geld verdienen (und gar nicht wenig) - deshalb sind ja auch so viele Leute an Content interessiert. Und diese Leute sollen auch gerne Geld an Content, den sie von anderen kaufen, verdienen. Nur sollten sie auch halbwegs vernünftige Preise zahlen und die Autoren nicht mit Almosen abspeisen. (Nach dem Motto - Schreib mir einen gut recherchierten tollen Artikel und du bekommst sooo viel Geld dafür, dass du dir ein ganzes Eis kaufen kannst)

Gruss Schwede
 
der schwede hat schon recht, nur schweigen sollte er
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ric
sklaventreiber.ch

PS: Joost den Texthab ich heute gekauft ;-) - unter anderem
 
@ric

Ich kann mich daran erinnern, dass Du hier im Forum jemandem schon einmal etwas mehr Geld für Content geboten hast, als derjenige verlangt hat.

Du scheinst also ein "Sklaventreiber" der etwas weniger schlimmen Sorte zu sein.

PS: Schweigen werde ich ab jetzt. Aber nur deshalb, weil ich gleich in die Kneipe gehe, um Adsense Einnahmen los zu werden.
Sollte ich morgen einen Kater haben, macht dieses ja nichts, da meine Adsense Einnahmen ja trotzdem weiter laufen, weil ich meinen Content zum Glück ja nicht verkauft habe.

Prost

Schwede
 
lach alter schwede... aber du hast recht. je nach qualität zahle ich im besten fall 20 euro und mehr je din a4 seite, kommt halt auf den texter, die qualität und seine recherche arbeit an.

das mit den adsense einnahmen, 24 std. am tag, am weekend, im urlaub, im spital... das habe ich letzhin einem versicherungsberater erklärt... ich brauche keine taggeldversicherung, die habe ich von google.... er ist entnervt abgezogen mit dem kommentar: wenn das jeder so machen würde
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viel spass beim beer
ric
 
Hiho!

Irgendein kluger Mensch hat einmal gesagt:

Wenn man sich selbst zu einem niedrigen Preis verkauft, wird niemand anderes diesen Preis erhöhen.

Leider weiß ich nicht mehr, wer das war...

Du sprichst da schon ein wichtiges Thema an. Dieses Phänomen findet man ja nicht nur bei den Textern, sondern auch im Design Bereich.

Und ja: es gibt Leute, die versuchen durch Ausbeutung von willigen Textern und Designer sich eine Seite für den Preis eines Kneipenabends zusammen zu schustern. Und das Schlimme ist, daß es mehr als zu viele "Sklaven" gibt, die sich darauf einlassen. Und sicherlich machen die es aus akuter Geldnot.

Die "Sklaven" werden abgespiest und der Sklaventreiber hat sich einen dauerhaften Nebenverdienst aufgebaut.

Allerdings erkennt man diese Websites dann auch auf den ersten Blick, weil die Qualität nicht gut ist und sie bleiben hinter ihrem Potential zurück.


Am wichtigsten ist aber die Erkenntnis: der Sklave hat die Wahl.

Es ist ein fataler Irrweg, wenn man sich weit unter Wert verkauft, weil man ja knapp bei Kasse ist. Denn dies führt einen zwar in den Markt ein, aber nur zu Leuten, die nicht bereit sind, einen angemessen zu entlohnen. Eine Sackgasse - Preise erhöhen unmöglich.

Stattdessen sollten man auf die guten und finanzstarken Kunden bauen, die Leistung belohnen. Die ziehen dann bei Zufriedenheit ganz schnell weitere gute Kunden nach sich.

Sein Glück hat jeder selbst in der Hand!

... und auch ob er Sklave oder Frei ist.

MfG
Ansgar.

 
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