Analytics ist datenschutzwidrig

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hgw

Guest
Es ist la schon länger umstritten, in wie weit Analytics den Datenschutzrichtlinien in D entspricht. Google empfiehlt selbst einen sehr langen Text dazu in der Datenschutzrichtlinie der Website einzubinden, um den User zumindest darauf hinzuweisen, dass seine Daten bzw. sein Nutzungsverhalten in den USA ausgewertet wird (auch auf ayom.com fehlt der Hinweis, soweit ich gesehen habe - oder ist die Lage in der Schweiz so anders?).

Nun gibt es sogar eine Quasi-Aufforderung, Google Analytics zu entfernen: Presseerklärung Datenschutzzentrum ULD

Es gibt ja auch in D ein (evt. fragwürdiges) Einzelfall-Urteil, wonach die Speicherung von IP-Adressen ohne explizite Einwilligung des Users unrechtmäßig war.

Ich habe meinen Kunden schon länger geraten, Abstand von Analytics zu halten - so ein Datenmoloch ist für mich mit Skepsis zu behandeln. Mit der Ausnahme, wenn diese Kunden selbst Adwords-Kampagnen laufen haben. Da ist zunächst nur Analytics in der Lage, kostengünstig relevante Auswertungen zu erzeugen.

Nun stellt sich die Frage, welche Alternativen es gibt, die Daten inkl. Adwords-Conversions auswerten können. Im eTracker geht das meines Wissens, aber erst ab den teuren Paketen (etwa 120.-/Monat aufwärts).

Jedenfalls möchte ich ungern erleben, dass mir oder meinen Kunden eine Abmahnung von einem auf Datenschutz spezialisierten Anwalt wegen Analytics zugeht oder dass irgendwann die User Cookies wieder komplett deaktivieren.

Dass man mit ein paar Tools nur die Google Cookies unterbinden kann ist keine Lösung, da Lieschen Normaluser das nicht checkt.

Eure Meinungen dazu würden mich sehr interessieren.
 
Ich sehe das aehnlich und rate auch jeden von Analytics ab.
Zur Zeit habe ich in eine Webseite fuer ein paar Tage Analytics eingebunden um die Daten mit dem chCounter zu vergleichen. Dieser stellt meiner Meinung nach eine der besten Alternativen zu Analytics dar.

Wobei man bei Analytics auch folgendes bedenken sollte. Aus rein Datenschutzrechtlicher Sicht macht eine Entfernung von Analytics keinen grossen Sinn, wenn die Seite auch Google AdSense einsetzt. Ich bin mir sehr sicher, das auch AdSense sehr aehnliche Daten wie Analytics sammelt.

MfG
GP
 
Vermutlich gibt es hier noch kein Problem in der Schweiz, weil sich noch kein Datenschützer damit auseinandergesetzt hat?

Die Frage ist also eher persönlicher Natur: "helfe ich google, Daten zu meinen Nutzern zu erhalten".

Nicht mehr und nicht weniger. Denn IP-basiert läuft für mich in GA nichts. Ich kann das nicht auseinanderbröseln. Google vermutlich schon.

Aber soll/will ich auf alle Dienste verzichten? Nein, erstens verdiene ich ja über Adsense, zweitens nutze ich Adwords und GA, somit bin ich durch meine Abhängigkeit ziemlich in der Zwickmühle und EIGENTLICH FROH DARUEBER, dass sich der Schweizer Staat nicht ständig um meine Website schärt. Somit bleibt es bei der Kernfrage, ob ich das google-Monopol unterstützen will.

Nein, eigentlich nicht! Insofern baue ich Abhängigkeiten ab. Wenn Adsense fliegt, dann fliegt auch GA. Aber GA zu entfernen ohne Adsense zu entfernen ist natürlich Augenwischerei.
 
