Aktuelles Beispiel einer Preispolitik

memoriam

Angesehenes Mitglied
Hallo,

für eine Firmenzeitung wollte ich gerne einen Artikel des Spiegel übernehmen und mailte die Redaktion an. Wenige Stunden später erhielt ich das Angebot, für 760 Euro den Artikel übernehmen zu können.

Ich mailte dankend zurück und meinte, das käme für eine kleine Firmenzeitung mit einer Auflage von ca. 500 Exemplaren nicht in Betracht. Daraufhin erhielt ich ein neues Angebot per Mail, besagten Artikel für 250 Euro übernehmen zu dürfen.

Ich meldetete mich nicht mehr, weil eine solche Summe für die Firma einfach zu hoch ist, und erhielt am nächsten Tag einen Anruf mit dem Angebot für 60 Euro den Artikel gemailt zu bekommen...

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760 - 250 - 60?

Wie findet Ihr diese Preispolitik? Ist das nun sehr entgegenkommend, weil es sich um ein kleines Firmenblättchen handelt, oder ist das einfach nur inkonsequent?

Würdet Ihr selbst auch so mit Euch handeln lassen?

Fragt der Bremer

memoriam
 
Wart noch ein paar Tag ab, dann geben Sie dir Geld, weil du ihren Beitrag als Werbung schaltest.
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QUOTE Würdet Ihr selbst auch so mit Euch handeln lassen?


Nöö, weil wenn man einmal dem Kunden so hinterherläuft, dann denkt er man hat es nötig und sagt immer wieder "aber das letzte mal haben sie es mir doch auch so billig gemacht".
 
QUOTE (memoriam @ Mo 8.8.2005, 14:32) 760 - 250 - 60?

Wie findet Ihr diese Preispolitik? Ist das nun sehr entgegenkommend, weil es sich um ein kleines Firmenblättchen handelt, oder ist das einfach nur inkonsequent?

Kann ich dir sagen, reine Abzocke.

Ganz nach dem Motto "...mal schauen, wieviel der dumme Kunde bezahlen kann/will".

Entweder gibt`s einen Fixpreis für einen Artikel, oder sie sollen es sein lassen.
 
Eigentlich könnte der Spiegel den Beitrag doch für ein so kleines Blatt kostenlos zur Verfügung stellen und damit für die Qualität der angebotenen Artikel aus dem Spiegel werben.. aber eben, lieber 60 EUR kassieren LOL
 
Hallo Memoriam,

ich würde es nicht "so eng" (einseitig) sehen und wenn Du wirklich eine Antwort auf Deine Frage bekommen möchtest, wirst Du nicht "herrumkommen" beim Stern (nochmals?) anzurufen ... (wenn möglich Deinen bisherigen Ansprechpartner [an-]wählen)

Der Schritt von 750 auf 250 könnte sich durch die geringe Auflagenzahlen (bzw. Firmenzeitschrift) erklären ...

Den Schritt auf 60 könnte man als "symbolischen Beitrag" interpretieren - vielleicht hat sich jemand (der/die Angeschriebene) für Dich etwas eingesetzt (oder nochmals nachgefragt)?

Jedoch alles Spekulation - genauso wie die "Schwarzmalerei" hier ...

Also - ein Anruf und wir alle wissen Bescheid ;-)

QUOTE Würdet Ihr selbst auch so mit Euch handeln lassen?


klares "Ja" - ich kenne es kaum anders ... (wenn jemand [Firmen] nicht mit mir handelt ist er i.d.R. draussen)

Gruß
Mike
 
Hallo Mike,

ich denke auch, dass der Spiegel schon seine Gründe hat, so vorzugehen. Er ist nicht umsonst auch kaufmännisch eines der erfolgreichsten Magazine.

Allerdings habe ich schon früh gelernt, dass man, wenn man seine Arbeit vertreten kann, auch einen angemessenen Preis vertreten kann und diesen nicht selbst kaputt machen sollte, indem man solch gewaltige Zugeständnisse macht.

Mich interessiert bei der Frage auch eher, wie Ihr vorgeht bei Verhandlungen mit Kunden. Ich selbst gebe natürlich gerne Rabatt, wenn ich ihn vorher draufgerechnet habe, und die Zeiten allzu großen Entgegenkommens, das ich wie wohl jeder Anfänger damals auch gemacht habe, sind für mich vorbei.