Da hast du das Monopol - Problem ja bereits beim Namen genannt - ich denke das für uns Europäer da bereits der Zug abgefahren ist. Leider kamen bei uns solche Innovationen bisher immer zu spät - ich für meinen Teil stehe dem Apparat "Google" sehr skeptisch gegenüber , doch der Otto-Normal User vertraut auf Tools wie Desktopsearch G-Mail Picassa und die ganze Palette eben. Und wer einmal mit Adwords & Co losgelegt hat wird sich auch schwertun einen entsprechenden Ersatz zu finden und last but not least optimieren wir ja unsere Seiten um in den Google SERP`s gefunden zu werden. Ob es dann für die Positionierung ein Vorteil ist, ein anderes Analyse Tool zu verwenden kann natürlich auch keiner mit Sicherheit sagen - nur vermuten.

Dieses Problem besteht ja nun schon eine Weile und trotzdem wird immer noch in vielen WMF`s heftigst darüber diskutiert.

Mal sehen wann es denn endlich klarheit gibt (oder eben ein gleichwertiges Angebot, welches dann aber nicht von Onkel Google kommt)

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LG Geronimo
 
angeblich nicht. Allerdings hab ich in einen kleinen "Experiment" herausgefunden, dassSeiten mit Analytics / AdSense auch in den Serps auftauchen, wenn sie gar nicht verlinkt werden.

MfG
GP
 
QUOTE Analytics / AdSense auch in den Serps auftauchen, wenn sie gar nicht verlinkt werden.

ja, ist so. Selbst eine "Alternative URL" in Adsense hat es bei mir schon in die SERPS geschafft, was allgemein zeigt, was das Interesse von google ist: deep-web-Inhalte zugänglich machen.


QUOTE Werden User mit analytics bevorzugt

Nein, aber [ironie]bestimmt[/ironie] genauer beurteilt, als lediglich mit den Toolbar-Daten; bzw. der Klickstatistik in den google-SERPS
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Ich bin mir nicht sicher, ob die Art und Menge der Daten für Adsense unbedingt die die Sammelwut bei Analytics erreicht. Sind ja doch zunächst unterschiedliche Zielsetzungen.

Jedenfalls habe ich noch nicht gelesen, dass für Adsense-Einbindungen Datenschutzhinweise empfohlen / gefordert werden.
 
QUOTE (hgw @ Mi 16.07.2008, 16:44) Jedenfalls habe ich noch nicht gelesen, dass für Adsense-Einbindungen Datenschutzhinweise empfohlen / gefordert werden.

Das hat aber wahrscheinlich eher den Hintergrund das die Datenschützer den Unsinn einer solchen Aufforderung verstehen dürften
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Also ich sehe das Problem nicht wirklich. Google sammelt eine Menge Daten, das ist eine Tatsache. Doch die Daten kann man ja nicht einer Person zuordnen.

Ich sehe bei Analytics, dass so viele Personen mit diesem Keyword oder über eine bestimmte Seite auf meine Page gekommen ist. Doch wer das war sehe ich nicht. Also ist diese Datensammlung doch auch unbedenklich.
 
QUOTE (kare @ Mi 16.07.2008, 17:03) Doch die Daten kann man ja nicht einer Person zuordnen.

genau das ist der Fall. Die Daten lassen sich dabei sogar sehr leicht einer Person zu ordnen.

Die ganze Debatte geht dabei nicht um die Daten, welche du als Webmaster erhaelst (die sind unproblematisch).
Vielmehr geht es darum, dass Google mit den von dir gewonnen Daten und den Daten vieler Millionen anderer Webmaster und ihren eigenen Servicen, sehr detailierte Bewegungsprofile ueber fast jeden Internuser Weltweit anlegen koennen. Diese Profile sind auch sehr leicht auf einzelne Personen zurueckverfolgbar.
 
Also auf dem Webmontag in Bremen im November wurde bereits sehr schön gezeigt, wie "Anonym" Analytics eigentlich ist:
Der Vortragende konnte bei einer Beispielsseite seine Besucher innerhalb kürzester Zeit eindeutig identifizieren.


Sicher ist das ein Ausnahmebeispiel, aber es zeigt doch sehr schön wie weit hier der Datenschutz angegriffen wird. Von daher wundert es mich nicht, dass nun auch von offizielelr Seite her eine derartige Entscheidung kommt.
Ich habe Analytics bereits vor Monaten abgestossen und blocke auch seit einigen Monaten jegliche Google Scripte...
 
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