Oder entgehen mir da vielleicht zuviele Aufträge?
 
Re Memoriam,

Ja - und wir dürfen nicht vergessen das "wir" nicht der Stern (& Co) sind ...
(symbolische Beträge können/wollen "wir" uns auch nicht wirklich leisten)

QUOTE Mich interessiert bei der Frage auch eher, wie Ihr vorgeht bei Verhandlungen mit Kunden.


Das ist m.E. eine Frage des "(sich) leisten zu können" (bzw. müssen) - ich gebe i.d.R. keine Rabatte weil ich - wahrscheinlich genauso wie Du - weiss was ich [an-] zu bieten habe*.

Teils "poker" ich hoch und erstaunlicherweise(?) wird genau das akzeptiert - poker ich niedrig wird man das öfteren "nicht ernst genommen" (d.h. Folgeaufträge bleiben auch niedrig) - vor allem bei größeren Firmen ...

Selten gehe ich Kompromisse ein (dies sind meist kleinere Firmen) jedoch auch nur dann wenn ich Ressourcen frei habe (bzw. möchte) - der Kompromiss besteht jedoch i.d.R. aus einer "Zugabe" (an [Dienst-] Leistung).

Gruß
Mike

* und dies "verkaufe" ich auch entsprechend

PS: Rabatt extra "raufrechnen" tue ich nicht - empfinde dies auch als "Unding"
 
Meine Mutter leitet eine Zeitung.
Eine kleine Zeitung - die Auflage beträg nur etwa 6000 Exemplare, erscheint monatlich.

Ich wollte damit nur sagen, dass die Preise wirklich sehr teuer sind.
Für ein Bild von Keystone [ 1 ] zahlt man schnell 190 Franken.
Und Artikel von der NZZ sind unkäuflich.

Aber, dass der Spigel nach dem Motto arbeitet "lieber ein Kunde, als gar keiner" finde
ich einfach unseriös.

[ 1 ] http://www.keystone.ch
 
Was der Spiegel da macht, ist schon ziemlich ungewöhnlich. Dafür habe ich kein Verständnis.


Eigentlich muss jeder wissen, zu welchem Preis er seine Leistungen, ein bisschen testen ist ja nicht schlecht.
Ich habe vor Jahren im Ausland auf vielen Märkten in verschiedenen Ländern und Kulturen gehandelt und eingekauft. Was der Spiegel da macht, erinnert mich an Indonesien.

100000 Rupies for this nice handycraft, Sir?
5000 Rupies ok?
500 Rupies Mister? >> ah, 300 no Problem, Sir :) do you want maybe more pieces?

markus



 
Salve Forum
Spiegel hin oder her, viel Konsequenz ist nicht dahinter. Ich kann mir vorstellen, dass nicht nur der Spiegel Geld will, sondern auch der Autor. Ich habe mit verschiedenen Verlagen zu tun gehabt, als ich um die Rechte zur Wiedergabe von Beiträgen angefragt habe. rund 70% haben gesagt, von ihnen aus egal, aber der Autor muss angefragt werden. Unter anderem auch spiegel online.

Ich kann das ganze gar nicht praktizieren, denn wenn ich prozentual so weit runter gehe . . muss ich selber bezahlen
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War vielleicht ein Lehrling am Telefon?
 
Ich denke Autor und Verlag haben gewisse Eigentumsrechte auf den Artikel - je nach Vertrag. Aber der Verlag ist denke ich der richtigste Ansprechpartner für sowas...

Wie wäre es einen ähnlichen Artikel zu verfassen und den Autor einfach viel zu zitieren? Oder wollen die mittlerweile auch Geld für Zitate?
 
Das Problem ist hier, dass meist in den AGB und ähnlichem jegliche Weiterverbreitung in welcher Art acuh immer untersagt wird. Es sei denn, Du hast eine schriftliche Genehmigung. Ich habe mit dem http://www.verbraucherforum.at mit allen gewünschten Verlagen / Autoren vorgängig Kontakt aufgenommen und dabei einiges erlebt.
 
Also in der Ch darfst du auszugsweise Zitieren, ohne vohrer irgendjemanden zu fragen.

 
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